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Mascha-Agnes
und der Böse Bär
Michael L. Hübner. Rathenow. Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Marie heißt auf Russisch "Mascha", die FDP-Sirene der deutschen Kriegslobby im Allgemeinen und der Waffenschmiede Rheinmetall im Besonderen, hat sich wieder einmal lautstark zu Wort gemeldet. Muss sie auch. Schließlich will Rheinmetall Umsatz machen und bezahlt Marie-Agnes nicht für‘s Bärenhäutern. Gegen die zunehmende Kriegsunlust der Deutschen muss sie jetzt ihren Ton verschärfen. Das geht so nicht! Die deutschen Spießer sind nicht berechtigt, Angst um ihre Schoßhündchen, Gartenzwerge und Kinder zu haben, um ihre sauber getrimmten Vorgarten-Rasen und Swimmingpools hinten raus und am Ende auch um ihr einziges gottgegebenes Leben, solange dies die Profite eines Waffenherstellers und -exporteurs gefährdet. Sind die denn irre, die Deutschen? Mit denen muss man mal jetzt Klartext reden! Wenn die nicht begreifen wollen, dass es nottut, die von Rheinmetall und Konsorten betriebene Aufrüstung zu finanzieren, dann zieht dieses Maschinengewehr auf zwei Beinen andere Saiten auf: „Wer sich der Erkenntnis der Aufrüstung verweigert, soll schon mal anfangen Russisch zu lernen!“, droht sie. Wir übersetzen das mal: Wenn der Russe euch wieder besetzt hält, dann tut ihr gut daran, Russisch zu können, damit ihr kapiert, was gemeint ist, wenn der Russe brüllt: „Hände und Röcke hoch!“ Wenn er wieder „Uhri, Uhri!“ brüllt, könnt ihr ihm eure auf dem Polenmarkt erstandenen, gefälschten Rolex aushändigen, bevor er euch erschießen muss, weil ihr so stur seid und so tut, als verstündet ihr ihn nicht. Ach nee, mit ein bisschen gutem Willen verdolmetscht man „Uhri, Uhri!“ auch ohne dezidierte Russischkenntnisse. Sei man unbesorgt, Marie-Agnes! Wir haben begonnen, Russisch zu lernen, als Du gerade mal 15 warst und seit sechs Jahren in der Schule gepaukt hast, dass die deutschen Faschisten uns doch nur vor dem unmenschlichen Bolschewismus beschützen wollten, was dieser in der Tat ja während Jagoda, der Jeschowtschina und unter Väterchen Stalin auch war. Pardon, natürlich hast Du in der Schule kein Russisch gelernt und von russischer Geschichte hast Du selbstredend auch keine Ahnung. Wozu auch? Wen interessiert auch die Geschichte von ständig besoffenen Untermenschen, die in Bastlatschen umher rennen, auf einem Ofen pennen und wie die Tiere auf ihre Frauen eindreschen? Haben die überhaupt eine Geschichte, Marie-Agnes? Sag schon! Nein, wir halten es mit der Geschichte der amerikanischen Indianermörder, die dich und deinesgleichen ja befreit haben. Die sind zwar erst aktiv geworden, als klar war, dass die Rote Armee bis an die Biskaya durchrennt, wenn man es noch länger versäumt ihr entgegenzustürmen. Aber das sind doch Petitessen, nicht wahr Marie-Agnes? Wovon hat Euch der Ami eigentlich befreit, Marie-Agnes? Von den braunen Bollwerken gegen den vertierten Bolschewismus, den Untergang des Abendlandes, den Orks aus dem Osten? Warum? Ach so, da war ja noch irgendwas mit Konzentrationslagern und Judenmord und so was. Na ja, Schwamm drüber! Die Russen, diese vertierten Barbaren sind nur gekommen, um die deutschen Frauen zu vergewaltigen. Ein anderes Kriegsziel hatten die nicht. Stimmt doch, oder, Marie-Agnes? Und dass die Sowjets im Reich quasi das Rückspiel austrugen, nachdem sie dezidiert von der Wehrmacht und der NSDAP eingeladen wurden, das wollen wir jetzt mal nicht so an Deine FDP-gelbe Glocke hängen. Am Ende weckt die den armen Hans-Dietrich Genscher aus seinem Grabe auf und wenn der Mann sein liberales, außenpolitisch weise und mit viel Schweiß und Genialität konstruiertes Lebenswerk in Trümmern sieht, dann wäre das für ihn die Hölle. Also so wie Dein Getröte für uns, Mascha-Agnes. Das aber hat der Hallenser definitiv nicht verdient. Von den echten Sozen Egon Bahr und Willy Brandt ganz zu schweigen. Lassen wir sie schlafen und der HErr schenke Ihnen das ewige Licht, so grell, dass sie Deinen Anblick nicht mehr wahrnehmen müssen! Und vor diesen roten Mördern haben Dich und Deinesgleichen die Yankees also beschützt. Vor diesen bolschewistischen Frauenschändern mit dem obligatorischen