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Verrat an Frankreich – Verrat an Europa
Der Bundeskanzler distanziert sich von unseren westfränkischen Vettern


B. St. Fjøllfross, David. M. Katz. Havelsee. Der Bundeskanzler geht vor dem Europäischen Parlament zu Frankreich auf Distanz. Er will den von Monsieur Le President formulierten Kurs, Europa als freiheitlich-demokratische politische Weltmacht zu stärken und zu positionieren, nicht mittragen.

Ja, wie auch! Wer sich angesichts des Ukraine-Krieges als kleiner Wadenbeißer seiner transatlantischen Frauchen und Herrchen empfiehlt, kann doch kein Interesse daran haben, selbst eine eigenständige Position zu finden und zu behaupten! Was würden denn Uncle Sam dazu sagen! Um Gottes Willen!

Man stelle sich vor, die Yankees würden Herrn Scholz nicht mehr über den Kopf streicheln und das Fell kraulen! Dass sie ihm den Futternapf füllen, dürfte sich ja seit Trump – dem man so dankbar sein müsste wie keinem amerikanischen Präsidenten vor ihm, da er ja der Welt endlich unmissverständlich vor Augen führte, was hinter allen glitzernden Fassaden mit dieser Nation wirklich los ist – erledigt haben.

Was der Bundeskanzler da von sich gab, war an Erbärmlichkeit nicht mehr zu überbieten. Kein Bundeskanzler vor ihm und auch nicht die Kanzlerin hätten in ihren schlimmsten Albträumen daran gedacht, das Band zwischen Paris und Berlin auch nur um ein Tüttelchen anzukratzen! Was da über den Gräbern von Sedan, Verdun und an der Marne unter Strömen französischen und deutschen Blutes geschmiedet wurde, muss heilig sein für alle Zeiten. Nie wieder darf es zwischen den beiden Nationen einen ernsten Dissens geben!

Brandgefährlich ist es obendrein. Frankreich und Deutschland bilden die Achse der Europäischen Union. Nur wenn zwischen diese beiden Völker und Nationen kein Blatt Papier passt, hat das europäische Projekt noch eine Chance. Denn es ist, bei Licht betrachtet, nicht das Projekt derer, die aus den fürchterlichen europäischen Kriegen gelernt haben. Das war es vielleicht mal am Anfang. So ein bisschen Idealismus ist ja immer dabei.

Es ist eine Wirtschafts- und Zollunion und im Übrigen ein Obdach für wirtschaftsschwache Nationen, die es an die Brüsseler Zitzen drängt. Der Staatenfinanzausgleich verdrängt jede Idee von einem gemeinsamen europäischen Dach über den Werten von Freiheit und Demokratie höchst erfolgreich. Zumal dieser Finanztransfer nur auf dem Papier ein Instrument ist, mit dem sich antidemokratische Quertreiber an die Leine legen ließen.

Was der Bundeskanzler in Brüssel verkündete, hat nichts mehr mit deutscher Nachkriegsbescheidenheit und Zurückhaltung zu tun. Es ist eine devote Ergebenheitsadresse nach Washington, es ist der blanke Verrat an Europa.

Diese Bundesregierung ist nicht mehr tragbar. Sie ist nicht mehr hinnehmbar. Sie muss abgewählt werden – so schnell wie möglich. Das, was diese Regierung treibt, ist Verrat an ihren Amtseiden ihren Wählern gegenüber. Das ist nach unserer Auffassung bereits kriminell – und ja: auch Dummheit kann kriminelle Taten nach sich ziehen. Also in die Wüste mit diesen gefährlichen Dilettanten!

Das Blöde ist nur – in der gesamten politischen Parteien- und Personalienlandschaft Deutschlands mit seiner von Tag zu Tag fragiler werdenden Demokratie ist absolut keine wählbare, programmatisch gefestigte Alternative auszumachen. Die Tenne ist gefegt. Die Menschen wenden sich vom Nordkap bis nach Finis Terrae, von Messina bis nach Bialystok ab von Demokratie und Freiheit. Diese Entwicklung scheint sich auch in Deutschland abzuzeichnen. Wo diese Resignation endet – dürfte jedem klar sein, der den Geschichtsunterricht nicht komplett verschlafen hat.

Es ist wie in den späten Tagen der Weimarer Republik. Das so oft und gebetsmühlenartig beschworene „Nie wieder!“ nach dem letzten Kriege ist verhallt und gerät mehr und mehr in Vergessenheit.

Vielleicht ist es gewagt in dieser Situation ein Zitat aus dem Alten Testament zu bemühen. Doch auch die Alten waren nicht doof und es passt wie die Faust aufs Auge:

Sprüche Salomos 6, 9-11:
Wie lange liegst du noch, Fauler [oder auch Deutscher Michel]? Wann willst du aufstehen von deinem Schlaf? Ja, schlafe noch ein wenig, schlummere ein wenig, schlage die Hände ineinander ein wenig, dass du schlafest, so wird dich die Armut übereilen wie ein Räuber und der Mangel wie ein gewappneter Mann. Amejn!

28. Volumen
© B.St.Ff.Esq., Pr.B.&Co,2003
14.05.2023