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Abgestürzt und Abgesoffen
Europäische Tragödien in den Bergen und auf dem Meer

Don M. Barbagrigia
Als Flug 4U9525 der Germanwings an 24. März 2015 von Barcelona nach Düsseldorf von einem verrückt gewordenen Copiloten in die Alpen gestürzt wurde, war das Geschrei groß! Die Tragödie war fürchterlich – das steht außer Frage! Die Passagiere waren unendlich zu bedauern. Doch schon damals hob der Landbote, angewidert von dem obligatorischen Getöse, wie viel Deutsche es doch wieder getroffen hätte, verärgert die Stimme: Sind die Deutschen etwa schon wieder die besseren Menschen? Ist ein Pole, Däne, Zigeuner, Portugiese oder Franzose weniger wert? Was soll der Blödsinn, dass "Deutschland" trauert? Trauern tun diejenigen, welche vom Tod ihrer Verwandten, Freunde und Bekannten betroffen sind. Der Rest treibt keine vierzehn Tage später wieder eine neue Sau durchs Dorf! Es juckt sie einen Dreck! Und genauso kam es ...

Der wichtigste Punkt aber, auf den der Landbote mahnend den Finger legte, war dieser: "Zur selben Zeit", so der stellvertretende Chefredakteur Bajun damals, "sind im Mare Nostrum hunderte Neger ersoffen, deren Namen und Nation niemand kennt, weil sie in ihrer blanken Not in aller Heimlichkeit die verfluchten Seelenverkäufer an den Stränden der Großen Syrte bestiegen hatten und dann vom wütenden Meer verschluckt wurden. Wer denkt an die? Wer vergießt auch nur eine Träne um diese armen Teufel?" So Herr Bajun Ende März, in seinen prophetischen Worten die grauenhaften Ereignisse vom 19. April 2015 vorwegnehmend. Über 800 Menschen ersoffen elend und in der Woche zuvor sollen es laut dem UNHCR über 1.000 gewesen sein!

Danach hob das übliche gehaltlose Palaver wieder an! Ach, Bekundungen und Statements, Betroffenheit und Krokodilstränen sind so billig im Dutzend zu haben! Nützlich sind sie obendrein. Denn womit könnte man besser das eigene Profil aufpolieren!

Doch das ist alles Mumpitz. Fakt ist, dass Europa jahrhundertelang seine Mutter Afrika völlig scham- und gewissenlos als Selbstbedienungsladen missbrauchte, Rohstoffe und Menschen als Sklaven stahl, und den Zurückgebliebenen einen Markt aufzwang, der diese Afrikaner ins namenlose Elend trieb.

Sowohl die Enkel der Neger, als auch die Enkel der einstigen Peiniger des schwarzen Kontinents tragen jetzt an den Folgen dieser barbarischen Ausbeutungspolitik, die bis heute unvermindert, nur eben etwas sublimer, andauert. Die Neger haben nichts mehr zu fressen! Sie müssen zusehen, wie ihre Frauen und Kinder verhungern, wie ihre Säuglinge zu schwach sind, sich an den schlaffen, milchlosen Brüsten ihrer Frauen die Fliegen aus den Augen zu wischen; die Bäuche geschwollen von riesigen Hungerödemen. Sie verrecken zu Hunderttausenden an AIDS und Ebola und haben keinen müden Cent für Medikamente! Sie müssen zusehen, wie ihr Vieh angesichts der fortschreitenden Versteppung verhungert. Das kommt von einer rasenden Versteppung, die dem Klimawandel geschuldet ist, welchen in erster Linie die unendlich reichen, dekadenten Europäer und Nordamerikaner verursacht haben. Ist es nicht das Recht der Afrikaner, ihr Heil in der Flucht zu suchen und von ihren Peinigern zumindest einen Anteil an dem ungeheuren Reichtum einzufordern, der auf ihren blutig gepeitschten Rücken zusammen gestohlen wurde?

Ich würde unzulässig polemisieren? Das kann nur behaupten, wer die Bilder der verstümmelten Neger nicht gesehen hat, die der ach so zivilisierte König Leopold von Belgien in belgisch Kongo um Leben und Gesundheit gebracht hat, und für die ihm nie ein Nürnberger Prozess gemacht wurde. Das kann nur sagen, wer den Völkermord des Deutschen Reiches an den Hereros und den Hottentotten verdrängt hat oder nichts von ihm wissen will! Da schnattern der Deutsche Bundestag und der deutsche Bundespräsident aufgeregt vom Völkermord an den Armeniern, der zugegebenermaßen ein exorbitant grausames Verbrechen der osmanischen Höllenhunde an dieser friedlichen Nation gewesen ist. Wer aber übernimmt die Verantwortung für die Verbrechen an den Einwohnern in Deutsch Süd-West? Warum dürfen die Namibier von heute nicht dieselben Rechte beanspruchen, die Großbritannien den Landeskindern des Commonwealth und die Niederländer den Einwohnern ihrer ehemaligen Kolonien gewähren? Die Enkel der Überlebenden dieses ersten Völkermords des 20. Jahrhunderts sollen einen bundesrepublikanischen Pass bekommen, wenn sie das wollen, Freizügigkeit und die Möglichkeit, hier zu leben, sich ausbilden zu lassen, die Segnungen des deutschen Gesundheitssystems genießen dürfen. Das ist deutsche Schuld, die abzutragen ist! Und der völlige deutsche Unwillen, sich offiziell diesem Schandkapitel der deutschen Geschichte verantwortlich zu stellen, entlarvt die tränenseligen Elegien aus deutschem Munde zum Schicksal der armen Armenier als verdammte, bigotte Heuchelei

