Grün*innen jetzt Grün*draußen
Brandenburger lassen wieder einmal Demokratie
über Diktatur siegen
Kotofeij K. Bajun. Havelsee. Zeigte
Gott nun Erbarmen mit Brandenburg oder will ER das Leiden der Mark nur
verlängern? Die Beantwortung dieser Frage werden wir wohl der Zukunft
überlassen müssen.
Eines unserer
täglichen Gebete lautete ja immerhin: Herr, mach, dass die Grünen aus
dem Preußischen Landtag fliegen! Sie flogen achtkantig.
Doch Vorsicht! Wen Gott hasst, dem erfüllt ER seine Wünsche. Hasst ER
also Brandenburg?
Wir versuchen, dem auf den Grund zu gehen. Die Gedanken zu diesem Aufsatz
entstanden während eines Spazierganges, der uns unter anderem auf die
Brücke über einen kleinen Seitengraben von Mütterchen Havel führte.
Noch im Sommer war dieses beinahe zum Stillstand gekommene Gewässer
mit einem dicken, grünen Algenteppich überzogen, unter dem alles Leben
ersticken musste.
Nun hatten Kälte und Wind diese Entengrütze völlig verschwinden lassen
und siehe da: Am sandigen Grunde tummelten sich Scharen kleiner Fische
zwischen ein paar Wasserpflanzen und sogar ein lütter Flusskrebs huschte
im Rückwärtsgang zu einem Vorsprung der Uferböschung, um sich dort zu
verstecken. Das Gewässer hatte sich selbst gereinigt und war prompt
gesundet. Was für eine Analogie aus der Natur!
Die Wahlen zum Preußischen Landtag sind also gelaufen. Es gab ein heißes
Kopf-an-Kopf-Rennen mit den Blauen, welches von der alten Arbeiterverrätertante
knapp mit 1,7 Prozent Vorsprung gewonnen wurde.
Warum? Weil die Brandenburger ihren Landespapa behalten wollten. Weil
viele – nicht zu Unrecht – Angst vor den Blauen haben und weil Brandenburg
schon immer rot war und deshalb regelmäßig denen zuneigte, die vorgaben,
rot zu sein.
Aus diesem Grunde wurden übrigens unter den Nazis nur die härtesten
Hunde in brandenburger Top-Verwaltungsposten berufen oder solche, die
sich zu bewähren hatten, wie der Brandenburger OB Wilhelm Sievers, der
sich dämlicherweise mit Gauleiter Hinrich Lohse von Schleswig-Holstein
angelegt hatte und dabei böse unter die Räder gekommen war.
Apropos „unter-die-Räder-gekommen“ … Das war doch exakt die Floskel,
mit welcher Riccarda Lang den fulminanten Rauswurf ihrer Partei aus
dem Potsdamer Landesparlament kommentierte.
Dabei müssen wir einen Augenblick verweilen. Wer eine solche Steilvorlage
nicht pariert, dem ist nicht mehr zu helfen! Also: Es heißt ja, die
Fähigkeit zur Einsicht gehöre zu den Alleinstellungsmerkmalen der menschlichen
Natur.
Intelligent ist nun derjenige,
der vor dem Schaden klug wird, der also Einsicht zur rechten Zeit gewinnt.
Leidlich bemittelt wären die zu kategorisieren, welche wenigstens noch
in der Lage sind, nach dem Desaster Einsicht zu zeigen, die Situation
nach logischen Kriterien und unbeeinflusst von Emotionen zu analysieren
und die entsprechenden Konsequenzen zu ziehen.
Intellektuellen Totalausfall aber kann man denen attestieren, welche
selbst nach der krachenden Niederlage noch immer in ihrem ideologischen
Kokon festhängen und einen kruden Blödsinn zusammenbrabbeln, mit dem
sie ihre Lage zu entschuldigen suchen. … beziehungsweise anderen die
Schuld versuchen in die Stulpenstiefel zu schieben. Der ehemalige Chef
der Brandenburger Frauenklinik, Dr. L. Hübner, lehrte seinen Sohn einst
die Worte: „Kein Betrug
ist dümmer, als der Betrug an sich selbst.“
Wie wahr, wie wahr.
