Baaks

zurück zum Landboten

 

Das Drama von Würzburg
Sturmtief über dem Kanzleramt

Don M. Barbagrigia
In Köln und Würzburg bebt die deutsche politische Landschaft und die seismischen Wellen rasen ungebremst auf die Hauptstadt zu. Hunderttausendfach wird nun der Ruf laut: "Seht ihr, wir haben es gesagt! Aber die "Gutmenschen" wollten ja nicht hören! Jetzt haben wir's!"

Und was machen die Leute, die einst guten Willens den Menschen eine Zuflucht geben wollten, die auf der Flucht vor Not, Gewalt und Elend nach Deutschland kamen? Ins gelobte Land, wo ihrer Meinung nach Milch und Honig fließt? Ja ..., was können diese Leute noch sagen? Was, nach den Anschlägen von Paris, von Brüssel, von Nizza und jetzt nach dem Drama von Würzburg?

Kann man jetzt noch von Einzelfällen sprechen? Der unbegleitete 17jährige Afghane, der mit einem Beil in einem Vorortzug auf völlig unbeteiligte Fahrgäste losgegangen war und der dann von Sicherheitskräften niedergeschossen wurde wie ein tollwütiger Hund, war in eine Pflegefamilie aufgenommen worden. Ihm sollte eine Berufsausbildung zuteil werden. Er hätte als Musterbeispiel der so hochgejubelten "Integration" dienen können und sollen!

Und gerade dieses Bürschlein führt all das ad absurdum, wofür sich gutwillige Deutsche seit Jahr und Tag mit Leib und Seele einsetzen. Er setzt das i-Tüpfelchen auf eine Entwicklung, die mit der Silvesternacht von Köln einen ersten Höhepunkt erreichte und die Volksseele zum Kochen brachte. Jetzt wird der Dampfdruck gefährlich ansteigen. Jetzt werden diejenigen Zulauf erhalten, die sowieso schon darauf aus sind, die deutsche Demokratie zu zerlegen und Europa zu zerschmettern. Die Europa unverhohlen einen Bürokratie-Faschismus nennen.

Und wie reagiert die Bundesregierung? Dafür gibt es nur noch ein Wort: Katastrophal. In einer Art Paralyse zieht sich die Frau Bundeskanzlerin zurück. Erst vor ein paar Tagen vergraulte sie sich massenhaft Sympathisanten unter der deutschen Wählerschaft, als sie die Niederschlagung des Militär-Putsches an der Hohen Pforte bejubelte und von einer Rettung der Demokratie am Bosporus sprach. Selbst Leute, die nicht gerade zu den verständigsten politischen Analytikern zählen, waren fassungslos.

Die Deutschen, bei denen der verrückte Sultan Erdogan nachgerade verhasst ist, nennen ihn bereits mit feinem Gespür Erdolfan! Und jeder weiß, warum die Kanzlerin vor ihm einknickt: Es geht um die Drohung, die Flüchtlinge auf Europa zu hetzen und es geht darum, das Osmanische Reich nicht zu verprellen, damit an der Südküste des Schwarzen Meers eine strategische Stellung erhalten bleibt, geeignet, den Moskauer Bären zu ärgern!

Das Wort Demokratie verkommt zur billigen Polit-Hure. Und da reagieren die Deutschen Gott sei Dank noch immer empfindlich!

Just diese Kanzlerin unterstrich mit ihrer Flüchtlingspolitik eindrücklich, dass das Gegenteil von Gut nicht Böse ist, sondern gut gemeint. Ein Lump, wer der Dame die hehren Absichten abspricht und ihren Willen zu helfen in Zweifel zieht. Nur bürdete sie die Folgen jahrhundertelanger verderbter westlicher Nahost- und Afrikapolitik mit dem Ziel, die Araber und die Afrikaner auszubeuten und niedrigzuhalten ungebremst dem deutschen Volke auf. Sie missachtete dabei den obersten Grundsatz, den jeder Mediziner auswendig lernen sollte, bevor er überhaupt den ersten Sektionskurs besucht, und den Paracelsus treffend in die Worte kleidete: DOSIS FACIT VENENVM! Das ist zu deutsch: Die Menge entscheidet, ob ein Ding ein Gift ist.

