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Nichts gelernt!


Michael L. Hübner. Havelsee. Ein alter Chefarzt sagte einmal zu Herrn Fjøllfross: „Mit dem Einzelnen kannst du reden, aber die Masse ist von Natur aus doof – und in dieser Blödheit saugefährlich!“ Kleists „Erdbeben von Chili“ gibt uns eine ungefähre Vorstellung von dem, was der Doktor meinte. Rechnet man zu den Bausteinen der Dämlichkeit auch noch die von keinem organischen Versagen determinierte, kollektive Amnesie dazu, dann breiten sich die fatalen Auswirkungen dieser Erkenntnis gerade in Deutschland allerorten geradezu pandemisch aus.

Da haben wir die alte Arbeiterverrätertante SPD, die bereits 1914 in ihrem heillosen und wahnhaften Kriegspatriotismus im Reichstag für die Gewährung der Kriegskredite stimmte. Das zeigte deutlich, dass die Hirne der Genossen allesamt durch die pädagogische Walkmühle des wilhelminischen Imperialismus und preußischen Militarismus weichgespült worden waren.

Nur die Kommunisten hielten damals dagegen. Die SPD bezahlte einen furchtbaren Preis für den Verrat an ihren internationalen Idealen: Während sich die geschlagenen Mordbuben wie der Kaiser, Hindenburg, Ludendorf, Tirpitz und der ganze Rest der einst kriegslüsternen Generalität und der sie vor sich her treibenden deutschen Waffenindustrie davon und aus der Verantwortung stahlen, mussten die Genossen wie die geprügelten Hunde nach Compiègne schleichen und um Gnade betteln. Dort bekamen sie von den in einer Mischung aus altem Größenwahn, gekränktem Stolz und maßloser Rachsucht furienhaften Franzosen aufs Maul, einen demütigenden Tritt in den Hintern und zu Hause gleich noch mal dasselbe für den „Schandfrieden“, bei dessen Zustandekommen sie kein Tüttelchen mitzureden hatten. Ihre und die besten liberalen Köpfe mussten mit dem Leben bezahlen, ermordet von fanatischen und grenzdebilen Schwachköpfen der rechten Feme.

Da der Versailler Vertrag als einer der wichtigsten Steigbügelhalter Hitlers anzusehen ist, ging das Martyrium der SPD-Genossen zum Ende der Weimarer Republik hin erst richtig los: Bis 1933 bekamen sie von gemeinsamen Rollkommandos, bestehend aus SA-Schlägern und Rot-Front-Kämpfern, Dresche. Nach 1933 verschwanden viele von ihnen in den KZ und dort machten ihnen wiederum die SA, später die SS die Hölle heiß.

Nun tobt einhundertundacht Jahre später wieder ein Krieg in Europa und die Genossen unterschreiben wieder jede Waffenlieferung in ein Kriegsgebiet. Lange genug hat man ihnen ja – so wie damals – eingebläut, dass die Russen vertierte Untermenschen wären, die Amerikaner die Hüter von Demokratie und Freiheit und daher jeder Waffengang gegen das mongolisch-bolschewistische Pack aus den Steppen des Ostens ein hehrer Kreuzzug im Namen einer besseren Welt sei. Die glauben das wirklich. Das sitzt so tief drin. Das kriegt man nicht mal mit dem Knüppel raus! Tatsächlich wähnen sie sich als Teil der Landungstruppen von Omaha-Beach!

Dass der Zar zu einem zähnefletschenden Wolf geworden ist – keine Frage. Aber es ist den Genossen auch keine Überlegung mehr wert, wie es dazu gekommen ist. Denn Zar Wladimir war nicht immer Wladimir der Grausame. Er war mal ein im Deutschen Bundestag umjubelter Mann, der dem Westen und Berlin immer wieder die Hand bot. Nur, dass den Yankees hinterm Teich bekanntermaßen eine solche versöhnliche Geste so gar nicht in ihre imperialen Pläne passte. Weswegen sie die Strippen, an denen ihre deutschen Regierungsmarionetten hängen, mal ein wenig anruckten.

Schon der Evangelist Matthäus fragt (Matth. 7.3):
Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht? Wir fragen die SPD dasselbe.

