Karlspreis geschrottet
Eine wertvolle europäische Auszeichnung wird
zu kompromittierendem Blech verhunzt
Jules-F.
S. Lemarcou. Rathenow. Der Karlspreis – das war mal was! Der
1950 gestiftete Internationale Karlspreis zu Aachen war einst zur Ehrung
von Persönlichkeiten gedacht, die sich um die Einigung Europas Verdienste
erwarben.
Jetzt wurde diese vornehme, edle und aller Ehren werte Hohe Auszeichnung
dem ukrainischen Faschistenkasper Wolodimir Selenskij um den Hals gehängt,
weil dieser sich erbötig zeigte, dem Krieg der USA um die Weltherrschaft
im Allgemeinen und die Schwächung Moskaus im Besonderen das eigene,
auf dem Maidan erputschte Land als Kriegsschauplatz zur Verfügung zu
stellen und es systematisch von den Russen und den Waffen der Yankees
und deren europäischen Trossknechten kaputtbomben zu lassen.
Was soll das nun mit der Einigung Europas zu tun haben? Was hat das
überhaupt mit Europa zu tun? Wir können uns nicht erinnern, dass sich
Westeuropa in den Zeiten der Sowjetunion sonderlich für die Ukrainische
SSR erwärmt hätte. Für Westeuropa ging Europa doch bestenfalls in geographischer
Hinsicht bis zum Ural. Eigentlich war doch an der Elbe Schluss! Dahinter
begann definitv die mongolisch-bolschewistische Kiptschaken-Steppe.
Und nach dem verräterischen Bruch des Minsker Abkommens durch die ukrainischen
Nationalisten? Was hatte sich geändert? Zunächst einmal nicht viel.
Das liegt vor allem daran, dass die Ukrainer unter einer ähnlichen korrupten
und klerikalfaschistischen Regierung zu leiden hatten, wie derzeit die
Russen.
Also nicht, dass Sie jetzt auf das schmale Brett kommen, der Preußische
Landbote wäre ein ausgemachter Janukowitsch-Fan. Ganz und gar nicht!
Auch die Janukowitsch-Bande war eine Oligarchen-Clique vor dem Herrn!
Aber bei der Opposition witterte man die Chance, in Brüssel von den
doofen Europäern und insbesondere von den saudoofen Deutschen mehr Geld
abgreifen zu können als Moskau auf lange Sicht für das abtrünnige Brudervolk
erübrigen würde. Zumal Kiew die russischen Schachtjori im Donbass und
im weiteren russisch dominierten Osten der Ukraine schurigelte, quälte
und peinigte, was das Zeug hielt. Wovon man heute in Europa merkwürdigerweise
nichts mehr wissen will. ... wo doch die vielbeschworenen Menschenrechte
unteilbar sind ... Ja, das erste Opfer im Krieg ist halt immer die Wahrheit!
Also betonten der Putschistenkomödiant und die langzopfige Oligarchin
Julia Tymoschenko, die sich an den zwielichtigen Verträgen mit Gazprom
dumm und dämlich verdiente und ihre Brut in Dubai parkte, während ihre
Landsleute zwischen den bewaffneten Mühlsteinen im Frontgebiet zermahlen
werden, plötzlich ihre Liebe zu Europa, während Selenskijs Regierungskamarilla
den Erzfaschisten und Vaterlandsverräter Stepan Bandera hochleben ließ.
Noch vor wenigen Jahren kam der kleine, raffgierige Clown im Westen
noch über die Panama-Papers in Verruf – heute hängt man ihm den Karlspreis
über die Ohren.
Uns sei die Frage erlaubt, wie viel Privatvermögen diese Kanaillen aufgewendet
haben, um ihre Armee auszustatten. Wir sagen ihnen 'was! Mutmaßlich
keine einzige Kopeke! Denn diese Leute wollen sich ja in der Ukraine
über den Weg zur Macht bereichern und nicht noch Geld drangeben müssen.
Die wären ja schön blöde, solange die europäische Bevölkerung tatsächlich
so dämlich ist, aus ihren eigenen Taschen die Panzer und Geschütze,
die Munition und die Menage zu bezahlen.
Der Krieg in der Ukraine, der für den Westen nicht zu gewinnen ist –
führt zum Untergang Europas. Von daher ist es paradox, Selenskij mit
dem Karlspreis zu dekorieren.