Folgerichtig sehen sich nicht nur die Deutschen, sondern alle Europäer ihrem Teil des Erbes gegenüber: dem stetig wachsenden Zuwanderungsdruck aus dem Süden. Aber die Europäer und vornehmlich die Deutschen haben noch immer nichts gelernt! Die deutsche Rüstungsindustrie beispielsweise verdient sich auch heute dumm und dämlich an den Exporten ihrer Waffen. Diese exportiert sie in die Krisengebiete, schürt damit Konflikte, heizt sie an, hält sie am Laufen und – produziert damit unter anderem ebenjene Flüchtlinge, denen in ihrer Heimat nur der Tod droht. Dort marodieren irrsinnig gewordene und entfesselte Warlords, geisteskranke Fanatiker und dissoziierte, sozial inkompatible Schwerverbrecher. Die entführen Mädchen, vergewaltigen sie, zwingen Kinder an die Waffe, rauben und morden, dass sich selbst der Dreißigjährige Krieg dagegen wie eine Sommerfrische ausnimmt.

Und was macht der deutsche Pöbel? Demonstriert er vor den Häusern und Fabriken der Mitverursacher dieser Flüchtlingsströme? Tut er das? Wirft er deren Fensterscheiben ein?

Mitnichten! Der deutsche Mob wäre nicht der deutsche Mob, wenn er nur einen Funken Verstand hätte. Die Rüstungsindustrie würde er noch mit seinem Leben verteidigen. Denn dort arbeitet er ja, oder sein Vetter, oder sein Freund ... oder, ach, es ist doch wurscht! Die zahlen Steuern, unterstützen den örtlichen Jagdverein und spenden ihren Lobby-Parteien.

Stattdessen zündet der Mob den armen Negern die spärlichen Notunterkünfte über den Köpfen an! Sechs Quadratmeter pro Kopf. Alles, was ihnen geblieben ist. Aber das interessiert die vollgefressene deutsche Canaille nicht! Der Mob schreibt den von Flucht und Entbehrung, von grausamen Erfahrungen in der Heimat gezeichneten Weg der Flüchtlinge fort. Und wir? Wir können wieder mal gar nicht so viel fressen, wie wir kotzen möchten!

Das Problem löst sich weder mit Frontex, noch mit der Aufnahme aller Flüchtlinge. Europa muss seine Lehren aus der Vergangenheit ziehen, verzichten und bereit sein, den auf geraubten Reichtümern gegründeten Wohlstand endlich zu teilen und dort zu investieren, wo er gebraucht wird. Es muss erreicht werden, dass die Neger wieder anständig und ohne Entbehrungen in ihrer Heimat leben können. Denn es soll ihnen niemand die Liebe zu ihrer Heimat absprechen. Helfen können die Europäer mit Flüchtlingsquoten nur in sehr begrenztem Umfang. Eine beherzte Intervention für Afrika in Afrika – das ist das Einzige, was jetzt noch den Karren herumreißen kann.

Aber die Europäer sollten sich tunlichst beeilen! Denn China hat sein gieriges Herz für den schwarzen Kontinent längst für sich entdeckt. Und Peking stellt sich weiß Gott nicht so arrogant, überheblich, und räuberisch an, wie die europäischen Kolonialherren. Sie gehen dabei weitaus effektiver vor. Afrika ist die Mutter Europas. Seit Jahrhunderttausenden. Europa hat diese Mutter schrecklich gequält und misshandelt. Das schlimmste denkbare Szenario aber ist, wenn sich diese Mutter zukünftig von ihrer größenwahnsinnig gewordenen Tochter Europa ab- und dem Platz des Himmlischen Friedens zuwendet.

Dann wird es Europa als Ganzes sein, das sang- und klanglos absäuft. Das sollte man in allen europäischen Hauptstädten beizeiten begreifen! Denn, wenn die fossilen Energieträger zuende gehen, dann wird es der Sonnenstrom Afrikas sein, der dafür sorgen könnte, dass den Europäern nicht die Nachttischlampe ausgeht. Und betet, weiße „Herrenrasse“, dass die Afrikaner dann ein schlechtes Gedächtnis haben und milder mit euch umgehen, als ihr es mit ihnen tatet! Betet, ihr bösen Schelme! Mag sein, dass die Flüchtlingsboote dann von Sizilien aus ablegen – mit Zielvorgabe Bizerta. Schauen wir mal, wie viel wertvolle Deutsche dann auf der Strecke bleiben werden! Nicht in den Alpen abgestürzt, weil sie aus einem Urlaub oder einer Klassenfahrt zurückkommen, die sich die flüchtenden Neger nie werden leisten können. Sondern ersoffen, unter einem gekenterten Seelenverkäufer!

24. Volumen
© B.St.Ff.Esq., Pr.B.&Co,2009
28.04.2015