Eine
Hommage an Brandenburgs Schönheit
Der Hobbymaler Siegfried Heimlich zeigt seine
Bilder im Sorat-Hotel
Michael L. Hübner
Als das sowjetische Journal „Sputnik“
vor etwa 25 Jahren den Doyen der russischen Landschaftsmalerei Iwan Schischkin
vorstellte, da titelte das Blatt schlicht und ergreifend: „Er besang
die Natur...“. Nun wäre es sicher abwegig die Kunst des Genies
aus Jelabuga mit der des Brandenburger Hobbymalers Siegfried Heimlich
vergleichen zu wollen. Was aber beide Künstler gemeinsam haben, ist
die Liebe zu Farbe und Pinsel, Talent und ein sehr Heimatverbundenes Auge.
Seit dem 4.9. stellt Siegfried Heimlich eine Auswahl seiner Werke in der
1. Etage des Sorat-Hotels am Altstädtischen Markt vor. Das Kulturmanagement
der Stadt Brandenburg an der Havel und das Sorat-Hotel organisierten gemeinsam
die Ausstellung, die unter dem schlichten Motto „Brandenburg –
Stadt – Land“ dem Künstler Heimlich gewidmet ist. Der
76jährige Maler, der bereits auf über einem Dutzend Gruppen-
und Einzelausstellungen in der Havelmetropole vertreten war, konnte leider
nicht an der Vernissage teilnehmen. Ein überraschender Krankenhausaufenthalt
verhinderte ihn. Seine Ehefrau Susanne vertrat ihn jedoch würdig.
Anwesend war auch die langjährige Dozentin Heimlichs, Ana Finta.
Sie, die dem Aussteller alles vermittelte, was sie über Farbenlehre,
Bildkomposition und Harmonie auf der Leinwand lehren kann, verwies voller
Stolz auf Heimlichs Hingabe an Landschaft und Malerei und die natürliche
Ausstrahlung seiner Bilder. Es ist diese besondere Note, die Heimlichs
Pinsel in seiner bevorzugten Aquarell-Technik den Werken einhaucht. Sie
ist wohl mit keiner noch so gelungenen Fotografie zu erreichen. Heimlich
besingt seine Heimatstadt, er besingt ihr traumhaftes Umland. Die Havel,
die Plane, eine Chaussee im Herbst, ein einzelnes Blatt im Herbststurm.
Dabei legt Heimlich bewusst Wert auf eine ansprechende Verständlichkeit
in Form und Aussage. Selbst schwierigere Techniken geht er bravourös
an. So zum Beispiel ein Stillleben verschiedener Gläser. Die Transparenz
dieses Materials herauszuarbeiten gehört schon zu den höheren
Schwierigkeitsgraden der Malerei. Heimlich, der Amateur, zeigt sich der
Herausforderung gewachsen. Von Detailverliebter Darstellung bis hin zu
einem Ansatz von Expressionismus probiert Heimlich immer mal etwas anderes.
Diese Vielschichtigkeit ist überaus beachtenswert. Das zumindest
hat er dem großen Schischkin voraus. Wer Siegfried Heimlichs Bilder
bewundern möchte, hat dazu noch bis zum 21.1.2009 Gelegenheit. Nach
Beendigung der Ausstellung stehen die Bilder zum Verkauf. Unter einigen
Kunstliebhabern der Stadt Brandenburg und ihrer Umgebung werden sie bereits
jetzt schon als Geheimtipp gehandelt.
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