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Böser Kasper entert Politbühne
Raab soll Kanzlerduell moderieren

Don M. Barbagrigia
Der Schacher- und Selbstversorgerklub Politik erreicht die Jugend nicht mehr. Die Zahl der Wahlgänger bricht dramatisch ein. Die Demokratie ist in Gefahr. Denn wer nicht mehr in der Lage ist, demokratische Werte durch eine anständige Politik vorzuleben, der treibt das doofe Volk in die Arme der populistischen Scharfmacher und Demagogen.

Diese Erkenntnis ist nun auch in der Führungsriege der deutschen Politik angekommen. Führt das zu einem radikalen und höchst nötigen Umdenken bei der politischen Kaste? Mitnichten. Sie agieren wie immer, mit paradoxen Lösungen, scheinbar schlau und doch im Herzen dumm! Den Raab holen sie an Bord und zwingen den Preußischen Landboten dazu, einen Namen zu nennen, den wir zeitlebens nicht in Tinte gießen wollten. Im Normalfall bekreuzigt man sich und geht seiner Wege. Aber jetzt – jetzt müssen wir. Wir müssen mit dem Löffel in der Jauche rühren. Stefan Raab, unseliger Vorreiter der Perfidie, die geistigen Schwachmaten der Nation mit billigen und bösen Späßen zu unterhalten, die nicht selten zu Lasten anderer gehen und an die dumpfesten Triebe des nackten Affen adressieren, soll nun einer der Co-Moderatoren des sogenannten „Kanzlerduells“ werden. Das ist ein Formatimport aus den U.S.A., den Deutschland so begierig aufsaugte, wie beinahe jeden Mist, der in den letzten sechs Jahrzehnten dem Enddarm von Uncle Sam entquoll.

Was soll nun dieser Mensch in einer Runde, die schon so viel an Seriosität verspielt hat? Welche Funktion hat man ihm zugedacht? Die eines Animateurs für juvenile Intelligenzallergiker? Raab hat bislang nicht unter Beweis gestellt, dass ihm profunden Kenntnisse der politischen Welt zu Gebote stünden. Er ist kein Kenner der Materie, kein Analyst, kein Denker, der Anstöße vermitteln kann. Nur anstößig zu sein – das reicht nicht, um das gesellschaftliche Gefüge einer Industrienation zu stabilisieren. Er ist ein Kasper, der als untauglicher Versuch eines Rettungsankers in die schäumende See geworfen wird, er ist eine hilf- und heillose, personifizierte Bankrotterklärung der deutschen politischen Szene, sich in das Bewusstsein der Jugend zu schummeln, die jahrzehntelang gezielt verspaßt und verblödet wurde und die jetzt erbärmliche Defizite zeigt. Dieser Mangel offenbart sich in der einem fulminanten Desinteresse geschuldeten Unfähigkeit, sich für die Belange der Gesellschaft zu interessieren. Und das will man mit einem Raab kompensieren, mit der Begründung, die Jugend dort abholen zu wollen, wo sie eben jetzt steht?

Was regt sich Deutschland noch über Beppe Grillo und Silvio Berlusconi auf? Nördlich der Alpen steuern wird doch bereits mit vollen Segeln auf dasselbe Desaster zu. Dasselbe? Nein, in Deutschland wird’s noch schlimmer!

23. Volumen
© B.St.Ff.Esq., Pr.B.&Co,2009
04.03.2013