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Presse im Untergang
Vom freien zum horizontalen Gewerbe - gleichgeschaltete Medien als Henker der Demokratie
Ein untrügliches Zeichen einer lebendigen und in sich ruhenden Demokratie ist eine bunte und kontroverse Presse- und Medienlandschaft, die sich dem Gedanken verpflichtet fühlt, dass eine freie Presse die Vierte, die entscheidende, die kontrollierende und die regulierende Gewalt darstellt. Zu einer freien Presse zählt immer und unabdingbar ein kritisches Verhältnis zur Macht und zu den Entscheidungsträgern – letztere mögen sich so lauter und volksverbunden geben, wie sie wollen. Denn die Presse vertritt den Machtlosen gegenüber eine anwaltliche Funktion. Sie ist ein Fürsprech, ein Advocatus und kein Büttel! Beginnt diese Medienlandschaft jedoch die Mantras der Machthaber herunterzuleiern, wiederzukäuen und pausenlos zu deklamieren, dann ist bereits der Wurm in der Demokratie. Dann beginnt sie zu faulen. Der mediale Schulterschluss mit der Macht ist das Ende der freien Meinungsbildung, ist das Ende der Machtkontrolle, der Anfang einer Systempresse und hier bekommt das Wort von der Vierten Gewalt eine sehr dunkle, bedrohliche Konnotation. Eine lebendige Demokratie muss den „Landser“ in seiner Kioskauslage genauso aushalten, wie die abstoßenden und auf niedrigste Instinkte abzielenden Tittenblätter oder einer Kampfzeitschrift von durchgeknallten, ewig gestrigen Maoisten. Eine lebendige, eine starke Demokratie wird damit fertig. So etwas bringt sie nicht ins Wanken. Nein, das ist im Gegenteil ein Zeichen ihrer Souveränität. Finden sich aber in Medien, die früher durchaus kontroverse Meinungen in der Sache hart vertraten, nunmehr nur noch kanalisierte Ansichten und Kommentare, gefilterte Berichterstattungen, Halbwahrheiten oder Auslassungen, wenn es gerade nicht in den Kram passt, dann soll ein Volk auf Linie gebracht werden. Ehe dieser „Mainstream“ – auf Deutsch „Hauptströmung“ – bedient werden kann, muss er erst einmal generiert werden. Wenn sich die Tintennutten der schreibenden Zunft um ihres persönlichen Broterwerbs erst dazu hergegeben haben, beginnt das Fundament der Demokratie zu wanken. Warum tun sie das? Die Antwort ist einfach. Weil Medienlandschaften ebenfalls hierarchisch aufgebaut sind, mit Leuten an der Spitze, denen es gefällt, mit anderen Leuten an anderen Spitzen auf Augenhöhe zu parlieren. Sie gehören dort nicht hin, wollen aber genau dort hingehören. Denn es gibt ihnen ein Gefühl der Augenhöhe, des Gefühls: „Auch ich bin jemand!“. Aber sie gehören nicht dazu. Sie dürfen nicht dazugehören! Ihr Ethos muss das eines Émile Zola sein und auf ihrem Panier „J’accuse!“ stehen. Doch mit einem „J’accuse!“ auf den Lippen bekommt man keine Einladungen ins Oval Office, selbst wenn hundert Richter für AP entscheiden. Legt sich die Presse selbst einen Maulkorb um – wer braucht einen zahnlosen Köter dann noch für voll zu nehmen? Warum deren Chefs dann noch ans heimische Kaminfeuer einladen, oder in die Präsidentenmaschine und ihnen Häppchen mit Kaviar und Champagner hinwerfen? Das tut man, um sie zu
ködern, um sie zu korrumpieren, nicht, um sie durchzufüttern. Hofberichterstatter
werden vom Hof ausgehalten und nur die dümmste Leserschaft gibt noch einen
Obolus dazu. Unbarmherzig und folgerichtig beginnt hier die Korruption nach dem manus-manam-lavat-Prinzip zu greifen: Eine Hand wäscht die andere! Ich gebe dir den Eindruck, dass du zu Meinesgleichen zählst und dafür singst du mein Lied – ein Francois Villon wird gegen Herren Walter von der Vogelweide ausgetauscht. Ein Villon musste sich Gedanken machen, ob der Galgen sein Gewicht wohl tragen würde; Herr Walter konnte jubeln: „Ich han myn lehen!“ Darum geht es, um nichts anderes. Oder wie es der große Brecht ausdrückte: „Zuerst kommt das Fressen, dann die Moral.