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Ein Haus für die Gemeinde
Zehn Jahre Förderverein Evangelisches Gemeindehaus St. Katharinen

Michael L. Hübner
Der westliche Teil des Katharinenkirchplatzes wird gesäumt von vier großen Baukörpern. Einer davon ist das Gemeindehaus der Kirchgemeinde zu St. Katharinen. Dem Turm gegenüber hatte der Regierungsbaumeister Conrad Dammeier in den letzten beiden Jahren vor dem Ersten Weltkrieg dieses imposante Gebäude auf den Grundstücken von drei kleineren Häusern aufgeführt. Herausgekommen ist ein imposanter, dreistöckiger, neoklassizistischer Bau, welcher derzeitig das Pfarrbüro, einen großzügigen Gemeindesaal und sogar Räumlichkeiten für eine Kindertagesstätte bietet. So gründlich und solide die Handwerker seinerzeit unter Dammeiers Rigide dieses Haus bauten – es steht nun einmal fast ein Jahrhundert: Der Zahn der Zeit, vor allem die angespannte Situation der christlichen Gemeinden zu DDR-Zeiten machten dem Haus schwer zu schaffen. Rettung für dieses Zeugnis spätwilhelminischer Funktions-Architektur war dringend geboten. So gründeten aktive Gemeindemitglieder im Jahre 1998 einen Förderverein „Evangelisches Gemeindehaus St. Katharinen zu Brandenburg an der Havel, dem heute etwa 50 Mitglieder und ein kleiner Freundeskreis angehören. Diese Aktivisten nahmen die Schäden vom Dach bis in den Keller auf, warben Unterstützung und Spenden ein, formulierten Förderanträge, kalkulierten, bauten, rieben sich auf. Am Ende mit Erfolg: Seit dem Jahre 2000 konnten bis zur Währungsumstellung etwa DM 57.500 und seit der Einführung des Euro € 318.000 verbaut werden. Das Dach wurde grundlegend saniert, ein Personenaufzug konnte eingebaut werden, das Treppenhaus wurde renoviert und die Fassade bekam einen neuen, helleren und freundlichen Putz. Das Erreichte veranlasste den Förderverein zu einer kleinen Soiree zum 10jährigen Jubiläum am Freitag, dem 7.11. im großen Gemeindesaal. Besuch erhielten sie von Superintendent Friedrich Teubner und verschiedenen Brandenburger Kirchgemeinden und Fördervereinen. Fred Litwinski gab mit seinem Orgelspiel einen würdigen musikalischen Rahmen. Natürlich können Pfarrer Michael Kiertscher, die Gemeinde und der Förderverein stolz auf das Geschaffene sein. Wichtige Vorhaben aber stehen der Gemeinde noch bevor. Der Turm St. Katharinens, dem Gemeindehaus gegenüber, müsste gesichert und ausgebaut werden, um ein gefahrloses Besteigen möglich zu machen. Die Fresken im Südeingangsbereich bedürfen dringendst der Rettung. Aber im Stemmen solcher Projekte hat sich die Gemeinde bereits bewährt. Sie werden auch das hinbekommen.

 
B
7. Volumen
© B.St.Ff.Esq., Pr.B.&Co,2008
07.11.2008