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Elefanten in deutschen Wohnzimmern
Zum 17. Juni – einem vergessenen Feiertag
Über den Verfall der deutschen Demokratie

David M. Katz. Rathenow. Wie sagte neulich eine Bundestagsabgeordnete so treffend: Da steht ein Elefant in der Stube, und keiner wagt sich aus ideologischen Gründen darüber zu sprechen. Das Elend der deutschen Demokratie ist, dass es nur noch die AfD wagt, eine solche klare, eingängige Sprache zu sprechen, die das Volksempfinden korrekt erfasst und spiegelt und der es damit gelingt, die Verkrustung, Verfilzung und Verkorksung der „etablierten“ Parteien wie auf einem Präsentierteller bloßzustellen.

Hatten wir das nicht schon mal? Hat eine ganze Nation im Geschichtsunterricht geschlafen? Das Dolle ist – die haben nicht mal so oft Unrecht! Wie es hinter dem Mikrophon und abseits der öffentlichen Podien bei den Blaubraunen aussieht, ist dabei eine ganz andere Geschichte!

Wenn diese Ideologie über bereits infizierte und korrumpierte Institutionen nach unten an die Basis transportiert und dort als verbindliche Regelung in Beton gegossen werden soll, dann betonen die Agitatoren des neuen Irrsinns unablässig, dass man natürlich „niemandem Vorschriften machen wolle! Man wolle nur zum Nachdenken anregen.“

Aber sicher doch ... Uns erinnert das an den Vergewaltiger, der sein Opfer mit vorgehaltener Pistole „zum Nachdenken“ anregen will, ob es nunmehr das Kleid fallen lassen möchte oder nicht.

Derweil haben die „etablierten“ Parteien weiter nichts zu tun, als sich durch ihr gewohnt gestelztes und entweder verlogenes oder nichtssagendes oder beides zusammen Gerede plakativ gegen die AfD abzugrenzen. Nein, sie haben keine Ressourcen mehr, eine adäquate Antwort auch nur zu suchen, geschweige denn zu finden. Die jahrzehntelange Negativauslese beginnt ihre Früchte zu tragen. Denn hier wäre fürwahr Einfallsreichtum gefragt. Zu diesem Zeitpunkt auf die Strategie der AfD einzuschwenken, käme entschieden zu spät. Das Okkupieren fremder Ideen und Vorgehensweisen hat das Volk an der Wahlurne unseres Wissens selten belohnt.

Doch selbst für diese Überlegung halten wir die derzeit das Land in den Ruin stürzenden Regierungsideologen für zu geschichtslos und zu dumm. Das Politbüro des ZK der SED lebte in Wandlitz in seiner eigenen Blase? Sicher – das taten sie. Von den grün-roten Schwachköpfen von heute aber hätten sie noch etwas lernen können! Die stellen alles bisher Dagewesene grinsend in den Schatten. Volksferner geht es schon gar nicht mehr.

Sie definieren Tabu-Bereiche, an die sich jeder bei Strafe der – vorerst noch – gesellschaftlichen Ausgrenzung – zu halten hat. Es beginnt mit sprachlichen Vermeidungszonen und Verdikten gegen Wörter, Ausdrücke, Sentenzen.

In einer freiheitlichen Demokratie trauen sich also immer mehr Menschen nicht über eine Sache zu reden, selbst wenn sie weniger auffällig wäre als ein Elefant in der Guten Stube?

Etwas nicht diskutieren zu können, ist ein Ausschlusskriterium für eine freiheitliche Demokratie, oder sehen wir das falsch? Sicher, es gibt Dinge, die keine Diskussion vertragen. Auschwitz ist so ein Fall, der keinerlei Relativierung oder Diskussion verträgt. Die Hexen- und Ketzerverfolgung durch einen fanatisierten „christlichen“ Mob und der nachfolgend institutionalisierte und juristisch untermauerte Massenmord an diesen Personen verträgt keine wie auch immer geartete Apologese – genau wie die Sklavenhalterei, der Genozid und die Verbrechen der Konquistadoren und ihrer „christlichen“ Drahtzieher. Was dem gleichkommt, sei dem gleichgestellt!

Das Problem mit diesen indiskutablen Menschheitsverbrechen ist jedoch, dass sich einige Leute erdreisten, diese Gräuel im Namen einer besseren Welt zu instrumentalisieren. Wie diese Welt aber auszusehen hat, das bestimmen sie!