Woher wir die Gewissheit beziehen, dass die Europäische Union über den
Ukraine-Krieg zerbricht? Es ist eine Milchmädchenrechnung:
Seit Jahren driftet die europäische Bevölkerung immer weiter weg von
ihren freiheitlich-demokratischen Grundideen hin nach rechts außen.
Polen: national-rechtskonservativ, Ungarn desgleichen, Italien faschistisch,
Frankreich – hauchdünne Rettung vor Le Pens Ultras, Schweden … SCHWEDEN!!!
und so weiter und so weiter.
Kein Rechter ist auf Dauer an Europa interessiert! Rechte wollen das
Vorgestern. Rechte wollen Nationen, die für sie eine überschaubare Machtbasis
halten. Rechte brauchen andere Nationen in Sichtweite, denen sie nach
dem Orwell’schen Prinzip „1984“ die Schuld am wirtschaftlichen Versagen
im eigenen Lande geben können. Denen sie den Krieg erklären können,
wenn es zuhause bergab geht, um von den Problemen daheim abzulenken
und – im Falle des Gewinnens – das Haushaltsmanko mit den Reparationen
der geschlagenen Feinde für ein Weilchen ausgleichen können.
Je mehr der Ukraine-Krieg die Europäer kostet – und das tut er bereits
über die sich überschlagende Inflation – desto mehr neigen die Leute
erfahrungsgemäß zum Extremismus. Sie verwechseln die kurzen weil unwidersprochenen
Entscheidungswege einer Diktatur mit einem beherzten Durchgreifen. Etwas,
was sie im Zeitalter des überbordenden Bürokratismus, der ja eine unmittelbare
Folgeerscheinung demokratischer Prozesse ist, partout nicht zu bekämpfen
vermögen. Verkrustete Parteistrukturen und Vetternwirtschaft, wie sie
der Grüne Robert Habeck mit der Graichen-Affäre jetzt so unverhohlen,
schamlos und völlig schmerzfrei praktiziert, sind ein wesentliches Charakteristikum
jeglicher Diktatur und Autokratie. Wir sind also bereits auf diesem
unseligen Wege!
Und siehe, Untergangskanzler Scholz distanziert sich in Brüssel vor
den Ohren der Welt von Frankreich und zerschmettert die heilige Achse
Berlin-Paris. Ungarn und Polen spucken schon lange auf Europa und wollen
nur noch Bares für ihre defizitären Sauwirtschaften sehen. Das ist alles,
was sie in Europa hält.
Da Deutschland nun selbst im freien Fall den Status eines Entwicklungslandes
und einer Bananenrepublik anstrebt, degeneriert Europa bereits jetzt
schon zu einer „Union des mendiants et marginalisés“.
In Brüssel nimmt man Deutschland nicht mehr für voll. In Peking und
Washington ist Europa mittlerweile als Gesprächspartner verzichtbar,
wie der distanzierte Empfang von Flintenuschi beim Drachenthron beweist.
Auch der schwarze Kontinent emanzipiert sich lobenswerterweise und zeigt
den alten Kolonialschindern von einst die strahlend weißen Zähne. Mit
Peking im Rücken lässt sich das gut realisieren. Im Vergleich zu dem,
was die Chinesen in Afrika reinbuttern, ist das bisschen verlogene „Entwicklungshilfe“
aus Europa völlig verzichtbar. Es diente in der Vergangenheit eh nur
dazu, afrikanische korrupte Eliten reich und reicher zu machen.
Wenn man dem Karlspreis allerdings eine ironische Komponente zubilligen
will – nach diesem Skandal kommt es gemäß dem Motto „ist der Ruf erst
ruiniert …“ gar nicht mehr darauf an, dann kann man ihm allerdings doch
eine seiner ursprünglichen Sinnstiftung entsprechende Attitüde abgewinnen:
Selenskij einigt Europa – in Untergang und Elend. Aber das ist auch
schon Bonaparte und dem Gröfaz gelungen. Für derlei „Verdienste“ könnte
man doch die „Dschingis-Chan-Ausführung zum Karlspreis“ kreieren. Das
wäre doch mal originell.
Uns jedenfalls würde eine solche Dekorierung das Gift-und Galle-Spucken
ersparen und eine geschliffene Laudatio von Format abringen.