Da trompetet die Lang’sche tatsächlich, ihre Partei sei bei den Landtagswahlen
„unter die Räder gekommen“. Dieses Narrativ wird von vielen Vertretern
ihrer Führungsclique eifrig aufgeschnappt und wiedergekäut: Wahltaktische
Manöver der SPD hätten die Grünen ausgebremst. Tatsächlich, das ist
kein Witz. Das glauben die wirklich. Realitätskompatibilität sieht anders
aus.
Wer bei diesen Leuten also eine pathologische Realitätsferne vermutet,
braucht auf unseren Widerspruch nicht zu rechnen. Wir pflichten ihr
oder ihm bei.
Diese Heiducken wähnen sich noch immer im Recht. Und – postulierte der
Preußische Landbote es nicht seit Jahren immer wieder so eindringlich
wie einst Cato vor dem Senat, dass die Gegenwarts-Grünen die einzig
legitimen Universalerben der verbohrten Greise von Wandlitz sind? Nicht
mal so die Linken, die übrigens auch zu Recht gefeuert wurden. Die Grünen
schießen den autokratischen Vogel ab.
Diese Irren versuchten, das Leben der Menschen bis hin in die privatesten
Bereiche hinein zu reglementieren und – während sie sich noch über die
DDR-“Winkelemente“ und „geflügelten Jahresendfiguren“ lustig machen,
schufen sie Wortungetüme und Sprachpanschereien, auf denen die Greisengarde
in Wandlitz nicht mal während ihrer übelsten Jagd-Besäufnisse gekommen
wären. Übrigens hatten es diese den DDR-Sprachreglern unterstellten
Verbalmonströsitäten nie bis in die Aktuelle Kamera geschafft. Der sprachliche
Wahnwitz der Grünen jedoch eroberte sogar die Tagesschau und den Deutschlandfunk,
die damit ihre einstige Seriosität für den Rest ihres Bestehens das
Klo hinunter spülten.
Für den grünen Wohlfahrtsausschuss sind die Geschehnisse von Erfurt,
Dresden und Potsdam die blanke Konterrevolution. Wie kann sich das Volk,
dem die jetzige Regierungsmannschaft schon mal des öfteren einen beschränkten
geistigen Horizont und mangelnde Urteilsfähigkeit bescheinigte, erdreisten,
sie, die Lichtbringer einer ökologischen, multikulturellen Lastenfahrradzukunft,
angefüllt mit Dutzenden menschlichen Geschlechtern, Gendersternchen,
Kriegshetzern und fanatischen Russlandhassern, zu verschmähen! Hauptsache
bildungsfern und den Yankees hörig. Mehr brauchte es nicht.
Sie hätten ihre Ziele und ihre Politik nicht deutlich und klar genug
vermittelt? Oh doch! Kristallklar und überdeutlich! Sollen sie ihren
Affenzirkus in ihren Gummizellen veranstalten! Diese wild gewordenen
Revoluzzer, die sich unverschämterweise als Gralshüter demokratischer
Werte aufspielen, haben der deutschen Demokratie schwersten Schaden
getan.
Ein demokratischer Grundwert besteht eben darin, den Gegner nicht auszugrenzen,
sondern mit ihm zu reden, ihm zuzuhören, einen Konsens zu suchen. Diese
Grünen aber traten diesen Wert konsequent mit Füßen und marschierten
auf dem besten Wege in eine Parteienautokratie. Sie hielten es wie der
Löwe, der da sagte: „In meinem Reich herrscht Meinungsfreiheit. Bei
mir kann jeder sagen, was ICH will!“
Die Antidiskriminierer von eigenen Gnaden grenzten ein gutes Drittel
der ostdeutschen Bevölkerung aus, diffamierten sie, schossen sich auf
das Feindbild des „Alten Weißen Mannes“ ein und gebärdeten sich wie
die fanatischen Mao-Jünger während der Kulturrevolution. Wer wider den
grünen Stachel löckte, der wurde schnell als Nazi stigmatisiert und
entsprechend ausgegrenzt. Fortan waren er oder sie Paria.
