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Gefährlicher Journalisten-Pfusch beim ZDF


B. St. Fjøllfross
Beim Rettungspersonal gibt es einen alten Witz: Geht ein Rettungsassistent mit einem Rettungsassitenten über das Gelände des Oktoberfestes in München. Sagt ein B'suffner zum anderen: "Schau ma, Bua, da kimmt der Sanitäter mit seinem Assistenten!" Nein, das ist kein Witz. In Mainz ist das die bittere, bittere Wahrheit.

Wenn man ein Beispiel sucht, wie gefährlich Pfusch-Journalismus für eine ganze Gesellschaft sein kann, dann sollte man sich den Beitrag "Tödliches Stalking – Der Fall Jonathan Vass" des Fernsehkanals ZDFinfo ansehen. Dieser wurde letztmalig am 12. Julei 2015 gegen 16.00 Uhr letztmalig ausgestrahlt.

Während dieser Dokumentation wird der Beruf des überwiesenen Mörders Jonathan Vass, eines Briten, mit "Rettungsassistent" übersetzt. Soweit so gut. Blöderweise bringen die Übersetzer im Nachfolgenden zum Ausdruck, dass der Beruf des Rettungsassistenten mit seiner zwei-, bei der Insellösung sogar dreijährigen, Ausbildung der dreimonatigen Ausbildung des Rettungssanitäters nachgeordnet sei. Man frag sich, ob diese Dilettanten, die sich offensichtlich von dem Zusatz "-assistent" blenden ließen, wahnsinnig geworden sind!

Eine solche Fahrlässigkeit der Übersetzung, geschuldet einer beispiellosen, nur auf Sensationsgier und Effekthascherei geschuldeten Ignoranz, kann möglicherweise schwerwiegende Folgen zeitigen.

Man stelle sich vor: Ein RTW (Rettungstransportwagen) wird zu einem akut erkrankten Patienten gerufen, der gerade an den Folgen eines Infarktgeschehens laboriert. Der eintreffende Ersthelfer stellt sich als Rettungsassistent vor und der von Todesangst und dem Eindruck dieser ZDF-Dokumentation gepeinigte Patient schreit: "Sie rühren mich nicht an, bis der Rettungssanitäter vor Ort ist!"

Es ist diesen journalistischen Kollegen nur zu wünschen, dass sie exakt diese Situation am eigenen Leibe erleben mögen, damit sie ihr Verhältnis zur Ethik und zum Verantwortungsbewusstsein ihres eigenen Berufsstandes überdenken mögen.

Wenn der Dämon Dr. Josef Goebbels den Begriff der "Lügenpresse" in die Welt gesetzt hat, der von den Idioten der Pegida-Bewegung so unbedarft wie schwachsinnig übernommen wurde, so wäre der hier fehl am Platze. Nein, Lügen setzen voraus, dass man um die Wahrheit weiß. Diese Schwachköpfe aber sind sich dessen, was sie da in die Welt hinaus trompeten, keineswegs bewusst. Sie sind heillose Narren, die in der Lage sind, mit ihrem Unfug großen Schaden anzurichten.

Das schlimmste aber ist, dass die Konsumenten dieses Unsinns auch noch gezwungen sind, für ihre Verdummung und anstehende Panik auch noch Gebühren zu bezahlen. Per GEZ nämlich. Und das ist wohl der eigentlich Skandal.

24. Volumen
© B.St.Ff.Esq., Pr.B.&Co,2009
12.07.2015