Wer Einwände anmeldet, erfährt dann recht bald, dass es zwischen der menschheitsbeglückenden Wahrheit der Ewigen Jakobiner und der andersgearteten Ansicht keine Grauzone, keinen Toleranzbereich, keinen Sektor gegenseitiger Duldung mehr gibt. Die Ansichten polarisieren sich unter Aufgabe jeder Streitkultur in schwarz und weiß, oder – wie es aktuell in Deutschland zu beobachten ist – in grün und braun, wobei in Puncto grün die Wellenlänge von Tag zu Tag aus dem 520 nm-Bereich unter kräftiger Rot-Beimischung herausdriftet und sich dramatisch dem braunen Bereich nähert.

Dieser wird zurecht nicht mit den Attributen einer liberalen Demokratie assoziiert.

Es ist nun mal die Krankheit und gleichzeitig das Leitsymptom der Jakobiner aller Zeitalter, dass sie und nur sie die letztgültige Wahrheit und das Wissen um den einzigen Heilsplan für die Menschheit besitzen, was ihnen nachgerade einen hohepriesterlichen Status und damit auch das Recht verleiht, alle anderen zu diffamieren, kaltzustellen und letztendlich auszurotten.

Dabei gehen die grünen Jakobiner etwas geschickter vor, als ihre frühchristlichen, tschekistischen, maoistischen und französischen Vorgänger. Sie testen Belastungsprobe um Belastungsprobe die Strapazierfähigkeit des deutschen Volkes aus.
Sie stellen nicht gleich die Guillotine auf – so schlau sind sie mittlerweile. Behutsam und Schritt um Schritt vergiften sie den klaren Verstand der Menschen mit ihrem immer abstruser werdenden Gesabbel, bis diese – zu hirnlosen und unreflektierten Zombies mutiert – das von Ihnen Verlangte adaptieren und, versehen mit einer geschickt und hartnäckig implantierten Zensurschere im Resthirn, diesen Müll nachquatschen.

Dann aber greift die uralte Gruppendynamik des Nackten Affen. Wer dann wider den Stachel löckt und dissonante Töne verlauten lässt, der lernt ganz fix, wie die Jakobiner aller Couleur mit Abweichlern, Renegaten, Ketzern und Gegnern in Namen des Fortschritts umspringen, sobald sie die Macht dazu haben. „Willst du nicht mein Bruder sein, schlag‘ ich dir den Schädel ein!“

Die träge Masse hält eine Menge aus. Spätestens, als die Deutschen von Bomber-Harris permanent auf Koppchen bekamen und desungeachtet dem Führer die Treue bewahrten – „unsere Mauern brechen, unsere Herzen – nicht!“, wissen wir das.

Aber wie in jedem dynamischen System gibt es auch hier einen Kipppunkt. Die Grünen sollten es wissen! Sie schwafeln ja laufend davon. Wenn sie noch so etwa wie Verstand in wenigstens rudimentären Ansätzen haben, dann sollten sie kühn und behände den Bogen vom meteorologischen zum gesellschaftspolitischen Klima schlagen.

In der Zone selig war dieser Kipppunkt im Herbst 1989 erreicht. Die Zahl derer, die bereit waren, dem kranken System den Rücken zu kehren, nahm damals rasend schnell und exponentiell zu. Wem die Flucht in den Westen versagt blieb, der zog sich in die innere Emigration zurück. Was das aber bedeutet, weiß wohl jeder: Das System kollabiert früher oder später.

Natürlich sollte man die nüchterne Erkenntnis nicht in Abrede stellen wollen, dass es nur einer elitären Minderheit um so idealistische Werte wir Freiheit und Demokratie ging, was immer die darunter in ihren romantischen Vorstellungen verstehen mochten. Die Mehrheit gierte unverblümt und knallhart nach der D-Mark. „Kommt die D-Mark nicht zu uns – gehen wir zu ihr!“ Alles andere ist geschichtsverfälschender Unsinn; ein modernes Märchen, geeignet um in den Schulen eine nächste Generation von unreflektierten kleinen Hirnis und später ebenso unreflektierten großen Konsumenten heranzuzüchten.

Nun ist es nur die Frage, wie lange es in Deutschland währen wird. In welchem Ausmaß werden die rot-grünen apokalyptischen Reiter das Land verwüstet haben und welche materiellen und vor allem geistigen und charakterlichen Ressourcen stehen dann noch für einen Neustart und Wiederaufbau zur Verfügung.

