Kunsthalle
platzt aus allen Nähten
12. Off Art in den Brennabor-Hallen öffnet
ihre Türen
Kotofeij K. Bajun
Selten sah man die Ausstellungshallen
in den Brennabor-Werken so krachend voll, wie am Freitag, dem 7.11. Einmal
im Jahr richtet die Stadt in den Kunsthallen ihre „Off Art“
aus, eine freie Kunstausstellung ohne Zugangsbeschränkung. Wer immer
aus der Stadt Brandenburg an der Havel und ihrer Umgebung davon überzeugt
ist, dass er oder sie so gut malt oder bildhauert, dass seine oder ihre
Kunst zeigenswert ist, kann sich zu Off Art anmelden. Keine Referenzen,
keine professionelle Ausbildung ist notwendig, man sollte nur mindestens
18 Jahre alt sein – und das Ergebnis ist sehr achtbar und sehenswert.
Offenbart doch die Off Art, welches künstlerische Potential unentdeckt
unter der Oberfläche der Havelstadt heranwächst. Einhundert
professionelle und Hobbykünstler stellten ihre Originale aus und
gestalteten die Off Art zu einer Exhibition „von…bis“.
Denn es ist alles vertreten. Jedwede Kunstrichtung, von Naturalismus und
Romantik bis hin zum Kubismus, von einer Hommage an den Blauen Reiter
bis zu einer abstrakten, jeder Interpretation offenen Darstellungsweise,
Bilder, Grafiken, aber auch Fotografien, Plastiken, Skulpturen, Installationen,
eine kleine Truhe und sogar einer Statuette des Rolands bieten sich den
Augen der Betrachter. Mit der vom Publikum überaus gut besuchten
Vernissage unterstreicht die Stadt, dass ihr die Kultur alles andere als
gleichgültig ist. Das Brandenburger Theater, das sonst das Jahr über
Ausstellungen in den Brennabor-Kunsthallen organisiert, beteiligte sich,
indem es die Beleuchtung zur Verfügung stellte und einrichtete. Jan
Beumelburg besorgte die Hängung und Aufstellung der Kunstwerke. Musikalisch
begleitete die Metropolitan Swing Band mit Melodien der 50er und 60er
Jahre das Ereignis. Der Off Art selbst ist ein massiver Erfolg zu wünschen.
Sie versammelte die beinahe gesamte kulturell interessierte und engagierte
Szene Brandenburgs an der Havel. Was dort an neuen Ideen geboren wird,
bereichert die Kulturlandschaft der Chur- und Hauptstadt in der Zukunft.
Eine produktive Spirale also, deren Synergien helfen werden, Brandenburg
an der Havel endgültig aus der kulturellen Provinz in die erste Liga
märkischen Kulturschaffens zu befördern. |