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In einem nach unserem Empfinden unsäglich geführten Interview befragte ein Kollege vom Deutschlandfunk am 17. Juno 2014, 19. Siwan 5774, Seine Exzellenz, den Herrn Botschafter des Staates Israel, zu den Maßnahmen des Judenstaates gegen die Palästinenser im Zuge der Entführung dreier jüdischer Jungens.

Am 30. Juno 2014 wurden die drei Söhne Israels ermordet auf einem Felde bei der Stadt Halhul bei Hebron aufgefunden. Der Preußische Landbote trauert zutiefst um die Kinder des jüdischen Volkes, deren feige und hinterhältige Ermordung das Los der unschuldigen Palästinenser nicht erleichtern wird.

Mit folgender Korrespondenz wandte sich der Preußische Landbote am Tage der Ausstrahlung des Interviews an den Deutschlandfunk und an die israelische Botschaft:

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Brandenburg an der Havel, den 19. Siwan 5774

Liebe Kollegen,
der Deutschlandfunk ist seit Jahrzehnten MEIN Sender, den ich lediglich für die BBC oder DS Kultur ab und an wegschalte.
Das Interview mit S. E. Herrn Botschafter Hadas-Seligman heute früh aber hat mich blank entsetzt. Ich war leider zu paralysiert, um aufzustehen und den Radioapparat abzuschalten.
Solche Fragen auf diese Art zu stellen, käme vielleicht den dänischen Kollegen zu, deren König mit einem Davidstern am Ärmel durch Kopenhagen geritten ist. Nehmen Sie für jeden toten jüdischen Mitbürger die Jahre eines Menschenlebens - dann wissen Sie, wann es Ihnen gestattet ist, solche unsäglichen und dummen Fragen an Israel zu richten!
Natürlich steht Israel im Krieg! Um sein nacktes Überleben! Seit Jahrzehnten. Ich kenne den unversöhnlichen und tödlichen Hass der Araber im Allgemeinen und der Palästinenser im Besonderen aus eigenem Erleben. Ich werde deren erbärmliche und elende Situation nicht verkennen oder ausblenden! Aber wir Deutsche sind die letzten, denen es gestattet ist, die Juden für die Maßnahmen zu ihrer Verteidigung zu kritisieren. Wir haben ihnen zu helfen, samt ihrem Staat am Leben zu bleiben - und sonst gar nichts!
Ich konnte nach diesem Interview nichts anderes machen, als S. E. Herrn Botschafter Hadas-Seligman mitzuteilen, dass ich mich als Deutscher und Kollege abgrundtief schäme, solche Töne je wieder aus dem deutschen Äther empfangen zu haben.

Ihr zutiefst erschütterter
Michael L. Hübner
-Chefredakteur-

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From: "Michael L. Hübner"
Sent: Tuesday, June 17, 2014 7:08 AM
To: Ambassador Assistant-Embassy of Israel-Berlin
Subject: Interview Deutschlandfunk, entführte Kinder / hueb

Lieber Herr Botschafter Hadas-Handelsman,
bitte gestatten Euer Exzellenz, Ihnen mein Bedauern über das heute früh im Deutschlandfunk stattgefundene Interview zum Ausdruck zu bringen!
Die Frage des Kollegen waren penetrant, unsäglich und an Peinlichkeit nicht mehr zu überbieten. Ich schäme mich abgrundtief für diesen Kollegen, der offensichtlich völlig vergessen hat, in welchem Lande er lebt.
Meine Hoffnung solche Töne gegen das Volk Israels nie wieder im deutschen Äther hören zu müssen, wurde bitter enttäuscht.
Sie sollen wissen, Exzellenz, dass Deutschland heute wie damals durchaus kein homogenes Land ist und es immer Deutsche geben wird, die ohne Wenn und Aber zu ihren jüdischen Landsleuten stehen werden, egal, wo diese auf der Welt leben und bedroht werden. Ihre Maßnahmen gegen die Entführer der Kinder sind absolut gerechtfertigt und ich wünsche Ihnen allen Erfolg der Welt bei der Suche der Jungens. Maseltov!

Mit herzlichen Grüßen nach Berlin
bleibe ich Euer Exzellenz sehr ergebener
Michael L. Hübner
-Chefredakteur-

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Antwort Israels:

Sehr geehrter Herr Hübner,

im Namen von S. E. Herrn Botschafter Hadas-Handelsman möchte ich mich recht herzlich für Ihre freundschaftliche E-Mail bedanken. Es tut sehr gut zu wissen, dass es in Deutschland Menschen wie Sie gibt und wir danken Ihnen für Ihr Engagement und Ihre Solidarität mit Israel. Wir hoffen, dass die drei Jugendlichen bald wieder nach Hause zu Ihren Familien zurückkehren werden.
Wir verbleiben mit den besten Wünschen und
mit freundlichen Grüßen,

Lisanne Kindermann
Assistenz des Botschafters

Botschaft des Staates Israel
Auguste-Viktoria-Strasse 74
D-14193 Berlin
Tel/Fax: +49/30/8904 5104
ambassador-asst2@berlin.mfa.gov.il
Botschaft des Staates Israel
Auguste-Viktoria-Strasse 74
D-14193 Berlin
Tel/Fax: +49/30/8904 5104
ambassador-asst2@berlin.mfa.gov.il

 


24. Volumen
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30.06.2014