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Fluch den Tierversuchen!

gewidmet dem Andenken an ein Große kleine Dame
Rattchen Prinzessin Hübner-Katzentraum
06.04.2001 - 17.07.2003


Sie war schwerkrank und schwerstleidend, weil Ihre Vorfahren Tierversuchen unterzogen wurden.

 

M. L. Hübner
Tierversuche lehnt der Preußische Landbote grundsätzlich und vehement ab. Selbst die Heilung menschlichen Leides kann Tierversuche und das damit verbundene unsagbare Leiden der Kreatur ethisch nicht rechtfertigen, da dem Menschen im Weltbild des Preußischen Landboten keine Sonderrolle im biologischen Gesamtsystem der Welt zukommt. Eine erhöhte Verantwortung dem Erhalt der Schöpfung gegenüber – ja!
Eine Rechtfertigung aus kommerziellen Erwägungen heraus Tabletten oder gar Kosmetika zu entwickeln bestreiten wir ohne jeden Verhandlungsspielraum. Dieses Treiben sei verflucht und ebenso jene, die damit ihre Brötchen verdienen. Samt und sonders - ohne Ausnahme!

Der Landbote wandte sich in Konsequenz dessen mit folgenden Schreiben an die


Pharm Allergan GmbH
Pforzheimer Str.160
76275 Ettlingen
Fax: +49 (0)7243/501-100
E-Mail: reception_ger-agn@allergan.com


und die

Merz Pharma GmbH & Co. KGaA
Zentrale
Eckenheimer Landstraße 100
60318 Frankfurt am Main
Fax: +49-(0)69 - 15 03-200
E-Mail: contact@merz.de

Plaue an der Havel, 19.05.2007

Sehr geehrte Damen und Herren,
mit Entsetzen habe ich erfahren, dass Ihre Firma für die Chargenprüfung Ihrer Produkte BOTOX®, BOTOX Cosmetics® und VISTABEL® grausame Tierversuche durchführt oder durchführen lässt.
Dabei wird Mäusen das Gift in verschiedenen Verdünnungen in die Bauchhöhle injiziert, um die Menge zu ermitteln, bei der die Hälfte der Mäuse stirbt (LD50-Test). Für die Tiere ist dies mit furchtbaren Qualen verbunden. Es kommt zu Muskellähmungen, Sehstörungen und Atemnot. Der Todeskampf kann sich über drei oder vier Tage hinziehen. Die Mäuse ersticken schließlich bei vollem Bewusstsein.
Das Europäische Arzneibuch schreibt eine Prüfung der Präparate vor. Neben dem Tierversuch sind aber auch alternative Verfahren zugelassen. Sie können also auf tierversuchsfreie Verfahren umsteigen.
Mir ist bekannt, dass Ihre Firma an tierversuchsfreien Testmethoden arbeitet. Ich fordere Sie auf, diese umgehend einzusetzen und die Tierversuche für die Prüfung Ihrer Botulinumtoxinprodukte einzustellen. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um Präparate zur kosmetischen oder zur medizinischen Anwendung handelt. Außerdem fordere ich Sie auf, mit den anderen Herstellern von Botulinumtoxinprodukten zusammenzuarbeiten und sich gemeinsam für eine Streichung des LD50-Tests im Europäischen Arzneibuch einzusetzen.
Solange Sie diesen Tierversuch durchführen, werde ich Ihre Produkte boykottieren.
In Erwartung Ihrer Antwort verbleibe ich
mit freundlichen Grüßen


M. Hübner

Während die Firma Merz das Schreiben völlig ignoriert,

antwortete die Firma Allergan wie folgt:

 

ALLERGAN
Pharm-Allergan GmbH, Pforzheimer Straße 160, D-76275 Ettlingen
Pharm-Allergan GmbH, Postfach 10 06 61, D-76260 Ettlingen
Telefon 0 72 43/501 537 - Telefax 0 72 43/501 100
Arzneimittelsicherheit
Direktwahl: 07243/501 537 - Telefax: 07243/501 513

 

Herrn
Michael L. Hübner
Chausseestraße 6
14774 Brandenburg an der Havel


01.06.2007


Sehr geehrter Herr Hübner,
vielen Dank für Ihr Schreiben vom 19.05.2007.
Als weltweit tätiges Pharmaunternehmen arbeiten wir für eine bessere Gesundheitsversorgung mit sicheren und wirksamen Arzneimitteln, die medizinisch notwendig sind und die Lebensqualität von Patienten verbessern.
Dies gilt insbesondere für zahlreiche neurologische Indikationen. Da Patienten, die an einer schwerwiegenden neurologischen Erkrankung, wie zum Beispiel der infantilen Zerebralparese, leiden, auf eine sichere Therapie mit dem biologischen Wirkstoff Botulinumtoxin Typ A angewiesen sind, bleiben die LD50-Tests momentan noch unumgänglich. Daher schreibt das Europäische Arzneibuch in der Wirkstoffmonographie zu Botulinumtoxin Typ A (Ph. Eur., 2005) die Bestimmung der spezifischen Aktivität im Tiermodell vor.
Unsere Forschung hat sich in der Produktion von Botulinumtoxin Typ A dem Prinzip verpflichtet, die vorgeschriebenen und notwendigen Tierversuche soweit wie nach derzeitigem Stand möglich, zu verbessern, zu verringern und schließlich zu vermeiden. Dies ist uns bis heute spürbar erfolgreich gelungen, indem wir nur noch etwa halb so viele Tiere für die Testverfahren benötigen. Selbstverständlich geben wir uns damit nicht zufrieden. Unser Ziel ist es, eines Tages ganz auf Tierversuche verzichten zu können.
In der Tat ermöglichen die Vorschriften des Europäischen Arzneibuchs den Einsatz alternativer Methoden - sofern sie die Ergebnisqualität des LD5O-Tests erreichen und die Wirkstoffmonogra-phie entsprechend geändert wird. Dies ist leider gegenwärtig noch nicht der Fall. Deshalb arbeiten wir derzeit mit hohen Investments sehr intensiv an der Erforschung alternativer Metho-den.
Dazu zählt der in der Entwicklung befindliche SNAP-25 Fluorescence Assay, mit dem wir hoffen, den Einsatz von Mäusen weiter zu verringern bzw. den LD5O-Test vermeiden zu können.


Mit freundlichen Grüßen


PHARM - ALLERGAN GMBH
i.V.
Dr. Michael Pollich
Manager Pharmacovigilance & Medical Information

i. A.
Katja Mayer
Assistant Pharmacovigilance, Medical Information and Quality

10. Volumen
© B.St.Ff.Esq., Pr.B.&Co,2007