Jedes Zuviel ist toxisch – und genau das war das unkontrollierte Öffnen der Grenzen auch. Aus Regierungskreisen verlautet unter der Hand, man „bekomme die Paste nicht mehr in die Tube zurück gedrückt“. Wolfgang Bosbach erklärt im Rundfunk, man habe keine Kontrolle mehr darüber, wer sich in Deutschland aufhalte und zu welchem Zweck. Weitere hilflose Politiker wiederholen gebetsmühlenartig, man dürfe sich zwar an solche Anschläge nicht gewöhnen, müsse aber lernen, mit ihnen zu leben, denn es gäbe keine Sicherheit mehr.

Diese Bankrotterklärung der deutschen Politik treibt die Wähler zielgerichtet in die Reihen derer, die eine harte und unnachgiebige Hand offerieren. Wir wissen, um wen es sich handelt. Die ersten, die unter dieser Tendenz leiden, sind die Flüchtlinge, denen man doch eigentlich hatte helfen wollen und die sich unauffällig und anpassungswillig verhielten. Denn das xenophobe Volk nimmt erfahrungsgemäß jeden in Generalverdacht, der sich auch nur phänotypisch den verhassten Fremden zuordnen lässt.

Noch schlimmer: Bei weiterer Aufheizung der Stimmung drohen möglicherweise bürgerkriegsähnliche Zustände. Warum? Sind denn 26 Jahre eine so lange Zeitspanne, dass in Berlin niemand mehr erinnert, wie die DDR einst unterging.

Endlose Dokumentationen erläutern im Fernsehen süffisant, wie sich das Politbüro des ZK der SED in den Herbsttagen des Jahres 1989 mehr und mehr von der Realtiät auf der Straße abkapselte und sich statt dessen in haltlose Phantasiewelten zurückzog. Ja, um Himmels Willen, was passiert den im Berliner Regierungsviertel jetzt anderes?

Damals nahm das Neue Forum die Stimmung des Volkes auf. Die SED war desavouiert und verlor lawinenartig an Macht und Einfluss. Ein Staat brach zusammen. Es folgten Monate und Jahre der Anarchie. Doch es gab noch die starke Demokratie der Deutschen Bundesrepublik, die in der Lage war, die Wellen der Umwälzung irgendwann wieder zu glätten.

Wer fängt uns jetzt auf, wenn die Bundesrepublik bis zur Wehrlosigkeit destabilisiert und Europa von dessen inneren Feinden zertrümmert wird? Denn Deutschland ist eine Säule dieses vereinigten Europas. Ein schwaches Deutschland – und Europa implodiert! Gnade uns Gott, was dann passiert. Es ist ja nicht damit getan, dass die nationalen Märkte den globalen Schwergewichten nichts mehr entgegenzusetzen haben und von ihnen aufgesogen werden.

Viel schlimmer ist es, dass dann zwischenstaatlichen Konflikten wieder Tür und Tor geöffnet ist und keine übergeordnete Macht mehr eingreifen kann. Srebrenica lässt grüßen.

Deshalb reicht die Verantwortung der Frau Bundeskanzlerin weit über ihr politisches Tagesgeschäft und die Erfüllung der Erwartungen, welche die deutsche Wirtschaftslobby an sie richtet, weit hinaus. Sie hat gerade zu stehen für ein stabiles Deutschland, eine stabile Mitte Europas. Und das hat sie mehr als fahrlässig aufs Spiel gesetzt. Sie regiert stoisch und, man möchte schon sagen – verbohrt, am Wählerwillen vorbei und es stört sie nicht, dass sie mit jedem Tag, den Gott werden lässt, mehr Rückhalt einbüßt. Sie verwandelt Deutschland in ein sinkendes Schiff!

Natürlich ist uns bewusst, dass sie gegen den Willen der deutschen Wirtschaftskapitäne keinen einzigen Flüchtling ins Land hätte lassen können. Die Wirtschaft braucht Arbeitskräfte, die sie gegen die Leistungsansprüche der deutschen Arbeitnehmer mobilisieren kann. Eine Millionen neuer Bürger, die sich zumindest in der ersten Zeit richtig ausbeuten lassen, machten das Land als Wirtschaftsstandort wieder attraktiv, wenn man die noch immer brauchbare Infrastruktur und relative Rechtssicherheit hinzuzählt. Aber jetzt geraten die Dinge aus dem Ruder – und niemand bekommt den Geist mehr in die Flasche.

Alles erinnert an die Zeit der Fünfziger und Sechziger Jahre, als Deutschland die Kriegsverluste durch hohe Gastarbeiterzuzüge kompensierte. Die Folge sind nun in den Ballungsräumen kreuzgefährliche Parallelgesellschaften, die weder von der deutschen Jurisdiktion noch von der Exekutive mehr zu erreichen sind. Dasselbe geschieht jetzt in Potenz und im Zeitraffer.

