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Fußball im geteilten Deutschland
Doppelpässe – Wanderausstellung zu Gast im Frey-Haus

Michael L. Hübner
Im Stadtmuseum wurde am Sonnabend eine Ausstellung eröffnet, die das Herz eines jeden Fußballbegeisterten höher schlagen lassen sollte. „Doppelpässe“ heißt sie, oder: „Wie die Deutschen die Mauer umspielten“. Der Untertitel verweist auf den historischen Kontext, indem die Wanderausstellung des Zentrums Deutsche Sportgeschichte (ZdS) eingebettet ist. Es geht um die Epoche der Teilung Deutschlands, die durch den Mauerbau 1961 besiegelt und erst durch die Wiedervereinigung 1990 beendet wurde. Während die Politik beiderseits der Demarkationslinie längst auf Konfrontationskurs gegangen war und die Idee der Wiedervereinigung nur noch als rhetorische Floskel vor sich her trug, hielt die Fußballwelt noch immer zusammen. Das trifft besonders auf die Frontstadt Berlin zu, in der es zum Beispiel vorkam, dass man im sowjetischen Sektor wohnte und bei Hertha spielte. Noch lange zogen die Fußballer trotz unterschiedlicher Wappen auf den Trikots unter dem gemeinsamen Schild „Deutschland“ in internationale und Olympiastadien ein. Und selbst nach der gewaltsamen Trennung durch Minen und Stacheldraht blieben die Kontakte der Sportler untereinander bestehen. Über all dies, und auch über Sportler, die in den Westen flohen, dort umkamen oder ihr Glück machten, gibt die Ausstellung Auskunft, die bereits in Berlin, Rostock, Potsdam und im schweizerischen Ascona zu sehen war. In Brandenburg an der Havel bleibt sie bis zum 7. Januar nächsten Jahres. Begleitend dazu findet am 6. Oktober ab 14.40 Uhr ein Lehrer-Workshop zum Thema „Deutschland einig Fußballland?“ im Stadtmuseum statt. Dort können Kinder auch auf einem Fußballgeschicklichkeitsturnier am 21. und 28. Oktober jeweils von 9 bis 12 Uhr kicken, dribbeln und jonglieren. Uta Klaedtke hält am 30. Oktober, 18 Uhr den Vortrag „Stahl Feuer – die Fußballer des SWB zwischen politischer Anpassung und betrieblichem Eigensinn“ und am 13. November wir es ein Zeitzeugenforum mit ehemaligen Spielern und Trainern von Stahl Brandenburg geben.

 
B
6. Volumen
© B.St.Ff.Esq., Pr.B.&Co,2008
27.09.2008