Skulpturen aus Nahrungsmitteln
Irrwitzige Dekadenz eines Kleinmachnower
Vereins
David. M. Katz
Der Kleinmachnower
Verein Pusteblume lässt von ihm betreute, behinderte Kinder Skulpturen
aus Schokolade anfertigen. So unter anderem die Berliner Mauer. Ausgestellt
werden soll das Ganze in Berlin …
Gibt es denn in der
deutschen Presselandschaft kein Blatt mehr, das kein Blatt mehr vor
den Mund nimmt? Gibt es niemanden mehr, der diesen Leuten ihren Wahnsinn
unter die Nase reibt? Die Kinder können nichts dafür. Sie machen, was
man ihnen sagt. Aber sind die erwachsenen Anstifter dieser Lumperei
noch zu retten?
In der Sahelzone blähen
sich die von Hungerödemen geschwollenen Bäuche der Negerkinder, die,
an den versiegten Brüsten ihrer zu Gerippen abgemagerten Mütter liegend,
zu schwach sind, sich die Fliegen aus den Augen zu wischen – und Kinder
einer der reichsten Gemeinden einer Wohlstandsnation bauen aus Nahrungsmitteln
Skulpturen! Das ist eine Blasphemie ungeheuren Ausmaßes.
Wenn je der Begriff
der Gotteslästerung Substanz hatte – dann hier. Die sagenhaft reiche
Stadt Vineta soll in den Fluten der Ostsee untergegangen sein, weil
ihre Bewohner die Schweine aus goldenen Trögen fressen ließen. Nichts
dazugelernt?
Nein, Menschen lernen nicht dazu. Wenn sie nicht täglich slbst erleben,
wie sich Kinder, Altersgenossen der Kleinmachnower Schokoladen-Bildhauer,
in den Favelas von Sao Paulo und den Slums von Nairobi und Djakarta
mit einem 45er Revolver über den Haufen ballern, nur um den Nahrungsbedarf
ihrer Familie zu decken, wie sich zehnjährige Mädchen für eine warme
Mahlzeit prostituieren – dann geht ihnen das kreuzweise am A… vorbei.
Sie halten ihre Aktion
für lustig. Sie halten das für eine im wahrsten Sinne des Wortes „süße“
Idee. Das ist sie nicht. Es ist ein fluchwürdiger Hohn auf die Armen
von Bangladesch und die Indiokinder, die in den Mienen von Potosí gegen
den allgegenwärtigen Hunger Koka-Blätter kauen, um sich zu betäuben.
Und der Rundfunk Berlin-Brandenburg ist so unreflektiert, über diese
sprichwörtliche Geschmacklosigkeit in den nettesten Tönen zu berichten.
Wer je einer Gestalt gewordenen Übersetzung des Wortes „Dekadenz“ bedurfte,
hier findet sie sich! Uns fällt dazu nur ein einziger, passender Kommentar
ein: Pfui Teufel!