Sie hat sich 1914 im Namen eines ominösen Hurra-Patriotismus vor das Joch des deutschen Monopolkapitals und der Kriegstreiber spannen lassen – nun läuft sie im Namen einer verlogenen Propaganda von Freiheit und Demokratie, welche die grün-doktrinäre Ideologie ihrer Juniorpartner nur noch notdürftig und schamhaft zu bedecken vermag, vor der Deichsel des von den Yankees gefahrenen amerikanischen Hegemonialkarrens.

Wie es der Landbote seit Jahr und Tag prophezeit, so trifft es nun sukkzessive ein: Die SPD und die Grünen erweisen sich als die effizientesten Wahlkampfhelfer der AfD, einerseits durch die immense und nicht mehr in Worte zu fassende Stupidität ihrer Regierungsführung, mit der sie der AfD eine Steilvorlage nach der anderen liefern; andererseits durch die völlige Abkopplung vom Volkswillen. Letzteres beschert den Blaubraunen ein kinderleichtes Heimspiel: Es fällt ihnen leicht, die vox populi zu okkupieren: Die einfache Sichtweise der Menschen auf der Straße aufgreifen und in deren Worte kleiden – so gewinnt man Stimmen.

Nichts gelernt aus der arroganten Abgehobenheit der Greise von Wandlitz? Die mochte man noch entschuldigen – die waren alt, senilkonfus und innen wie außen zubetoniert. Die Grünen aber werden mehrheitlich von jungen Heißspornen getragen, deren Geschichtsunterricht wahrscheinlich regelmäßig und deutschlandweit auf einen Freitag fiel, an dem diese missratene Brut nichts besseres zu tun hatte, als die Schule „für die Zukunft“ zu schwänzen.

Hätten sie diesen Schulstoff nämlich nicht versäumt, so hätten wenigstens diejenigen unter ihnen, die des Buchstabierens mächtig sind, die Chance gehabt zu verstehen, dass sie trotz ihrer Jugend kongruente Abziehbilder der Greise von Wandlitz sind: in all ihrem Gebaren, in all ihren Reaktionen auf den ihnen entgegengesetzten Widerstand jenen bis zum Verwechseln gleich.

Nicht nur das: Auch im Umgang mit der Wirtschaft zeigen sich die Grünen und ihre große Regierungsschwester SPD, die sie wie die Dorfdoofe hinter sich her trappeln lassen, als wahre Töchter und Söhne von Wandlitz. Die größte DDR der ganzen Welt verreckte an den immensen Ausgaben, die sie der Aufrechterhaltung ihrer weltfremden Ideologie schuldete: die Unterhaltung der Demarkationslinie zu Westdeutschland und Westberlin, um das Volk an der Flucht zu hindern, der Riesen-Sicherheitsapparat, um dem eingesperrten Volk das Murren zu verleiden, das unbezahlbare Subventionssystem im Bereich der Grundnahrungsmittel, Mieten, des Schul- und Gesundheitswesens … Irgendwann musste der Laden kollabieren.

Was machen die Grünen? Na gut, das Grenz- und Überwachungssystem ist vernachlässigbar. Aber die Plünderung der Rücklagen des Ärars für die Alimentierung von Millionen nicht an die Wertschöpfungskette angebundenen Existenzen – das gleichzeitige Niederwalzen des deutschen Mittelstands, das Vergraulen der Großindustrie, erste Anzeichen von bananenrepublikanischem Gebaren, der schleichende Verlust der Unabhängigkeit von Presse und Justiz auf dem Weg zu einer wiederum besserwisserischen Diktatur von Jakobinern, welche die letztgültige Lösung für alle Menschheitsprobleme auf dem Tableau haben, sich am Ende jedoch wieder als Schaumschläger und hohle Schwätzer erweisen, die nichts anderes zu Wege brachten, als das Geld der anderen durch den Schornstein zu jagen – kurz: die Vernichtung Deutschlands als attraktiven Wirtschaftsstandort, sein Lächerlichmachen vor aller Welt und seine Deklassierung zu einem Entwicklungsland – das alles führt eher früher als später zwangsweise zu einer katastrophalen Implosion im Herzen Europas. Nur dass diesmal kein großer Bruder mehr da ist, der Geld in den Laden pumpt, damit die Karre wieder aus dem Dreck kommt. Den internationalen Markt kümmert das einen feuchten Kehricht. Er ist ein Nomade und geht dorthin auf dem Globus, wo er Umsätze machen kann. Solche Plätze wachsen stets wieder nach.

