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Johannes Paul der Große
zum Heimgang eines wahrhaftigen Heiligen Vaters

Johannes Paul II. Karol Woytila 18.Mai 1920 – 02. April 2005
Erzbischof von Krakau, Kardinal der römischen Kirche
Bischof von Rom vom 16. Oktober 1978 – zum 02. April 2005, 21:37Uhr

S. M. Druckepennig
Die Welt ist um einen wunderbaren Menschen ärmer geworden. Unser Herz ist traurig des Verlustes wegen, dennoch aber fröhlich, daß wir Zeitgenossen sein durften eines Mannes, der uns den Weg des Friedens und der Stärke in Demut vorangeschritten ist – in den Schuhen des Fischers.
Gottvater soll einmal die Schonung seiner verwerflichen Sprößlinge davon abhängig gemacht haben, ob sich in deren Mitte auch nur sieben Aufrechte fänden.
In dieser Art haben Männer wie Friedrich von Spee oder Pater Rupert Meier die Existenz des Jesuitenordens gerechtfertigt. In dieser Weise ist auch der Kommunismus durch manch brave Seele rehabilitiert worden.
Warum wir dessen Erwähnung tun? Weil der Stuhl Petri seit seiner Existenz von so einigen machthungrigen und bigotten, ja schwerkriminellen Verbrechern besetzt war, dessen Antlitz allein ausgereicht haben dürfte, den armen Rabbi Joshua, der unter dem griechischen Namen Jesus als Gründungsfigur der christlichen Kirchen angesehen wird, zum Zweifel an seiner Mission zu bewegen.
Mit dem „HABEMVS PAPAM!“ an jenem 16. Oktober 1978 aber, mit dem Beginn des drittlängsten Pontifikates der Geschichte des Vatikans, erwählten sich Gott und das römische Konklave einen Oberhirten für die katholische Welt, der alles, alles zurückführte zu den Wurzeln seines gekreuzigten Herrn.
Bis zum heutigen Tage hat es die Kurie versäumt, Frau Hildegard von Bingen oder den erwähnten Pater Friedrich von Spee heilig zu sprechen. Wir dürfen uns nicht anmaßen, ein Urteil zu solch gewichtigen klerikalen Angelegenheiten zu sprechen, obgleich wir staunend konstatieren, auf welch verschlungenen Pfaden solche Erhöhungen einer Person manchmal vor sich gehen.
Dennoch sagt uns unser Gefühl, daß wir der Gnade teilhaftig wurden – wenn auch nur aus der Ferne – den Lebensweg eines wahrhaftig Heiligen Mannes zu begleiten – eines Mannes, der ebenso wie der Dalai Lama und der wahre Panschen Lama, den Titel „Heiligkeit“ mit jedem Blutstropfen redlich verdient und ausfüllt.
Johannes Paul der II. war ein gütiger und frommer Mensch. Ein Mensch, von dem man glauben möchte, so einen hätte Gott im Sinn gehabt, da er den Adam schuf am sechsten Tage, aus Lehm und Staub und dem Hauch des Unendlichen.
Der Weg der Liebe, der Versöhnung, der Toleranz, der Achtung vor dem Anderen fand in diesem Mann seine physische Entsprechung.
Wir danken dem Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs für das Geschenk, daß er uns vierundachtzig Jahre lang zum Wohl der ganzen Welt zuteil werden ließ.

5. Volumen
© B.St.Ff.Esq., Pr.B.&Co,2005