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Bänkelballade um einen Bankenkrieg
– David M. Katz Der
Stahnsdorfer Bürgermeister Bernd Albers ließ eine Aufforderung an die
Einwohner der Gemeinde verbreiten, nach der die Stahnsdorfer Vorschläge
einbringen sollen, wo bis zu zwanzig Parkbänke in der Gemeinde aufzustellen
wären. Die CDU-Fraktion der Gemeinde bezichtigt den Bürgermeister, diese
Idee, die auf eine Initiative der Konservativen zurückgehe, unrechtmäßig
für seinen Wahlkampf vereinnahmt zu haben. In der Gemeinde Stahnsdorf werden potentielle Standorte einer Banken auf's Tapet gehoben. Beziehungsweise sogar einer Vielzahl von denen! Das ist republikweit einmalig. Und weil diese Fragen Brisanz und Sprengkraft bergen, so ist es nicht verwunderlich, dass um deren Urheberschaft erbittert gestritten wird. Das Rathaus mit dem amtierenden Chef Bernd Albers an der Spitze veröffentlicht einen Aufruf zur Bürgerbeteiligung. Sogar mit geographischen Koordinaten auf die Zehntel Winkelsekunde genau darf der mündige Stahnsdorfer Bürger seine Wunschverortung für seinen präferierten Bankenstandort der Gemeinderegierung und dem Parlament in der Annastraße bekannt geben. Und die betreffende Bank? Hat die ein Mitspracherecht? Halten Sie sich fest! Nicht die Bohne! SPQR – Senatus Populusque Romanus nannte sich einst selbstbewusst das weltbeherrschende Römische Imperium. Gleichsinnig kann man nunmehr von der Gemeindeverwaltung und der Einwohnerschaft Stahnsdorfs – GVES – sprechen. Das nennt man Bürgerstolz! Kein Wunder, dass eine Idee, Bürger den Standort einer Bank bestimmen zu lassen, diejenigen wütend auf den Plan ruft, welche die Urheberschaft an diesem Statement eines wirtschaftsstarken Dorfes für sich reklamieren. Die Stahnsdorfer Konservativen, Opponenten des Stahnsdorfer Bürgermeisters im anstehenden Wahlkampf, rüsten zum Gegenschlag! Denn hier geht es ums Ganze! Sollte sich hieb- und stichfest belegen lassen, dass die Stahnsdorfer CDU bereits seit 2015 erfolglos für genau dieses Vorhaben streitet, welches der jetzige Bürgermeister im Zuge seiner angestrebten Wiederwahl öffentlichkeitswirksam auf sein Banner geschrieben hat, dann kommt das einer Kriegserklärung gleich! Das ist Potential für ein Annagate! Auf, TKS-Medien! Der Pulitzer winkt am Horizont! Ewiger Ruhm … Moment … warten Sie, da fehlen zwei entscheidende Punkte! Es sind die Punkte, die einen Vokal zum Umlaut nobilitieren. Zwei bedeutende Punkte, die aus Banken, Bänke machen, also keine mächtigen, gesellschaftstragenden Geldinstitute, sonder nur ein paar ganz profane, öffentliche Sitzgelegenheiten! Das ist beruhigend. Die seismischen Wellen, die dieses politische Erdbeben schlägt, werden außerhalb der Gemarkungsgrenzen wohl nichts zum Wesentliches zum Einsturz bringen. Wenn uns also sonst nichts weiter beschäftigt, als dergleichen Luxusprobleme, dann muss es uns wohl richtig gut gehen, egal wie das Hauen und Stechen um den Chefsessel in der Annastraße ausgeht. |
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B.St.Ff.Esq., Pr.B.&Co,2016 11.03.2016 |