Vornehmlich sind sie dort zu finden, wo jahrzehntelanger Wohlstand die Leute noch nicht in spätrömische Dekadenz hat versinken lassen; wo die Leute sich noch mit wachem Verstand um prioritäre Dinge des Tagesgeschäfts kümmern und nicht um hirnrissige politische Korrektheit.

In Bezug auf die AfD und ihre Volkstümlichkeit ist folgendes zu sagen: Was man hinterher mit der Macht anfängt, so man sie dann hat, steht auf einem anderen Blatt. Man kann sich jedoch dessen gewiss sein, dass des Volkes Verstand so weit nicht reicht, diesen alles entscheidenden Faktor mit einzukalkulieren. Dabei braucht man dazu nicht einmal profunde historische Kenntnisse. Ein gutes Fernglas reicht aus – eines, mit dem man bis Warschau oder Budapest sehen kann.

Der Kreis Sonneberg hat nun seinen ersten AfD-Landrat. Einem Redakteur des MDR, dem Michael Voß, fällt nun nichts Besseres ein, als gegen den Landkreis zum Boykott zu blasen. Man kann nur beten, dass Voßens Aufruf den ultimativen Tiefpunkt menschlicher Blödheit beschreibt. Gnade uns Gott, wenn es noch dämlicher geht! Voß ist offensichtlich mit seinem Hirn beim Homo Erectus steckengeblieben. Heiliger Talleyrand - steh’ uns armen Sündern bei!

Anstatt sachlich zu prüfen, wo bei einem selbst die Fehler liegen, die zu dieser desaströsen Entwicklung führten und dort ehrlich und schonungslos kritisch mit dem eigenen Versagen abzurechnen, anstatt jetzt auf die AfD-Wähler zuzugehen und ihnen zu zeigen, dass man sie versteht und dass auch die etablierten Parteien dazu in der Lage sind, ihre zu opus cementitium verkrusteten Strukturen mit dem Vorschlaghammer aufzubrechen und neue Wege der Demokratie zu beschreiten, anstatt diesen Weg der simplen Vernunft zu gehen, drischt Voß der Hirnlose noch einmal richtig in die Kerbe, vertieft den Frontgraben, polarisiert noch mehr, befeuert Hass und Unversöhnlichkeit. Kurz – er tut alles, um die Spaltung der Gesellschaft zu perpetuieren.

Was wird er ernten zu Sonneberg im Thüringischen? Trotz wird er ernten. Ein "Nun-erst-recht!" wird er ernten. Ein "Unsere-Mauern-brechen, unsere Herzen nicht!" wird er ernten. Na, Monsieur Voß - schon mal was von Airmarshall Harris gehört und seiner fatalen Fehleinschätzung, dass man mit Bombenterror ein Volk zum Umdenken bewegen kann? Hat ein Redakteur des ansonsten respektablen MDR schon mal realisiert, dass sämtliche Sanktionen gegen Russland nur einem schaden - dem Sanktionierer nämlich? Kann man wirklich mit dem Einzelnen reden, Herr Chefarzt? Wenn ja, dann reden wir vielleicht über Ausnahmen. Wer mit Herrn Voß redet, sollte sich jedenfalls einer ganz, ganz einfachen Sprache bedienen. So, als wollte man von einem Vierjährigen verstanden werden. Mehr intellektuellen Resonanzboden voraussetzen zu wollen, wäre nachgerade fahrlässig.

Was will er, der Voß? Plakativ aller Welt zeigen, welche edle Gesinnung er im Busen trägt? Edelmütige Schwachköpfe – das hat uns gerade noch gefehlt! In ihrer verheerenden Wirkung stehen sie den intelligenten Verbrechern in nichts nach.

Der Aufstieg der AfD bringt Deutschland vom Regen in die Traufe. Sicher, es wird zu einer Normalisierung der schlimmsten Entartungen des grün-ideologischen Terrors kommen. Der Gender- und Transenquatsch wird in die Elfenbeintürme der Verwirrten zurückgedrängt. Die undifferenzierte Einwanderung wird wohl eingedämmt werden und dann – ja dann wird das Volk wieder einmal merken, dass sich die Geister, die es beschworen hat, um den grünen Spuk loszuwerden, nicht mehr bannen lassen. Dass der Zug weiter rollt, dessen Endstation – GOTT bewahre uns – eventuell wieder Oranienburg-Sachsenhausen oder Dachau heißt.