“ Die Wahl zwischen Strick und Häppchen fällt bei den meisten Vertretern der schreibenden Zunft ziemlich eindeutig aus. Sie spülen ihren Auftrag das Klo hinunter und mit ihm ihren Anstand, wenn der Preis stimmt. Doch ist dieses Manöver nicht allzu durchsichtig? Verliert man dann nicht irgendwann die breite Resonanzfläche durch eine zahlende Leserschaft und macht damit die ganze Anzeigenfläche sinnlos und überflüssig, … sich selbst dann in der Folge auch? Das ist ja nun auch alles schon so zu beobachten. Die unkontrollierten sozialen und asozialen Medien graben der Presse die Meinungshoheit ab und legen sie trocken – was hinwiederum zum demokratiefeindlichsten Phänomen schlechthin führt – zur Bildung von diskussionsfreien Meinungsblasen, in denen gelichgesinnte Fanatiker und engstirnige Phantasten ihre Kindheitstraumata bis zur Explosion ausbrüten können, amplifiziert durch ebensolche ferngesteuerten Figuren, wie sie selbst. Also wendet die System-Medienlandschaft einen uralten strategischen Trick an: Nimm das Banner des Feindes in seinem Lande auf und behaupte, du wärst sein oberster Verfechter! Wer etwas anderes behauptet, ist der wahre Feind. Auf diese Weise hat sich übrigens Väterchen Stalin, der Höllenhund, der alten Bolschewistengarde entledigt. Ein ganz sicheres Zeichen dieses Falls von Würde, Anstand, Ehre, Gewissen und freiheitlicher Souveränität der Medienlandschaft ist demzufolge das ebenso unablässige wie verlogene Lamento, dass jegliche Berichterstattung nur eben diesen Werten dient und bedingungslos der Demokratie, dem Fortschritt, der Menschheitsbeglückung anheimgestellt wird. Grauzonen, Ausgewogenheit, konträre Auffassungen und Differenzierungen beginnen aus den Inhalten des gesprochenen und geschriebenen Wortes auszufällen wie ein Bodensatz in einem chemischen Reagenzglas. Die Suppe wird klar und schwarz-weiß aufgetischt: Hier ist gut – da ist böse. Entscheide dich, wohin du gehören willst! Wenn dir daran gelegen ist, zu den Guten zu gehören, dann singe gefälligst in unserem Chor mit! Dieses Spielchen spielt jede systemhörige Presse seit über hundert Jahren: Beim Willi-Kaiser jubelte alles über die völlig irrsinnige Idee, den Ersten Weltkrieg loszutreten, so wie die kriegsbesoffenen BRD-Medien von heute über die angebliche Bedrohung durch den Bären schwadronieren, um Rheinmetall und Konsorten die Auftragsbücher zu füllen. Dem doofen Willi und seinen Schranzen aus Politik und Wirtschaft, die beizeiten begriffen hatten, dass ihr Imperium ein Koloss auf tönernen Füßen war, der zwar eine Hochleistungsindustrie vorhielt, aber im entscheidenden Maße des Zugangs zu Rohstoffquellen und Absatzmärkten entbehrte, ging es um einen „Platz an der Sonne“ für das Reich. Das Volk sollte seine Kolonialwarenläden bekommen – aber dafür erst mal kräftig vor Verdun verbluten. Der hinkende Demagogensatan aus dem Rheinland gab sich noch alle Mühe, die Presselandschaft nach der Machtübernahme durch die braunen Banditen gleichzuschalten. Klappte dann aber dank großzügiger Kapazitätenzuweisung an die in Windeseile errichteten Konzentrationslager ganz vorzüglich. Hier war der Grundtenor ebenso die Führung des geknechteten Volkes in die goldenen Zeiten eines spießigen und verbrecherischen Herrenmenschentums und auf die saftigen Weiden und reich tragenden Felder des Ostens. Die Wandlitzer Genossen brauchten nicht ganz so viel in Zuchthäuser und Konzentrationslager zu investieren. Sie waren zeitlich noch nicht so weit von den KZ der Nazis und den Gulags der Sowjets entfernt, so dass sie sich noch immer auf das zugegebenermaßen schnell dahinschwindende Volksgedächtnis verlassen konnten. Ihnen ging es – wie könnte es auch anders sein – ebenfalls um die Menschheitserlösung - „ … Brüder, zum Lichte empor!