Bajonett zwischen den Zähnen nämlich. Damit Du friedlich aufwachsen und Deine imperialistische, kriegsbegeisterte Yankee-Indoktrinierung sattsam einschlürfen konntest. So etwas verpflichtet natürlich lebenslang. Nein, das war ein böser Scherz! Ach komm jetzt! Spitzenpolitikerin und moralische Verpflichtung! Das kommt nicht zusammen, ehe die Hölle gefriert. Und jetzt überfallen die Russen, diese Erzverbrecher, die Ukraine, dieses korruptionsfreie, basisdemokratische Musterländchen voller blühender, sozialer Marktwirtschaft und Solidarität mit allen geknechteten Völkern dieser Welt. Wenn der arme Bandera das wüsste. Agnes! Ein Albtraum! Bandera, der so gut zu Dir und Deinen Tiraden gepasst hätte. Natürlich weiß Marie-Agnes ganz genau, warum die Russen in die Ukraine eingefallen sind, wie ein hungriger Bär in den Bienenstock. So doof ist die nicht. Die ist Politikerin genug, um zu wissen, dass die Russen aus ihrer historischen Erfahrung heraus keine westlichen Läuse im ukrainischen Pelz dulden können und wollen. So etwas nennt man in der Biologie einen natürlichen Selbsterhaltungstrieb. Die weiß auch, dass ihre Herrchen von der Wallstreet auf die Seltenen Erden und die ukrainische Schwarzerde scharf waren und sind und auch die sibirischen Bodenschätze nur ungern dem Drachen aus Peking und schon gar nicht den rechtmäßigen Eigentümern, sprich den Wodka saufenden Untermenschen überlassen wollen. Perspektivisch jedenfalls nicht. Marie-Agnes, wir haben im September 1972 nicht nur begonnen die russische Zunge zu erlernen, wir haben auch gelernt, wer sich regelmäßig für einen Krieg gegen die Russen begeisterte und warum. Wir wissen, warum die deutschen Faschisten vertragsbrüchig wie wahre Orks am 22. Juno 1941 in die Sowjetunion – für dich natürlich das Reich des Bösen – eingefallen sind. Wir wissen auch, was die dort getrieben haben, die Einsatzgruppen, die Wehrmacht, die SS, die Gestapo … Vernichtungskrieg nennt man das. Rassenkrieg? Blödsinn! Das ist nur das Schlagwort fürs doofe Volk. Der Nazi-Vorwand, die anderen gewissenlos um ihrer Habe wegen zu ermorden, lautete „Rassenkrieg“. Sicherlich gab es etliche Nazis, die jenen Schwachsinn fanatisch glaubten. Die gibt’s heute immer noch. Der Ku-Klux-Klan und andere Idioten aus der White-Supremacy-Szene zum Beispiel aus Deinem Gelobten Land, Marie-Agnes. Es ging wie immer um Ressourcen. Um nichts sonst. Das ganze Geschwafel vom Untermenschentum troff nur aus den Goebbelsschnauzen, um das Volk kriegsbereit, siegessicher und unbarmherzig zu machen. Propaganda, gleichgeschalteter Rundfunk ... Hundewelpen, Hundewelpen, Hundewelpen ... Diese scheiß Assoziationen in unseren Köpfen ... Stopp! Ist ja nicht zum Aushalten! Das Reich war übrigens schon 1935 pleite und international isoliert. Also das, worauf die Bundesrepublik gerade wieder zusteuert – denn, wir sind uns doch wohl alle darüber im Klaren: Sobald wir keine harten Euros mehr in der Welt verteilen, weil wir nichts mehr haben, sind wir für die ganze Welt wieder ganz offiziell Paria, der Nazi-Abschaum mit der unlösbaren Eisenkugel „Auschwitz“ am Hacken. Timon von Athen lässt grüßen. Kannst Du bei Shakespeare nachlesen, wenn Die so viel Kultur zu Gebote steht. Das Volk-der-Henker-Prädikat, das man uns – unserer Ansicht nach auch völlig zurecht – wieder anpappen wird, wie deutsche Schweinehunde einst ihren jüdischen Mitbürgern die gelben Sterne an die Kleidung geheftet haben, wird nicht auf sich warten lassen. Denn Auschwitz verjährt in Millionen Jahren nicht. Nur die wirtschaftliche Macht Deutschlands hat die Heimat des Nationalsozialismus ein paar Jahrzehnte lang vor diesem ebenso verdienten wie verheerenden Image bewahrt. Wie sieht es also gerade aus? Seit 2015 ist die deutsche Wohlstandsgesellschaft im freien Fall. Ansturm auf die deutschen Sozialtransfersysteme, Corona-Irrsinn und Lockdown, aberwitzige Misswirtschaft seitens der rot-grünen Pleiteregierung, zur der auch eine Zeitlang Marie-Agnes‘ FDP ihr Scherflein beitrug. Die Wirtschaftsleistung ist auf Talfahrt. Man spricht wieder vom Kranken Mann Europas, wenn von Deutschland die Rede ist. Alte Faustegel fürs Staatenlenken: „Wenn’s innen kriselt, dann schaffe den äußeren Feind