Frankreich und Großbritannien zählen als Gewinnernationen des Zweiten Weltkrieges zu den großen Verlierern. Das Empire schmolz dahin wie der Schnee in der Sonne, Frankreich verspielte seinen einstigen Großmachtstatus in Indochina und in dem zehrenden und verschleißenden Algerienkrieg.

Das Empire ersäufte seinen Kummer in altbackenen Traditionen und die westfränkischen Vettern bauten die „Redoutable“, um sich selbst erfolgreich in die Tasche zu lügen, dass sie in der Welt noch immer irgendwie von Bedeutung wären. Trotz dilettantischem Attentat auf die „Rainbow Warrior“ nahm sie kaum noch jemand für voll uns so suchten sie alsbald ihr Heil in der Europäischen Union, um überhaupt noch irgendwo eine erste Geige spielen zu können.

Was aber wird Deutschland tun? Nun, die Deutschen werden die traumatische Erfahrung machen, die vor ihnen die Indianer der beiden Amerikas und noch davor ihre eigenen slawischen Vorfahren zwischen Elbe und Oder machen mussten, mit dem Unterschied, dass diese ihre Invasoren nicht selbst einluden. Die Neubürger werden das Land und seine Verwaltung, seine Gesetzgebung und seine politische Ausrichtung sukzessive übernehmen und entsprechend ihrer traditionellen Richtlinien ausgestalten.

Zwei, drei Generationen … dann erschallt vom Fernsehturm der Ruf des Muezzins, während in der Kantstraße Vertreter des syrischen, libanesischen, russischen, tschetschenischen, rumänischen, italienischen und albanischen Kulturraums einen modus vivendi aushandeln, wenn sie zum x-ten Male in der Menschheitsgeschichte ebenfalls dann nach Hekatomben vergossenen Blutes begriffen haben, dass physischen Auseinandersetzungen den Maximalprofit schmälern.

Der Begriff „deutsch“ besitzt dann bestenfalls noch einen historischen Kontext, zumindest aber wird er, wenn er dann noch existieren sollte, einen völligen Wertewandel erfahren haben.

Wir jammern nicht und wir werden einen Dreck tun, uns dieser Entwicklung in den Weg zu stellen. Denn so funktioniert Geschichte nun mal. Sie nimmt keine Rücksicht auf Gefühlsduselei und liebgewordene Gewohnheiten.

Leid tun uns nur die Nachgeborenen, die keinen lückenlosen Migrationsstammbaum nachzuweisen in der Lage sind. Sie werden, wie einst die besiegten Slawen im deutschen Osten und die Indianer und Indios, die Neger, Eskimos, Hazara, Kurden und Kulis dieser Welt, wieder am Rande der Gesellschaft extra muros dahinvegetieren müssen, von der neuen Oberschicht und Bevölkerungsmehrheit verachtet und ausgestoßen, Menschen zweiter Klasse eben.

Was uns tröstet, ist, dass die Verursacher dieses Elends dann ebenfalls erbarmungslos und zwangsläufig unter dieses Verdikt der Geschichte fallen: Der Anpassungsdruck, dem diese Canaille dann ausgesetzt ist, wird furchtbar für sie, die ewigen Opportunisten, Mittläufer, Jasager, Anpasser und Wendehälse natürlich ausgenommen. Der Rest muss halt sehen …
Was aber die Option einer Flucht betrifft – vergesst es! Kein zweites Volk auf Erden wird jemals so dämlich sein, wie das deutsche. Nicht einmal die armen Juden konnte diese rettende Karte in nennenswertem Umfang ziehen, obgleich es ihnen unter den Nazis an die Existenz ging. Sogar die Schweiz lieferte die armen Teufel ans Deutsche Reich aus und schickte sie damit in den sicheren Tod und die Polen,Ukrainer und Litauer nahmen den Nazis die Arbeit ab und erschlugen ihre jüdischen Mitmenschen gleich vor Ort, ehe sie selbst drankamen.

Heute werden die Polen übrigens fuchsteufelswild, wenn man sie daran erinnert, so wie die Franzosen, ween man darüber spricht, dass es außer der Résistance noch jede Menge Kollaborateure gab. Ist es nicht schön zu wissen, dass auch in Frankreich und Polen gewaltige Elefanten die Wohnzimmer bevölkern, über die man auch dort besser kein Wort verlieren sollte?

Nun, wir Noch—Deutschen sind also wohl doch kein so einzigartiges Volk!

28. Volumen
© B.St.Ff.Esq., Pr.B.&Co,2003
17.06.2023