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Gewalt in Deutschland
ein Land verroht

von Don M. Barbagrigia
Wir schrieben es bereits, als der Landbote noch ein ganz junges Blatt war, frisch geschlüpft und noch voller Eifer, Zorn und missionarischem Geist. Mit Sorge beobachteten wir den zunehmenden Verlust von Respekt und Achtung vor dem Leben in einer immer brutaler und einsamer werdenden Gesellschaft. Nun – es stimmt uns nicht glücklich, uns in unseren Unkenrufen auf so tragische Art bestätigt zu sehen.
„Frustrierte“Jugendliche, deren Leben so hohl ist, wie sie selbst, ballern, stechen und schlagen um sich – in Schulen, auf Bahnsteigen, mitten in der Fußgängerzone. Das Theater um die Schulmassaker schreckt sie nicht – im Gegenteil: Es scheint sie noch zu befeuern. Die Bilder von der Münchener U-Bahn und die drakonischen Strafen für die Täter sind ihnen egal. Banditen löschen das Leben eines Geschäftsmannes aus, der wertvoll war für die Gesellschaft, der etwas leistete, dessen Leben anderen Menschen ein Segen und Nutzen war. Kaum denkt der Herr Bundespräsident darüber nach, diesem Helden das Bundesverdienstkreuz posthum zu verleihen, da fällt eine Mädchenbande wieder über einen Anfangsvierziger her, der einem älteren Mann beistehen wollte. Und es vergeht kein Tag, da die Nachrichten nicht über neue, derartige Vorfälle zu berichten haben. Nach Erfurt und Winnenden folgten nun Ansbach, Chemnitz... Mit viel Glück ohne tödlichen Ausgang. Trotzdem!
Nein, die bestehenden Gesetze reichen aus. Na klar doch! Man muss sie nur ausschöpfen... Was für ein dämliches Geseier!
Es ist uns nach dem oben Angeführten klar, dass die Ganoven im Augenblick der Straftatbgehung keinen Gedanken an die Strafe verschwenden, daran, dass sie ihr Leben ein für alle mal versauen und – was noch viel schlimmer ist – das Leben der anderen. Selbst mit der Todesstrafe würden wir dieses Pack nicht zur Räson bekommen. Das desaströse Beispiel der U.S.A. lehrt uns dies anschaulich.
Nähern wir uns aber mal der Problematik von einer anderen, einer historischen Warte her! Actioni contrarium semper et aequalem esse reactionem, lehrt und Isaac Newton. Oder anders ausgedrückt: Aktion ist gleich Reaktion.
Auf die stumpf-dumme Gewalt der Nazis folgten die Antiautoritären, die keinen vergleichbaren, jedoch nichtsdestotrotz ebenfalls schlimmen Blödsinn veranstalteten. Es war ein langer Weg, bis die Gesellschaft es aufgegeben hatte, dem Phantom einer modernen homozentrischen Idee nachzujagen, die das Rudeltier aus den hierarchischen Zwängen befreien sollte, denen Rudeltiere nun mal unterliegen. Schon Kindern müssen Grenzen gesetzt werden – sie fordern sie nachgerade ein und es ist ein schweres Verbrechen an denen Heranwachsenden, ihnen solche Grenzen vorzuenthalten oder aus welchen gefühlsduseligen Erwägungen auch immer heraus zu verweigern! Denn die persönliche Freiheit des Einzelnen endet in einer Gesellschaft immer dort, wo die Interessen des Nachbarn tangiert werden.
Diese schon im Grundgesetz verankerte Wahrheit aber kam in den letzten Jahrzehnten leider immer unzureichender bei den Jugendlichen an. Viel zu sehr war die Gesellschaft damit befasst, sich zu individualisieren und – jeder für sich und GOTT gegen alle – dem eigenen Profit hinterherzujagen. Das Signal, das damit an jedermann ausgesendet wurde, findet bei den verrohten und geistig minderbemittelten Tätern eine unselige Potenzierung. Da diesen Strolchen nie suffizient Grenzen gesetzt wurden, sind sie sich auch nicht im Mindesten darüber im Klaren, dass diese Grenzen von ihnen permanent überschritten werden.
