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AUA – hat ja gar nicht wehgetan!
Weihnachtskabarett im Fonte


Hank Teufer, Kathrin Brunner und Ekki Busch

Michael L. Hübner
War das nun Kabarett? Wohl eher nicht. Aber dafür etwas anderes: Was Kathrin Brunner, Hank Teufer und Ekki Busch bei ihrem „Weihnachtskabarett Happy Aua“ am Abend des 29.11. boten, war Komödiantentum der Spitzenklasse. Ja, das war eindeutig Oberliga! Wenn sie auch nur vor etwa vierzig Gästen spielten, man darf sich dessen sicher sein – DIE hätten auch die Deutschlandhalle klargemacht. Slapstick, banale Trivialitäten, zotiger Schmonzes tief unter der Gürtellinie, schmalzigste Schlager aus den Fünfzigern und Sechzigern, Schunkel-Sauflieder, irrsinnige Sketche und alles wild durcheinander gequirlt, das Publikum johlte und pfiff und sang mit und lachte und es war kein Halten mehr. Diese Melange aus Clownerie und provinziellem Schmierentheater auf nationalem Niveau und wirklich, wirklich anspruchsvollster mimischer Darbietung – das musste man einfach gesehen haben! Die kleine, drahtige Kathrin Brunner, dieses quirlige Mischwesen aus Lisl Karlstadt und Otto Waalkes, die so herrlich besoffen grimassieren und torkeln konnte… Asthmatiker taten gut daran, ihr Spray in Griffweite zu deponieren. Das Lachen allein nahm einem schon die schiere Luft. Teufer, ein Glanzlicht Brandenburger Schauspielkunst, Perfektionist selbst bei den albernsten Verrenkungen – er brauchte einfach nur in die Menge zu stieren und das Publikum krümmte sich in seinen Stühlen, klatschte, wieherte vor Freude. Ekki Busch und sein 120-Bass-Borsini waren eins. Wie dieser Musiker sein Akkordeon leichthändig, elegant und verspielt traktierte, wie er seine Melodien aus dem Effeff intonierte und dabei sang, deklamierte, staubtrocken die Runde musterte – das war…das war…, ach, es fehlen die Worte! Die drei entfalteten auf der Bühne ein Temperament, eine Dynamik, das wuselte umher, mal synchron, mal jeder für sich, und patzte nicht ein einziges Mal vernehmlich. Subtiler Klamauk hier, Witze da, über die auf der Straße kein halbwegs sinniger Mensch lachen würde – wenn Teufer sie zum Besten gab, kullerten Tränen die Wangen hinunter. Was für Talente – alle drei. Da heulten sie und greinten wie die Klageweiber und sahen so recht jämmerlich in die Welt, schluchzten herzzerreißend, wie doch immer einer vom Schicksal noch besser behandelt werde als sie und wie alles für sie so trist und traurig ist – das Akkordeon stöhnte seins dazu – und im Saal schmerzten derweil die Bäuche vom Gelächter. Die Künstler, die an diesem Abend im Fonte den dreifachen Dummen August gaben, das waren Spitzenkönner ihrer Zunft. Ihr Publikum liebte sie dafür.

 
B
7. Volumen
© B.St.Ff.Esq., Pr.B.&Co,2008
29.11.2008