Baaks

zurück zum Landboten

 

zurück zur Stammseite "BÜCHER"

 

Gospel im Dom zu Brandenburg

J. – F. S. Lemarcou
Gospel bedeutet „Evangelium“. Es ist die Abkürzung für das altenglische „godspell“, was nichts anderes als Gute Erzählung bedeutet. Zur Zeit der nordamerikanischen Sklaverei drückten die Schwarzen mit den Gospels ihre Verbundenheit mit Gott aus. All ihre Gefühle, das Leid ihrer Unterdrückung aber auch geheime Botschaften wurden in den Gospeltexten versteckt. Diese aus den Spirituals hervorgegangene gesangliche Begleitung afroamerikanischer Gottesdienste fand auch in Europa viele Anhänger. Am vergangenen Wochenende beherbergte der Brandenburger Dom das 12. Gospelchortreffen. Begleitet von der Gospelband „Zoom“ und geleitet von vier Dirigenten sangen verschiedene Chöre aus Berlin und Brandenburg vereint zu einem einzigen Klangkörper von annähernd 200 Stimmen. Mitunter zählte man mehr Aktive auf der Chorbühne als Zuhörer im Kirchenraum. „Das ändert sich. Der Tag des offenen Denkmals führt uns unser Publikum direkt ins Haus“ lächelt Mario Gugeler, der Chef des 12. Gospelchortreffens. Diese Veranstaltung wird jährlich einmal entweder in Berlin oder im Land Brandenburg ausgerichtet. Auf die Traditionalität der Gospels angesprochen, führt Marvin Seidler von den Brandenburger Gospelsängern Sing and Joy an, dass sich mittlerweile ein europäischer Gospel sowohl entwickeln als auch etablieren konnte. Für den Dom waren die mitreißenden Rhythmen sicher ungewöhnlich, mit seinem Anliegen als Ort des Gebetes und der Zuwendung zu Gott jedoch durchaus vereinbar.

 
B
6. Volumen
© B.St.Ff.Esq., Pr.B.&Co,2008
14.09.2008