Wen wundert es, dass viele der so Diffamierten sich dann die Jacke anzogen
und sagten: Nun gut, dann beziehen wir den gegnerischen Frontabschnitt,
der uns von diesen Schwachköpfen angewiesen wurde. Und dann wollen wir
mal sehen, ob auch wir eine brauchbare Artillerie ins Feld zu führen
in der Lage sind.
Wie man sieht: Diese Artillerie schießt bonfortionös.
Die Grünen haben es ihren Feinden auch nur allzu leicht gemacht: Ihr
Wahnsinn bordete über und spottete jedem menschlichen Empfinden, jeder
Tradition und jeder Verstandesregung. Sie warfen das Geld der anderen
mit beiden Händen zum Fenster heraus und verhöhnten noch diejenigen,
die sie mit dem Anschein von Legalität bestahlen.
Mit dem Anschein
von Legalität? Sicher! Vergessen wir mal nicht, dass sich Regierungsmitglieder
eidlich verpflichten, Schaden vom Volke abzuwenden, dessen Wohlstand
zu mehren und dessen Sicherheit zu gewährleisten. All diese beeideten
Punkte wurden von den Grünen und ihren roten und gelben Lakaien ad absurdum
geführt und grob verletzt, die Amtseide reihenweise gebrochen. Damit
kann die Legalität von Verordnungen, Anordnungen, Weisungen etc., selbst
wenn diese auf paraphierten Grundlagen beruhen, keinen Bestand mehr
haben.
Diktatoren tragen in aller Regel ein leuchtendes Selbstbild vor sich
her. Was sie jedoch dabei geflissentlich in den Skat drücken, ist einer
der Grundsätze einer rechtsstaatlich determinierten Perspektive, der
da lautet:
Entscheidend
ist der Empfängerhorizont!
Also ist nicht
von Belang, wie man sich selbst sieht, sondern wie man wahrgenommen
wird. Diese ebenso simple wie fundamentale Erkenntnis ist bei den bildungsfernen
Grünen bis heute noch nicht angekommen.
Spaltung und Polarisierung gingen von den Grünen aus – nicht von den
anderen. Sie, die Grünen, haben maßgeblich den Korken aus der blauen
Flasche gezogen, weswegen wir schon anlässlich der letzten Wahlen zum
Deutschen Bundestag warnten: Wer heute Grün wählt, bekommt morgen Blau!
Aber Einsicht? Keine Spur. Nur ein trotziges: Nun erst recht!
Diesen Grünen, denen es als Juniorpartner der Berliner Koalition gelang,
der eigenen Seniorpartnerin und tutteligen Arbeiterverrätertante SPD
in Bezug auf ihre Wahrnehmung eine Tarnkappe überzustülpen und sie in
die völlige Unsichtbar- und Bedeutungslosigkeit zu verbannen, ist die
Hauptschuld am Niedergang der deutschen Wirtschaft anzulasten.
Ökonomischer Niedergang aber bedeutet Verlust an Ressourcen und Einkommen.
Infolge dessen destabilisieren sich Gesellschaftssysteme. Daraus erwachsen
Unruhen und brutale Verteilungskämpfe, die hinwiederum erfahrungsgemäß
in autokratische Herrschaftsformen münden, weil alles Volk nach der
starken Hand ruft, die wieder Ordnung und Sicherheit ins Land zurückbringt.
Aber wie steht es nun um unsere eingangs gestellte Frage, ob Gott Brandenburg
möglicherweise hasst?
Nun, Brandenburg erlebte eine zugespitzte Personalwahl. Wie bei einer
Vivisektion wurde sichtbar, dass hier Woidke-Anhänger und Verhinderer
gegen Frust, Enttäuschung, Angst und massiven Unwillen antraten. Hier
geht es längst nicht mehr um eine demokratisch ausgehandelte Strategie
zur Zukunftsgestaltung. Was wir erlebten, war ein Rückzugsgefecht der
Kräfte, die für eine Demokratie antraten, die sie in den Legislaturperioden
zuvor mit so leichter Hand verspielten. Es wurde nur etwas Zeit gewonnen
– sonst nichts.