“ Es reichte also EIN Stacheldraht, der das ganze Land umschloss. Die Mullahs in Teheran wollen nichts weniger als das Reich Gottes auf Erden errichten, wie schon so viele fanatische Diktatoren vor ihnen und in Pjöngjang steigt der göttliche Clan der Kims gleich selber in die irdischen Gefilde herab – um diesen pseudogottesstaatlichen Unfug umzusetzen, von dem die Menschheit bereits sattsam wissen sollte, dass damit regelmäßig lediglich die Hölle, nicht aber das versprochene Paradies auf Erden installiert wird. Wie sieht das nun in der Demokratie der Bundesrepublik aus? Seit dem Machtwort der Kanzlerin: „Wir schaffen das!“ begann der unaufhaltsame freie Fall der vormals freien Medienlandschaft. Die maß- und zügellose Überfrachtung der eigenen gewachsenen Gesellschaft mit häufig inkompatiblen Lebensentwürfen, andersartigen kulturellen Vorstellungen und einer vehementen Ablehnung von Assimilation und Integration angelockter Völkerschaften führte zu einem lange totgeschwiegenen Riss quer durch das Gemeinwesen. Die Medien aber wollten nicht über die Verwerfungen berichten und wenn sie es dann notgedrungen doch mussten, weil weiteres Verschweigen die bereits eklatanten Parallelen zu einer Systempresse verdeutlicht hätte, dann begann ein bösartiges Polarisieren. Das war wie bei dem wallonischen Bauernhof La Basse Cour, die Petite Douve Farm, unter dem noch eine grauenhafte Bombe aus dem ersten Weltkrieg liegt, die jederzeit hochgehen und das Terrain im Umfeld von mehreren Quadratmeilen in eine Mondlandschaft verwandeln kann: „Was willst du mit dem Bagger, he? Wirst du das wohl sein lassen? Siehst du nicht, wie schön die Tulpen blühen und der Rosenkohl und wie zauberhaft ich die Gartenzwerge unter den Rosenstrauch arrangiert habe? Ja, soll denn das alles zum Teufel gehen, weil du hier mit deiner Baggerschaufel alles umwühlst? Und der blöde Kran und der LKW zerstampfen mir ja den schönen Rasen! Seid ihr denn alles verrückt geworden?“ Ja genau, wenn der Zünder durchgerostet ist, dann geht das alles zum Teufel. … und sogar noch ein bisschen mehr als das Gemüsebeet und der Gartenzwerg, als wenn man die Höllenmaschine vorher ausgegraben, ans Tageslicht gebracht und entschärft hätte. Die Rezeption vieler hier Schutzsuchender, dass ihre Gastgeber willenlose Opfer ihrer eigenen Dämlichkeit und Schwäche seien, die geradezu darum bettelten, ausgenommen zu werden wie die Weihnachtsgänse, passte nicht ins Bild, hätte zu unangenehmen Turbulenzen geführt, die es noch so lange wie möglich herauszuzögern galt. Viele wissen, dass sich gerade zugezogene Mitbürger aus dem Nahen und Mittleren Osten in ihrer gut organisierten Diaspora mit gefälschten oder unredlich erworbenen deutschen Führerscheinen versehen haben und dann ihre Männchenhaftigkeit mit ihren aufgepimpten Mercedes-, BMW- und Audibomben auf vier Rädern auf deutschen Straßen austoben. StVO - was soll das sein? Verkehrsregeln? Machen wir selbst. Siehe die Autobahn, die wir mit unserem Hochszeitskorso schon mal dicht machen. Straßenschilder sind für uns Landschaftsdekorationselemente - mehr nicht! Schau dir doch die zahnlosen Papiertiger in deutschen Polizeiuniformen an! Da passiert doch eh nichts ...!" DAS, meine Damen und Herren, ist die Wahrnehmung auf allen Seiten des Grabens! Aber pssst! Nicht das schöne Hulle-Lulle-Eierkuchen-Märchen von den glücklichen und gut integrierten multikulturellen Neubürgern stören! Lasst mir ja meine Zipfelmütze auf dem Kopf, sonst werde ich aber verdammt unangenehm, ihr Nazis! Dann schlaft ihr morgen desintegriert und aus der deutsch-woken Gutmenschen-Weltverbesserer-Gesellschaft verstoßen unter der Brücke! Natürlich – Recht hat immer, wer die Macht hat! Solange er sie hat … Viele wissen, dass etliche Ukrainer in Berlin die Jobcenter-Mitarbeiter böse angingen sich beim Geldauszahlen zu beeilen, weil sie den Bus nach Kiew nicht verpassen wollten. Viele deutsche Verkehrsteilnehmer blieben auf Schäden von zehntausenden Euro sitzen, weil sie einen unverschuldeten Unfall mit unversicherten ukrainischen KFZ hatten. Es ist ein offenes Geheimnis, dass einige Westukrainer, die vom Krieg gar nichts mitbekommen, so unter anderem aus der Lemberger und galizisch-wolhynischen Gegend, ihre