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Zwei
Clowns
Italien hat gewählt Don M. Barbagrigia Was hat er denn geschafft? Dass er in der Manier Machiavellis vielen Leuten in die Tasche gefasst hat? Dass er sich mit der einzigen produktiven Organisation des Stiefels, der Mafia, gemein gemacht hat? Dass er Italien auf dem internationalen Parkett diskreditiert hat bis auf die Knochen? Hat er die berühmten italienischen Eier in der Hose? Gott bewahre! Wird er mit seinen Milliarden Italien sanieren? Wer so dämlich ist, das zu glauben, hat auch nichts anderes als einen Berlusconi verdient. Bringt ein Mensch einen anderen um, ist er ein Mörder. Bringt er viele um, avanciert er möglicherweise zum Helden. Äußert aber ein einzelner Mann einen blödsinnigen Gedanken, läuft er schnell Gefahr für einen Spinner gehalten zu werden. Verhält sich aber ein ganzes Volk närrisch, dann reklamiert es einen Anspruch auf Seriosität und attestierte Weisheit. Es möchte ernst genommen zu werden. Begründung? Wenn alle dasselbe blöken, dann muss es ja aus dem Hirn der Minerva stammen. Einen schlimmeren Trugschluss gab es wohl nie in der Geschichte. Deshalb darf man den Italienern auch nicht sagen, dass sie gerade zwei Clowns gewählt haben. Da sind sie beleidigt. Und wenn eine solche Despektierlichkeit noch aus dem Munde des Nordreichs stammt, dann fuchtelt der Apennin von der Lombardei bis nach Sizilien wieder in schöner Einigkeit die mediterrane Faust. Sollen sie doch Pinocchio wählen! Sollen sie! Immer macht mal! Doch dann müssen sie nicht um Hilfe brüllen, wenn Silvio sie ins endgültige Abseits geschossen hat! Dann wollen wir taub sein für das Zeter und Mordio! Aber nein, es geht ja leider nicht so. Italien ist immer noch eine der stärksten Volkswirtschaften der Europäischen Union. Wenn dieses Land zusammenbricht, dann bekommt auch die EU schwere Schlagseite. Das ist die eigentliche Katastrophe! |
23.
Volumen |
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B.St.Ff.Esq., Pr.B.&Co,2009 04.03.2013 |