Leitmedien
Ein Desaster der Dummheit mit Ansage
B. St. Fjøllfross. Havelsee. An
den Kiosken dürfte das Geschäft schon lange eingebrochen sein. Es zahlt
sich auf Dauer nicht aus, sich als mächtiges Zeitungsunternehmen zu
einem Hofberichterstatter-Konsortium herabzuwürdigen. Klar ist, dass
das Geschäft nicht mehr am Kiosk gemacht wird. Die Inserenten bringen
das Geld. Das bringen sie jedoch nur so lange, wie die Abkaufszahlen
stimmen, die Abonnements und der Straßenverkauf.
Denn, wenn niemand mehr die Gazette liest, wozu dann noch in ein teures
Inserat investieren? Klar ist auch, dass die Regierung und die Presse
sich nicht mehr als politisch faire Opponenten gegenüberstehen. Zu verlockend
ist es, in die Regierungsmaschine eingeladen zu werden, wenn diese in
ferne Länder fliegt. Zu verlockend sind die Karten für den Bundespresseball.
Zu gut schmecken die Häppchen am Buffet … natürlich nur für die Oberen
jedes Zeitungsgewerbes. Die Schreiberlinge haben dann Ordre zu parieren
und die vorgegebene Richtung auszuführen, damit ihre Chefredakteure
garantiert auch wieder die nächste wohlwollende Einladung erhalten.
So funktioniert das. So legt man in einer Demokratie die Presse schleichend
an die Kette und macht sie ganz ohne Gleichschaltungsgesetz willfährig.
Es ist Korruption wie aus dem Lehrbuch.
Das Problem besteht lediglich in der Dynamik und im Wesen der Macht.
Macht erzeugt automatisch nach dem 3. Newton’schen Gesetz Widerstand.
Denn Macht will immer die Ressourcen Vieler in den Händen weniger akkumulieren
und diesen Wenigen dienstbar machen.
Das aber muss zwangsläufig den Widerstand der breiten Masse hervorrufen,
auch wenn die Macht zu Beginn ihrer Entfaltung immer verspricht, sie
akkumuliere diese Ressourcen nur, um sie zum Wohle der breiten Masse
zu mehren und dann wieder an die breite Masse zu distributieren.
Das klappt aber nie und ist so auch nie vorgesehen. Von Anfang an nicht!
Und die breite Masse bekommt es immer wieder mit. Ja, klar – regelmäßig
zu spät. Zu Beginn geht sie den Demagogen und falschen Propheten mit
ebensolcher Regelmäßigkeit auf den Leim.
Also entschließt sich die Elite früher oder später, die einmal gewonnene
Machtposition so lange und so gut es gehen mag, vor den Karren der eigenen
Interessen zu spannen und sich selbst zu beglücken.
Spätestens jetzt kriegen die da unten das dann mit und dann beginnt
es im Kessel zu brodeln.
Wenn dann die Medien den fatalen Fehler begehen, mit den Wölfen der
Macht zu heulen, von denen sie sich seit langem an die Ketten der Abhängigkeit
haben legen und einwickeln lassen, dann richtet sich die Wut ihrer Leser
gegen sie. Dann erschallt das böse Wort „Lügenpresse“.
Es ist dabei gar nicht mal so sicher, dass diese Presse, diese Medien
lügen. Das brauchen die gar nicht! Sie erzählen eben nur exakt den Ausschnitt
der Wahrheit, welchen die Mächtigen zu verbreiten wünschen. Den Rest
lassen sie weg. Na ja, Halbwahrheiten subsumiert das Volk nicht zu Unrecht
auch unter die Kategorie der Lügen.
Die Quittung folgt umgehend: Die Abkauf- und Abonnementszahlen sinken
dramatisch. Die Gazetten müssen sich auf ein kleineres Format einstellen
oder eben gleich ganz Konkurs anmelden. Das ist der Preis für die Sekt-
und Häppchenempfänge, mit denen die Chefredakteure und Verlagsleiter
seinerzeit geködert wurden. Bezahlt wird er von den kleinen Journalisten,
Redakteuren und anderen Verlagsmitarbeitern. Die dürfen dann stempeln
gehen. Um die Chefs mach dir mal keine Bange! Die meisten fallen schon
wieder auf die Füße.