Ganz sicher aber werden diese Geister nicht das Grundgesetz zurückbringen, es bewahren und schützen und die freiheitliche Demokratie auf ihren angestammten Thron setzen.

Wir erinnern uns da des Deutschen Ordens. Man schrieb das Jahr 1226, als der Piastenherzog Konrad I. von Masowien auf den schrägen Einfall kam, den Orden nach Preußen einzuladen, um endlich das Pruzzen-Problem in den Griff zu bekommen. Die heidnischen Pruzzen wollten sich partout nicht taufen lassen. Sie erschlugen christliche Missionare wie den Vorboten ihrer späteren Vernichtung – den Unheiligen Adalbert und verwahrten sich auch sonst gegen jegliche finanziellen und territorialen Ansprüche des raffgierigen Konrads. Natürlich waren auch die Pruzzen keine Lämmer. Sie nahmen, stahlen, brannten und mordeten auch, wo sie nicht gerade daran gehindert werden konnten. Die Ordensritter kamen also, planierten das Pruzzenland, assimilierten die paar Überlebenden zu Tode und dann – blieben sie!

Konrad sagte zwar zum Hochmeister Hermann von Salza: „Schönen Dank auch! Und – gute Heimreise!“ Aber dieser fromme Wunsch war in den Wind gesprochen. Salza lächelte verbindlich und befahl seinen Leuten, dass Preußenland mit gewaltigen Burgen zu überziehen. Die Laus, die sich Konrad in den Pelz gesetzt hatte, sollte sich in der Folgezeit für Polen-Litauen zu einer tödlichen Gefahr auswachsen.

Da wir gerade bei der Unbeschulbarkeit und Bildungsverweigerung der Menschheit sind: Sie ist dem Nackten Affen immanent. Sein Drang, sich vor anderen hervorzutun, sein ganzes dämliches Imponiergehabe ist so enorm ausgeprägt, dass er permanent das einzige gottgegebene Leben riskiert, um dieser Sucht zu frönen. Der Nackte Affe krabbelt wie besessen auf die Tschomolugma, den Nanga Parbat, den Dschaulagiri, den K2, den Annapurna – und leiert dabei pausenlos und genussvoll Edmund Hillarys geistlosen Aphorismus auf die Frage nach, warum er den Everest bestiegen habe: „Weil er da steht.“

Jeder Mensch, der wenigstens eine halbe Hirnwindung mehr zu gebrauchen in der Lage ist, als sie einem Pantoffeltierchen zu Gebote steht, weiß, dass er dort oben mit oder ohne Maske nichts zu suchen hat! Was will man dort oben? Was gibt es dort anderes zu gewinnen, als die Befriedigung einer sinnlosen Eitelkeit, welche die Alten schon aus gutem Grund den sieben Todsünden zurechneten. Todsünden heißen Todsünden, weil sie des Todes wert sind. Der Tod wohnt dort, wo die Umgebung für menschliches Leben nicht geeignet ist. Deshalb heißen solche Bereiche Todeszonen.

Wir ziehen den Hut vor jeder mutigen Expedition, der es darum ging, Lebensraum zu erkunden. Frau Sacajewea und die Herren Lewis und Clark haben unseren tiefempfundenen Respekt. Aber in über sieben Kilometer Höhe und in unter einem Kilometer Tiefe in den Ozeanen gibt es keinen Lebensraum für Menschen. Was man dort zu entdecken und zu erforschen wünscht, kann man heutzutage mit technischen Hilfsmitteln gefahrlos erkunden.

Eitelkeit und Hybris. Sie versenkten den Dampfer, von dem seine Reeder in ihrer unermesslichen Anmaßung behaupteten, GOTT selbst könne ihn nicht auf den Grund des Meeres schicken. ER konnte. Mit links und Augen zu. Auf der Jungfernfahrt sogar. Ein mittlerer Eisberg – Seitenkontakt – und Feierabend! Reicht das jetzt? War’s das? Sind wir nun schlau geworden? Aber nicht doch! Eine Katze wäre keine Katze, wenn sie auf’s Wort hörte und ein Mensch kein Mensch, wenn er aus seinen Fehlern lernte.

