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Die Causa Breivik
oder wie geht man mit einem Dämonen um

Don M. Barbagrigia
Es ist ein harter Kampf, den wir mit uns selbst auszufechten haben. In einer Randbemerkung kassierte Friedrich der Große einst ein Urteil, das einen fanatischen Schäfer zum Tode verdammt hatte, weil in seinem religiösen Wahn den eigenen Sohn erschlagen hatte. Der König schrieb: „Galgen und Rad bessern solche Narren nicht. Man soll ihn in ein Tollhaus bringen und dort vernünftig und menschlich behandeln.“ Hätte der oberste Befehlshaber der Preußischen Armee im Falle Breivik ebenso entschieden? Wir können diese Frage nicht schlüssig beantworten, aber der Verdacht liegt nahe. Was bleibt uns also übrig, gegen all unsere sicherlich nachvollziehbaren Instinkte anzukämpfen und die Prinzipien des preußischen Humanismus zu bewahren. Der Tod Breiviks, den dieser Irre für sich selbst fordert um sich zum Märtyrer seiner verquasten Ideen zu stilisieren, macht keines der Opfer von Oslo, keines der Kinder von Utøya wieder lebendig. Kein Verletzter wird dadurch wieder gesund.
Dennoch ist der Preußische Landbote im Gegensatz zur Aussage des deutschen Grundgesetzes der felsenfesten Ansicht, dass die Menschenwürde zwar nicht entzugsfähig, wohl aber veräußerbar ist. Breivik hat sich aus der zivilisierten Menschheit buchstäblich herausgeschossen. Er ist kein Teil der Gesellschaft mehr. Die Norweger mögen das anders sehen. Wir sind nicht befugt, denen Wikingern Ratschläge zu erteilen und halten uns in dieser Frage zurück. Wenn aber irgendjemand in diesem Gerichtssaal oder auf dieser Welt – selbst seine Anwälte oder Verwandten seien davon nicht ausgenommen – diesem Dämon die Hand gibt, so wenden wir uns von dieser unwürdigen Szene angewidert ab. Egal welche menschliche Größe, welche Fairness und welche Objektivität mit dieser Geste demonstriert werden soll, sie verbietet sich angesichts der toten Kinder. Denn diese Hände, welche da vor den Kameras der Welt geschüttelt wurden, brachten den Kindern den Tod. Diese Geste pervertiert die Höflichkeit und den Anstand. Es ist als küsse man einen Galgen! Wenn damit zum Ausdruck gebracht werden soll, dass Norwegen noch immer eine reiche Insel der Seligen ist, so ist auch diese Tatsache seit dem Massaker zu relativieren. Die Norweger haben ihre hemmungslose Naivität mit dem Blut ihrer Kinder bezahlt, deren einige möglicherweise hätten gerettet werden können, wenn eine Antiterroreinheit beizeiten verfügbar gewesen wäre. Es wird Zeit, dass die Öl-verwöhnten Nordleute endlich wieder in der Realität dieser Welt ankommen! Was nun Breivik betrifft, so ist uns klar, dass unsere Ideen in Bezug auf die Verfahrensweise mit seiner Person ebenso wenig umzusetzen sind, wie seine, der für sich Freiheit oder Todesstrafe forderte.
Hätten wir die Macht in seiner Angelegenheit zu befinden, so würden wir ihm die norwegische Staatsangehörigkeit aberkennen und ihn unter scharfer Bewachung zur lebenslänglichen Zwangsarbeit in die Coltan-Minen des Kongo schicken. Dort könnte der Einsatz seiner Person wenigstens einen der geschundenen und ausgebeuteten Neger befreien, die für das „Handy“-Gequatsche und Gesimse westlicher Wohlstandsgören ihr einziges Leben unter viehischen Bedingungen verfristen müssen. Dem Rest der schwarzen Arbeiter könnte er dann sein Templer-Palaver und seinen kruden Rassenkram vortragen, sofern ihm noch soviel Atem verbliebe. Es ist anzunehmen, dass sich das Problem Breivik unter diesen Umständen in kürzester Zeit nachhaltig erledigt hätte. Uns zumindest erscheint diese Lösung elegant. Sie verursacht kaum Kosten und niemand im sonnigen Europa müsste von dem schlechten Gewissen geplagt werden, dem Dämon Breivik nicht gerecht geworden zu sein. Ebenso müsste niemand befürchten, dass diese gestörte Kanaille je wieder von einem als Psychiater oder Richter getarnten Gutmenschen auf freien Fuß gesetzt wird um die nächsten Kinder abschießen zu können. Hart angefasst hätte ihn von den „Rechtsstaatlern“ niemand und was im Kongo geschieht – nun, andere Länder andere Sitten. Eine gute Gelegenheit, sich in der Toleranz zu üben, die man nun plakativ gegen einen bestialischen Massenmörder bezeugt.
Doch wahrscheinlich ist es die übergroße Nähe zu Deutschland, die den rechtsstaatlich-pervertierten Blick der Nachbarstaaten für das Machbare trübt. Die Israelis – Gott schütze die tapferen Juden – hätten längst eine schnelle, harte und präzise Antwort auf die Bedrohung gefunden, die von einem Breivik ausgeht, solange er lebt. Das Salbadern ist ihre Sache nicht. Sie reden und sie hören zu – jedoch beides in vertretbarem Maße! Das wird das gefühlsduselige Europa erst noch lernen müssen. Hoffentlich müssen bis dahin nicht noch weitere Dutzende Kinder sterben.

21. Volumen
© B.St.Ff.Esq., Pr.B.&Co,2009
28.04.2012