Nur ARD und ZDF sowie das Deutschlandradio können noch eine Weile den
Aufschub genießen, welchen ihnen die Zwangsabgabe der GEZ-Gebühren sichert.
Sie können Schund und Plunder en masse unters Volk bringen und freiweg
als Sprachrohr der Regierung fungieren. Sie können lügen und vertuschen
und Nachrichten zurückhalten, was das Zeug hält. Gerade für das ZDF
ist das eine Affenschande, da diese Sendeanstalt seinerzeit explizit
als regierungskritisches Medium gegründet wurde. Aber auch die – und
gerade die – erlagen der Versuchung durch eine alles korrumpierende
Macht. Nur noch seichter und niveauloser Schwachsinn und eine von der
Regierungsideologie durchseuchte Hofberichterstattung, wie sie die Aktuelle
Kamera nicht schmieriger hätte in den Äther ausstrahlen können.
Das ist die Dummheit der Kurzsichtigkeit. Würden die Medien auf ihrer
Unabhängigkeit beharren und ihre Rolle als Vierte Gewalt ernst nehmen
– würden gerade ihre Verkaufszahlen und Zuschauerzahlen durch die Decke
schießen. Die daraus resultierenden Werbeverträge würden ein Übriges
zu einer gesicherten Finanzierung beitragen und die widerwärtige Sekt-und
Häppchenbettelei der Chefs würde sich erübrigen. Im Gegenteil – Redaktionskollektive,
die den Geist der Demokratie verinnerlicht hätten, könnten solche Kriecher
im Chefkittel in die Wüste jagen. Aber dazu müsste man von 12 bis Mittag
zu denken in der Lage sein … und vor allem die Kunst des nachhaltigen
Rechnens beherrschen.
Mit anderen Worten, man müsste weiter denken können, als ein Schwein
scheißt. Aber so schlau und agil der Einzelne sein mag – die Masse ist
immer träge und doof! Die Masse der Beschäftigten in der Medienbranche
macht da keine Ausnahme. So stammeln die Tintennutten weiter die in
all ihrer Stupidität und Blödsinnigkeit durchsichtigen Plattitüden und
den von einer aberwitzigen Ideologie geformten Unfug, den sie die Mächtigen
zu stammeln heißen. Für ein paar Gläschen Sekt und ein paar mickrige,
vegane Häppchen, gereicht in den oberen Etagen.
Derweil spuckt das Volk sie aus wie ein Stück schimmliges Brot. Das
kann es sich auch leisten. Denn noch gibt es ein Internet, dass in radikaler,
das heißt, nach chinesischer oder nordkoreanischer Manier zu zensieren
sich die rot-grüne Regierungsclique noch nicht gewagt hat.
Der unangenehme Nebeneffekt ist nur, dass in der gegenwärtigen polarisierten
Situation die deutschen Leitmedien auf der einen und alle anderen auf
der anderen Seiten stehen. Auf der anderen Seite: Das bedeutet, so vernünftige
Leute wie Dr. Daniele Ganser, aber eben auch die Hetzkanäle der demokratiefeindlichen,
reaktionären Banditen.
Diesen Umstand versuchen sich die Leitmedien zunutze machen und stellen
alle ihre Kritiker in die Naziecke. Sie erreichen jedoch damit, dass
die letzten liberalen Kräfte, die sich zu Unrecht verunglimpft und mit
Dreck beworfen sehen, in die knallharte Opposition gehen. Die hilflose
Strategie der Pauschaldiffamierung nach Art der vergreisten Wandlitzer
SED-Bonzen, („Ein Feind ist, wer anders denkt!“), verkörpert die letzten
verzweifelten Abwehrkämpfe einer untergehenden Branche. Die deutschen
Leitmedien stehen quasi auf den Seelower Höhen mit dem Rücken zur Wand.
Gebe Gott, dass wieder eine Rote Arbeiter- und Bauernarmee unter einem
neuen Schukow und einem neuen Konjew das Trommelfeuer eröffnet und uns
ein weiteres Mal von denen befreit, die uns zielgerichtet in eine neuerliche
Diktatur führen wollen.