Nun ist das Kind in den Brunnen gefallen, das Pendel schwingt unter dem Eindruck langsam zurück in Richtung Moral und Rechtsempfinden und dass beide wohl höherwertiger rangieren, als die egomanischen Entgleisungen einiger Weniger.
Selbstverständlich muss das Strafmaß heraufgesetzt werden. Lebenslänglich muss auch wieder lebenslänglich bedeuten. Unter härtesten Bedingungen sollen die Schwerst-Kriminellen gehalten werden, bis sie hinter Gittern ihre armselige Existenz beenden. Bis zu diesem Zeitpunkt haben sie mit tätiger Schwerstarbeit den Schaden, den sie angerichtet haben, zu relativeren. Kein Luxusknast, kein teurer Knastpsychologe und vor allem nicht dieses permanente Herumgereite auf der Unverletzlichkeit der Menschenwürde, derer sich diese Assassinen schon lange begeben haben. Ihre Unterbringung darf die Gesellschaft nichts kosten, denn diese Brut gehört nicht mehr zu der von ihnen so nachhaltig geschädigten Gesellschaft. Man soll sie brutalst möglich ausbeuten und gerade so am Leben erhalten. Das Geld aber, was man durch diese Schurken gewinnt, soll auf Heller und Pfennig denen Opfern oder deren Hinterbliebenen gegeben werden.
Actio est Reactio. Das ist ein Naturgesetz. Wann immer sich Menschen einbildeten, Naturgesetze zu ihren Gunsten relativieren zu können, ging der Schuss früher oder später furchtbar nach hinten los. Dessen sollten sich die Legislative und die Jurisdiktion bewusst sein. Machen sie so weiter wie bisher, wird sich das Volk irgendwann einmal für die entscheiden, die ihnen versprechen, gegen solche Verbrecher mit harter Hand vorzugehen. Wir wissen, von wem die Rede ist, nicht wahr? Der Schaden, den diese Kardinalverbrecher der ganzen Welt verursacht haben, das Leid, was die über Millionen von Menschen brachten, sollte jedem denkenden Menschen eine deutliche Warnung sein. Das Volk aber denkt nicht. Es will nur sicher sein vor Amok laufenden Canaillen. Und das will es mit Recht!
Das Blöde daran ist nur, dass es nach diesem Szenario einen Haufen kleine Lumpen gegen eine Camarilla von Mega-Strolchen eintauschen würde. Man könnte dem schon auf der Schiene vorbeugen, wenn sich die Demokratie endlich nicht länger als zahnloses, altes Weib präsentieren würde, das von niemandem mehr ernst genommen wird.
Und – CAVE – es kommt nicht darauf an, wie man sich selbst sieht, liebe Volksvertreter, sondern alleweil darauf, wie man wahrgenommen wird.
Ein Nachsatz sei dem vermeintlichen Allheilmittel „Bildung“ gewidmet, die angeblich aus verderbten Kreaturen anständige Menschen zu machen in der Lage sei. Das ist ein alter Irrtum der Aufklärer, der bereits seit der Zeit des Nationalsozialismus als überwiesen betrachtet werden kann: In der zweiten, der entscheidenden Reihe des braunen Regimes tummelten sich die Hochgebildeten zu Scharen und auch das kommunistische System der DDR wurde nicht primär von den Parvenüs des Politbüros getragen sondern von den nachgeordneten Chargen, deren Ausbildung zum teil fulminant war. Der Ungebildete tritt einen Menschen zu Tode – der Gebildete möglicherweise derer Hunderte. Es kommt also nicht so sehr auf das Wissen an, was man in diese Kreaturen hineinpumpt, sondern auf die Herzensbildung. Aber wie soll das eine Ellenbogengesellschaft leisten, die sich solcher Werte schon lange um des schrankenlosen Egoismus willen entschlagen hat?

14. Volumen
© B.St.Ff.Esq., Pr.B.&Co,2009
25.09.2009