Der deutsche Staat wird von den Arabern, den Libanesen, der Russenmafia, den Albanern und auch von vielen Türken nicht mehr für voll genommen. Zahnlose Papiertiger, die einknicken, wenn man ihnen eine handfeste Gewaltdrohung unter die Nase reibt, das ist das Bild, das diese Leute mittlerweile von deutschen Behörden haben. Nur der deutsche Michel ist noch immer dem harten Zugriff des deutschen Staates ausgesetzt.

Wir können nicht wissen, ob es bereits fünf nach zwölf ist. Einiges deutet darauf hin.

In Brandenburg an der Havel wird von einem Afrikaner berichtet, der in der Straßenbahn mit einem Messer auf Fahrscheinkontrolleure losging. Der Polizei übergeben, wird er straflos wieder auf freien Fuß gesetzt, um den positiven Ausgang seines Asylverfahrens nicht zu gefährden. Das ist Wahnsinn! Das ist nackter Irrsinn. Das ist niemandem mehr vermittelbar.

Genauso wenig wie zuverlässige Berichte, die uns aus der Stadtverwaltung einer Lausitzmetropole erreichen, nach denen dort ein Asylant ein Haus statt des Wohnheims oder einer Plattenbauwohnung einforderte, weil er ja schließlich mit seinen vier Frauen und dem Rest der Sippschaft gekommen sei. Nach Scharia-Recht geschlossene Ehen mit Kindern sollen in Einzelfällen anerkannt werden, obwohl solche Verbindungen nach heimischem Recht mit Zuchthaus bis zum Abwinken geahndet werden würden. Solche Nachrichten, mögen sie nun wahr, falsch oder übertrieben sein, sind in der Bevölkerung virulent und spiegeln mit dieser Virulenz die tatsächliche Stimmungslage, die Realität.

Es ist wenig sachdienlich, solche Menschen generell zu verteufeln oder mit der Totschlagskeule des Nazi-Vorwurfs anzugreifen. Das schafft keine Konzilianz. Das vertieft und verhärtet Frontgräben, die sich bereits unübersehbar durch die deutsche Gesellschaft ziehen.

Aus all dem ist es uns nur möglich, folgende Schlussfolgerung zu ziehen. Wir haben es in einem sozialen Netzwerk wie folgt artikuliert.

Der politische Anstand würde es gebieten, dass die amtierende Frau Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel den Herrn Bundespräsidenten ersucht, in Übernahme der Verantwortung für die Ereignisse in Würzburg ihren Rücktritt zu akzeptieren. Das unbeschadet ihres unbestrittenen guten Willens bei der Flüchtlingsfrage.

Es hätte mehr Würde, als zur nächsten Bundestagswahl von einem bis zur Weißglut gereizten Volk in Schimpf und Schande abgewählt zu werden.

Frau Dr. Merkel schwor einst, Schaden vom deutschen Volke abzuwenden. Wenn nun die AfD zweistellig in den Bundestag einzieht, dann hat sie diesen Amtseid gebrochen.

Leider – und niemand bedauert das mehr als wir – folgte ihre späte Regierungszeit der Dynamik der letzten Jahre ihres politischen Ziehvaters Dr. Helmut Kohl. Nunmehr ist Frau Dr. Merkel als Kanzlerin „verbrannt“. Sie ist nicht mehr zu halten. Frau Dr. Merkel beginnt in zunehmendem Maße für Stagnation, Inflexibilität und Erstarrung zu stehen. Eine kraftvolle, unbelastete Persönlichkeit aus dem demokratischen und grundgesetztreuen Spektrum muss das Ruder übernehmen und herumreißen, wenn das noch geht. Mit ihr ist das nicht mehr zu machen. Es steht zu viel auf dem Spiel und für Sentimentalitäten gibt es keinen Platz in der Spitzenpolitik.

Und – leider ist es eine ungeschriebene Regel in der Politik: Nichts zählt weniger als der Erfolg von gestern, sobald er von einer Fehlleistung überlagert wird. Wenn sie bis zur nächsten Wahl wartet, verspielt sie endgültig ihren Platz in der Geschichte, wie das leider auch der tragische Dr. Kohl schon tat. Das muss doch nicht sein!

24. Volumen
© B.St.Ff.Esq., Pr.B.&Co,2009
19.07.2016