Wann aber hätten wir je erlebt, dass diese Zeit entsprechend genutzt
worden wäre. Im Gegenteil: Die amtierende Bundesregierung bewies, dass
sie mit der geliehenen Zeit nichts anderes anzufangen wusste, als die
demokratiefeindlichen Kräfte noch so richtig in den Sattel zu heben.
Was also eine instabile Regierung, die per Verhinderungsmandat an die
Macht gespült wurde und sich an deren hauchdünnes Geäst klammert, während
sie von einer mächtigen parlamentarischen Opposition unter Feuer genommen
wird, anrichtet, das erlebt ein achtzig-Millionen-Volk soeben und seit
zwei Jahren tagtäglich.
Eben dieses Schicksal dämmert an Brandenburgs Horizont herauf. Die Blauen
können sich genüsslich zurücklehnen: Der Regierungsverantwortung, die
Ergebnisse zu liefern hat, sind sie enthoben. Dafür besitzen sie eine
mächtige Oppositionsrolle inklusive Sperrminorität. Jetzt ist es ihnen
in die Hand gegeben, den Rest von Vertrauen in die Brandenburgische
Landesregierung scheibchenweise über dem offenen Grillfeuer zu Asche
zu verbrennen. Öfter mal ein Schlückchen Spiritus in die Flammen spucken
– das wird schon!
Leider taugen Brandenburg und der deutschen Osten nicht zum Fanal für
den Rest des Vaterlandes. Die Gemengelage ist in den jeweiligen Bundesländern
und Regionen zu unterschiedlich. Die Brandenburger Wahl taugt aber dazu,
deutlich zu zeigen, was der normale Bürger vom hazardesken Treiben der
Berliner Jakobiner hält, von ihrer Yankee-devoten Kriegstreiberei, von
ihrem Sprachgepansche, von ihren Wärmetausch-Experimenten an der Leidensfähigkeit
des deutschen Volkes, von ihren eklatanten Bildungsdefiziten, von ihrer
Wirtschaftsfeindlichkeit, von ihrer Lügerei und ihrem Propaganda-Unwesen,
von ihrer geistesgestörten „feministischen“ Außenpolitik, von ihrer
Negativauswahl bei der Etablierung ihrer Eliten, von, von, von ...
Einsicht, sagt man, sei der erste Schritt zu Besserung. Insofern können
wir getrost sagen: Jeder, ob braun oder grün oder fanatisch-rot, der
in sich autokratische Weltverbesserungstendenzen spürt, die so ganz
und gar auf den eigenen Horizont konfektioniert sind, und keine andere
Perspektive zulassen, ist einer menschlichen Leistung wie der Einsicht
nicht zugänglich.
Von solchen Leuten ist also auch weder ein Umdenken noch eine Besserung
zu erwarten. Es ist den demokratischen Kräften also dringlichst zu empfehlen,
diese Verrückten – wie sich Preußens Großer Friedrich bereits seinerzeit
ausdrückte – auf Dauer „in ein Irrenhaus zu geben und dort vernünftig
und menschlich zu behandeln.“
Sollte das Volk, der große Lümmel (Dr. Heinrich Heine), wenigstens zur
Einsicht fähig sein, dann besteht noch ein Funken Hoffnung für eine
positive und demokratische Zukunft. Die Achillesverse des Volkes aber
ist sein notorisch schlechtes Gedächtnis. Genau das aber lässt uns wenig
Zuversicht auf eine Rekonvaleszenz der lebendigen deutschen Demokratie.
Gottes missgünstige
Attitüde für Brandenburg könnte also lauten: langsames, qualvolles Rösten
über kleiner Flamme, statt einem schnellen und gnädigen Ende mit der
Option eines hoffnungsvollen Neubeginns.