Da müssen so ein paar reiche Hohlköpfe unbedingt den Ort besuchen, den zu erreichen die armen Teufel, die von der Titanic mit in die Tiefe gerissen wurden, um alles in der Welt vermieden hätten. Warum? Was gibt es dort zu sehen, als ein verfallendes, riesiges Schiffswrack?

Tausende und Abertausende Euro bezahlten diese Trottel und unterbelichteten Parvenüs für ihren Selbstmord. Hätten sie dieses Geld für eine Schule in Afrika gespendet und wären hernach von den Petronas-Towers gesprungen, der Nutzen für die Menschen wäre ungleich größer gewesen.

Ein Schiffswrack der Extraklasse also ... interessant, sicher. Aber dafür gibt’s wie gesagt Tauchroboter.

Wir wollten das übrigens auch mal sehen. Da fuhren wir nach Leipzig ins Gasometer. An dessen Innenwände wurden die Fotos des riesigen Wracks projiziert oder aufgeklebt oder was auch immer. Jedenfalls herrschte im Gasometer der verträgliche atmosphärische Druck von einem bar und nicht von mörderischen 380 bar wie da unten. Nichts explodierte, nichts implodierte. Wir bestaunten die imposanten Reste des einst stolzen Schiffes und kamen unbeschadet wieder raus.

Mitleid mit den Implodierten? Mit denen am Berg Gebliebenen? Mit denen in den Sand-, Eis- und Wasserwüsten dieser Welt Verschollenen? Das hält sich bei uns in engen Grenzen. Wer da meint, den Teufel ohne Not am Bart zupfen zu müssen, egal ob er mit oder ohne Sicherung El Capitan, Cerro Torre und die Eigernordwand hoch krabbelt oder aber auch nur freihändig und auf dem Hinterreifen seines Motorrads über die Autobahn fegt, ist in unseren Augen nichts als ein Idiot. Die solches Gebaren bestaunen und sogar noch würdigen, sind es nicht minder.

Um den Bogen zum Beginn dieses Aufsatzes zu schlagen: Die Politik scheint uns von ähnlich stupiden Agentia getrieben zu sein. Wie viel männchenhaft-idiotisches Imponiergehabe, wie viel verletzte Eitelkeit, Narzisstentum und pathologische Egomanie würzen den giftigen Cocktail, der die Menschheit mit jedem Tage, den GOTT werden lässt, dem Verderben näher bringt!

Wie wenig hat sich bei diesen Männchen und auch bei den geistig minderbemittelten Vertreterinnen des weiblichen Geschlechts herumgesprochen, dass dieses Imponiergehabe zwar eine rationale, in der Evolution begründete Ursache hat, diese aber bei der biologischen Gattung, die sich unberechtigterweise homo sapiens nennt und treffender homo demens nennen sollte, aus der Zeit gefallen ist. Der Schwanz des Menschen, seine Kiemen und Schwimmhäute verkümmerten, weil sie nicht mehr gebraucht werden – warum will das einfach nicht mit den archaischen Verhaltensmustern des menschlichen Geistes funktionieren?

Kluge Mädchen und Frauen wissen im Übrigen, dass sie auf Torfköpfe, die ohne Imponiergehabe nicht auskommen, nichts geben brauchen. Stete und Berechenbarkeit – etwas für die Gründung einer Familie und die Aufzucht von Nachwuchs Essentielles also – ist nur bei denen zu finden, die ihre Triebe rational zu zügeln verstehen und mit beiden Füßen auf dem Boden bleiben. Helden von eigenen Gnaden sind zu neunzig Prozent Soziopathen und nur wenige tote Helden flicken ein Dach, wenn’s durch regnet.

Die Kommunisten lehren, dass sich Geschichte aszendierend helikal wiederholt. Man braucht also nur „nach unten“ zu schauen, um zu sehen, wie es „über“ einem weitergeht. So gesehen ist der ewige Jammergesang des Preußischen Landboten müßig. Das ist uns bewusst. Aber man hat ja sonst nicht zu tun. Es liegt wenig Trost für uns in den Worten Schillers, die er dem General Talbot in den Mund legte:
„Gegen Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens!“

29. Volumen
© B.St.Ff.Esq., Pr.B.&Co,2003
01.07.2023