Neues
Leben in altem Haus
1. Versammlung der „Altstädter“
im Bürgerhaus der Altstadt
"Die Altstaedter" - Vereinsmitglieder
im Hof des Deutschen Hauses
Michael L. Hübner
Das ehemalige Deutsche Haus in der
Bäckerstraße begrüßte am Abend des 8.9. seine zukünftigen
Hauptnutzer zur ersten Sitzung im neuen Domizil. Der Verein „Die
Altstädter e. V.“ tagte in der großen Stube des herrlichen,
frisch renovierten Bürgerhauses. Natürlich möchte der Verein
nicht im eigenen Saft schmoren. Das Haus soll möglichst vielen Interessenten
aus dem Havelstädtischen Vereinsleben und natürlich den Bürgern
für private Anlässe offen stehen. Seit dem 16. August ist das
stattliche Gebäude der Öffentlichkeit zu Diensten (BRAWO berichtete).
1,3 Millionen Euro sind in die Restauration des Hauses geflossen, das
in seinen ältesten Teilen aus dem Jahre 1408 stammt. Nun muss Leben
in die alten Mauern! Denn für die nächsten 15 Jahre, so sehen
es die Bedingungen des Förderprogramms „Zukunft im Stadtteil“
(ZiS) vor, soll das Anwesen einer soziokulturellen Nutzung zur Verfügung
stehen. ZiS trug seinerzeit einen Löwenanteil an der Rettung des
kulturhistorisch wertvollen Bauwerks.
Über insgesamt drei Räume zu je 57, 24 und 23 qm verfügen
„Die Altstädter“, welche sie zu einem moderaten Entgelt
mit anderen Vereinen oder Bürgern zu teilen bereit sind. Des Weiteren
schlägt der Brandenburger Puppenspieler Wolfgang Rudolph seine Zelte
im neuen Bürgerhaus auf. Alle vierzehn Tage, so sehen es die derzeitigen
Planungen vor, wird es jeweils donnerstags und freitags zwei und am Sonntag
eine Vorstellung geben. Auch das Kinderbuchmuseum ist bereits fest in
die Raumzuweisung integriert. Dass aber die etwa 2.000 Bücher insgesamt
ausgestellt werden können, ist aus Platzgründen eher unwahrscheinlich.
Der historische Hafenverein und der Volkschor haben bereits zugesagt,
ihre Interessen mit denen des Hauses zu verbinden. Über einen weiteren
regen Zuspruch würden sich „Die Altstädter“ natürlich
sehr freuen, denn obwohl sie das Gebäude mietfrei nutzen, haben sie
doch die Betriebskosten zu tragen, was sich – auf viele Schultern
verteilt – leichter bewerkstelligen ließe. Um das aber hauptsächlich
angepeilte Ziel, das neue Bürgerhaus möglichst bald zum zentralen
Kommunikationspunkt der Altstadt zu entwickeln, recht bald umzusetzen,
entfalten „Die Altstädter“ schon ab diesem Monat eine
Vielzahl an Veranstaltungen. So wird das 600 Jahre alte Haus am 14.9.,
dem Tag des offenen Denkmals, um 10 und 14 Uhr Einblicke in das komplexe
Thema „Sanierung mittelalterlicher Bauten“ gewähren.
Am 27.9 wird Puppenspieler Rudolph Vorführungen im Rahmen des Kiezfestes
zeigen und am 30.9. wird um 14 Uhr das Puppen- und Kinderbuchmuseum offiziell
mit einer Sonderausstellung über den dänischen Märchendichter
Hans Christian Andersen eröffnet. Dieses Museum, das dann die bereits
jetzt schon beinahe ein Dutzend Einrichtungen umfassende Museumslandschaft
der Havelmetropole bereichern wird, öffnet dann seine Tore von Dienstag
bis Sonntag jeweils von 14 bis 18 Uhr.
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