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Auslagerung von Dienstleistungen
Was ist das also, was uns auf der Seele liegt? Es sind die zunehmenden Auslagerungen von Dienstleistungen zu Zweitanbietern, Drittanbietern, Externen Kräften. Das soll angeblich Geld sparen. Und das befremdet uns. Es war doch bisher so, daß wachsende Unternehmen immer auch bemüht waren, Zulieferer unter ihre Kontrolle zu bringen. Dadurch entfiel unter anderem lästiger Wettbewerb bei den Satellitenunternehmen. Die Großbetriebe aber wurden durch den Umstand begünstigt, daß ihnen womöglich durch entsprechende Absprachen zu hohe Preise entstanden, daß sie sich in unkalkulierbaren Abhängigkeiten befanden, erpreßbar wurden, etc. Nun bemerken wir seit
einigen Jahren eine reverse Entwicklung. Großunternehmen wie die
Post, die Bahn, die Armee lagern immer mehr Bereiche aus. Das nimmt bisweilen
paradoxe Formen an. Beispielsweise überträgt die Armee den klassischen
Wachdienst für ihre Einrichtungen, der noch immer von den eigenen
Soldaten gestellt wurde, auswärtigen Unternehmen. Welcher Sinn könnte
dahinterstecken! Die Post, die Bahn und
andere Großunternehmen gehen dazu über, ihre Fuhrparks auszulagern
und die verkauften Fahrzeuge sodann zu „leasen“. Das ist das
modische Unwort für „mieten“. Nun gut, die Kosten für
den Wagen, seine Reparatur, seine Versicherungen werden jetzt von der
„Leasingfirma“ übernommen. Aber sie bleiben doch dieselben!!!!
Der Vermieter bekommt doch von Staat und Versicherungen keine Vorzugskonditionen.
Die könnte – wenn überhaupt – doch nur die Macht
eines Großen der Wirtschaft heraushandeln. Oder „verschlanken“
sich solche Großunternehmen, weil sie in ihrer eigenen Struktur
und Verwaltung längst einen Grad an Unübersichtlichkeit erreicht
haben, der die Kosten für einen einzelnen, nichtausgelagerten Arbeitsplatz,
für ein einzelnes beibehaltenes Fahrzeug weit übersteigt? Spielt
hier Parkinsons Gesetz eine Rolle, das schon vor vielen Jahren am Beispiel
der britischen Marine nachwies, daß unproduktive Verwaltungsköpfe
in dem Maße zunehmen, wie die Produktivität abnimmt. Er zeigte
beispielsweise, daß im Jahre 1914 2000 Admiralitätsbeamte 62
Großkampfschiffe und 146.000 Mann Besatzung „verwalteten“.
Diese Flotte wurde von annähernd 60.000 Werftarbeitern und –beamten
betreut. Ist das nicht auch das klassische Dilemma der gegenwärtigen Bundesrepublik Deutschland? Haben nicht auch wir gerade mit einem zu alimentierenden Beamtenapparat zu kämpfen, dessen Personalbestand mit 25% über dem eingeschätzt wird, was sich die Bundesrepublik bei der aktuellen Haushaltslage noch gerade eben leisten könnte? Aber das nur nebenbei. Nach wie vor – wir verstehen es nicht! Aber wenn sich diese Auslagerungspolitik in den letzten Jahren so bewährt hat, warum kann man dann nicht auch mal den Versuch machen, eine Regierung einer Leasingfirma anheimzustellen, die deren Kosten zur Gänze trägt? Und auch eine Versicherung für die Schäden übernimmt, die durch eine verfehlte und überverwaltete Gesamtpolitik für das Volk entstehen. Das wäre doch mal was: Geschäftsführer der Bundesregierung GmbH wäre dann vielleicht Herr Sven-Uwe Lehmann, Kaufmann, wohnhaft D-00815 Hattenstedt, Bahnhofstraße 15, Steuernummer…. Kanzler, Kabinett und Opposition wären Angestellte bzw. Aspiranten dieser Firma und würden bei Fehlleistungen sehr schnell erfahren, wie es ist, abgemahnt oder gefeuert zu werden. All die Segnungen der reformierten Arbeitsgesetzgebung einschließlich gelockerten Kündigungsschutzes und Hartz IV nach einem Jahr Arbeitslosigkeit würden auch einmal beim Absender eintreffen. Was für eine neue Effektivität würde die alten Amtszimmer durchrauschen! Glückwunsch, Herr Lehmann, zur Geschäftseröffnung! |
4. Volumen |
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