herbei! Möglichst einen, den keiner so richtig kennt. Den kann man propagandistisch verunstalten, ohne dass es der breiten Masse auffällt. Und dann auf ihn mit Gebrüll! Das ging zwar beim letzten Mal gründlich schief, aber einmal ist keinmal, was Marie-Agnes? Hauptsache Deine Brötchengeber bei Rheinmetall können ihre verwöhnten Gaken aufs Schweizer Internat schicken und sich derweil mit ihren Weibern auf der zweiten und dritten Yacht vor Miami und San Remo vergnügen und ihnen teure Klunkern auf der Champs-Élysées und bei De Beers kaufen. Aber Moment! Marie-Agnes will sich doch nur verteidigen. … hat sie jedenfalls verlauten lassen. Nein, einmarschieren in die Russerei will sie nicht. Was aber, wenn die mongolisch-bolschewistischen
Horden aus den Steppen Asiens gar nicht intendieren, die freie, scheindemokratische
Welt der kleinen Marie-Agnes zu überfallen, in der das berüchtigte Ulbricht-Zitat,
überliefert von Wolfgang Leonhard, längst traurige Realität geworden ist? Wie war das doch gleich vor ein paar Wochen: Das Volk lehnt die Regierung offen ab und es werden schnell noch ein paar Gesetze und Verordnungen durch den Reichstag gepeitscht, wohl wissend, dass diese explizit dem Volkswillen widersprechen! Herr Merz verspricht: Keine Lockerung der Schuldenbremse! Kaum an der Macht bricht er sein wichtigstes Wahlversprechen. Abgeordnete werden nicht direkt gewählt, keine Volksabstimmungen zu wichtigen Fragen und und und. Also gesetzt den Fall, die Russen kommen nicht und wir, die wir sie besser kennen als Marie-Agnes, sagen: Sie kommen nicht! Das wäre dann peinlich. Na ja, jetzt nicht für Marie-Agnes. Die hat doch ihr Ziel erreicht und dem deutschen Steuerzahler mit ihrer Angstmache die nötigen Groschen aus dem Kreuz geleiert, damit ihre Auftraggeber von Rheinmetall ihr mörderisches Gelumpe auf des Steuerzahlers Kosten produzieren und verticken können. Auf des Volkes kurzes Gedächtnis kann sich Marie-Agnes ebenfalls verlassen. Das hat die Geschehnisse von 1939 und 1941 längst vergessen. Das kann gar nicht anders sein. Denn wäre es anders, also, wenn sich das Volk nämlich erinnern könnte, dann hätte Marie-Agnes ihren bösartigen Unfug schon aus eigenem reinem Selbsterhaltungstrieb - da isses wieder, dieses Grundprinzip der Evolution - für sich behalten. Wer nämlich einmal das Heulen der Alarmsirenen vor dem Anrücken der B-52-Bomberstaffeln der Royal Airforce, der Stukas und das der Stalinorgeln in den Ohren hatte, begleitet vom Krachen der über einem zusammenstürzenden Häuser, wer einmal die verbrannten Körper der Opfer des Hamburger und Dresdner Feuersturms gesehen hat, der ist auf Scharfmacher nicht mehr ganz so positiv eingestimmt. Es gab Zeiten, in der wir alle Angst hatten: Oktober 1962 – da war Agnes vier Jahre alt und wäre auch um Haaresbreite nicht mehr älter geworden, aber davon hat sie mutmaßlich noch nicht allzu viel mitbekommen – und den Herbst 1983. In diesen Tagen zählte Marie-Agnes 25 Lenze und wenn ihr nur ein wenig mehr Gedächtnis zur Verfügung steht, als der Gesamtheit des Volkes, dann sollte sie sich zumindest dieser Tage noch erinnern können. Beide Male waren es übrigens Rotarmisten, die Genossen Vizeadmiral Wassilij Alexandrowitsch Archipow und Oberstleutnant Stanislaw Jefgrafowitsch Petrow, die mit ungeheurem Wagemut dafür gesorgt haben, dass Klein-Mascha-Agnes am Leben bleiben und aufwachsen durfte, damit sie jetzt ihren verbalen Giftmüll über dem deutschen Volk entsorgen und gegen das russische Volk, ihre Lebensretter, hetzen kann. Auch so kann sich Dankbarkeit artikulieren. Oder nennt man das eventuell "groben Undank", Ehrlosigkeit, Gewissenlosigkeit, Lumperei? Wir fragen ja nur. Doch diese Krankheit scheint bei den Grünen, die ja einst aus einer Friedenspartei dieser schlimmen Tage hervorgegangen sind, erkennbar ebenfalls ausgebrochen zu sein. Also sagen wir es diesen Leuten in gutem Russisch: „Если у вас еще осталась хоть капля здравого смысла, используйте ее, прежде чем открывать рот!“ Das ist auf Deutsch: „Wenn ihr noch einen winzigen Funken Verstand habt, benutzt ihn, bevor ihr den Mund aufmacht!“ |
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B.St.Ff.Esq., Pr.B.&Co,2003 12.05.2025 |