dortigen unbeschädigten Wohnungen an ausgebombte Landsleute vermieten, die zu arm sind, um nach Deutschland zu kommen, während ihre „Vermieter“ sich ihrerseits auf deutsche Staatskosten in der Bundesrepublik beherbergen lassen. Ein probates Geschäftsmodell auf Kosten des doofen deutschen Steuer-Michels – fürwahr! Einer bezahlt immer. Meist ist es der Dumme August in der Dorfkneipe, der sich mit der Saalrunde beliebt machen will und nicht mitbekommt oder mitbekommen will, wie ihn alle auslachen, während sie das von ihm bezahlte Bier aussaufen. Doch – pssst! Davon spricht man nicht. Das heile Bild von uns als edlen Beschützern darf keinen Schaden nehmen und wenn bereits die ganze Welt über uns lacht. Der dümmste Betrug, den Menschen begehen können, ist alleweil der Selbstbetrug. Aber genau so funktioniert Politik. Opfer müssen im kollektiven Bewusstsein immer gut sein – hier wird an die archaischen Instinkte der Menschen appelliert – das funktioniert viel besser, als die grauen Zellen zu adressieren. Letzteres ist nämlich mit Arbeit verbunden – und die Masse arbeitet nun mal nicht gern. Instinkte dagegen operieren autonom und ohne eigenes Zutun. Das ist verlässlich und genau die Essenz, die aus der Masse jene nach Gustave Le Bon zu bezeichnende „ewig doofe Masse“ macht. Hier funktioniert also eine ihres Auftrags vergessene deutsche Medienlandschaft wie ein Toxoplasmose-Virus bei der Maus, die sich der Katze willig zum Fraß anbietet, sobald sich das Virus im Mausehirn eingenistet und dieses umprogrammiert hat.. Doch wir wollen diesen verachtenswerten Kolleginnen und Kollegen im Dienste der Volksverdummung und -homogenisierung nicht allzu viel Ehre antun: Das Toxoplasmose-Virus hat eine klare Zielstellung im eigenen Interesse. Es nietet jeden Wirt und Zwischenwirt leidenschafts- und unterschiedslos um, um sich selbst zu reproduzieren. Einen solchen Selbstzweck kann man schlechterdings der entarteten und prostituierten deutschen Medienlandschaft nicht mehr unterstellen. Oder lässt sich die Existenz eines VB-Redakteurs, ND-Schreiberlings oder dressierter Pinselaffen ehemals demokratischer, nun aber auf Linie gebrachter Blätter etwa noch als erstrebenswertes Leben bezeichnen? Da wir schon das Wort „Prostitution“ gebrauchten, so wollen wir dies im Gleichnis verdeutlichen: Ungezwungener Sex mag für glückliche Paare ein erfüllendes Erlebnis sein – für die Stricher beiderlei Geschlechts dürfte er zum härtesten denkbaren Einkommenserwerb zählen. Bis auf wenige Fanatiker sollte diese Aussage überprüfbar standhalten – bei jenen Fanatikern aber darf man mit einiger Sicherheit bereits eine Toxoplasmose-adäquate Infektion vermuten. Das geht alles so lange gut, bis die Kluft zwischen Hofberichterstattung und Realität zu groß wird. Was dann passiert, kann jedermann berichten, der die Endzeit der Größten DDR der ganzen Welt von innen miterlebt hat: Dann knallt’s. Die Leute aber scheinen den Knall zu brauchen. Der Lärm zu Silvester ist ihnen noch zu wenig. Wartet mal ab: Der Krieg, den ihr euch alle herbeisehnt, wird euch Knallerei im Übermaß bescheren. Jene, die ihn euch frei Haus geliefert haben, verfügen über die Mittel, sich ihn aus der Ferne über ihre Televisionsgeräte anzusehen und leise über den Untergang der Heimat zu seufzen, während sie ihre Tequilas on the rock schlürfen und ihre Brut auf die sicheren Elite-Internate schicken, während eure Kinder zerfetzt werden. Das gilt für die Größen der Politik, der Wirtschaft und der korrumpierten Presse. Wohl hin! Was bleibt, ist traurige Resignation. Denn die Erkenntnis General Talbots aus Schillers „Jungfrau von Orleans“, dass gegen Dummheit Götter selbst vergebens kämpften, besitzt Ewigkeitswert. Wir können uns
nur in die Treppe unseres journalistischen Übervaters Dr. Kurt Tucholsky
fügen: sprechen, schreiben, schweigen. |
30.
Volumen |
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B.St.Ff.Esq., Pr.B.&Co,2003 13.03.2025 |