Das Kreuz mit dem Kreuz
Frau Dr. Merkel wird höchstdekoriert
Morikawa Kusaemon, David M. Katz. Treuenbrietzen. Es
war das frühe Jahr 1984. In der Militärmedizinischen Akademie Bad Saarow
(MMA) lag ein junger Soldat, der Jahrzehnte später zu einem der Redakteure
des Preußischen Landboten heranwachsen sollte. Zu diesem Zeitpunkt aber
war er neunzehn Jahre alt, noch sehr grün hinter den Ohren und so gar
nicht auf seine Sprache bedacht. Er war nicht ungeschickt in ihrem Gebrauch,
dennoch sorglos in ihrem Umgang. Ein Kamerad, den er dort kennenlernte,
nahm ihn eines Tages beiseite und gab ihm eine Lehre mit, die er dem
Jungen tief ins Gedächtnis schrieb: „Hüte dich vor Extremen! Nur wenig
nutzt sich so schnell ab, wie Extreme!“
Diesem Kameraden, Andreas Oschatz war sein Name, setzt der Landbote
hiermit ein Denkmal. Er war nicht älter als unser nachmaliger Redakteur
– doch um einiges weiser.
Die Sache entbehrte nicht eines gewissen Treppenwitzes. Der junge Soldat
wurde zum Rezipienten des letzten Pneumencephalogramms (PEG) der DDR
– ein CT hätte es auch getan und die MMA besaß eins. Die daraus resultierende
50-Zentner-Luftmine, die er in den 48 Stunden nach dem PEG statt eines
Kopfes auf dem Hals hatte, erfüllte jedes Kriterium, welches man einem
Extrem unterstellen darf.
Diese Episode gewann an Aktualität, als der Herr Bundespräsident der
Altkanzlerin Frau Dr. Merkel die höchste Form des Bundesverdienstkreuzes
verlieh.
Das Bundesverdienstkreuz kennt einige Abstufungen, acht insgesamt.
Frau Dr. Merkel wurde bereits 1996 mit dem Großen Verdienstkreuz des
Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland und 2008 mit dem Großkreuz
des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland dekoriert.
Nun hing ihr Herr Dr. Steinmeier am 17. April 2023 auch noch das Großkreuz
des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland in besonderer Ausführung
um den Hals.
Die Frage lautet: Musste das nun sein? War Frau Dr. Merkel eine so überragende
Persönlichkeit, oder soll an dieser Stelle ein Mythos zementiert werden?
Diese Kanzlerin hat zugegebenermaßen während ihrer frühen Jahre im Kanzleramt
auf internationalem Parkett einiges bewegt.
Nun darf man jedoch nicht vergessen, dass Deutschland während dieser
Jahre noch zu den unangefochten stärksten Nationen dieses Planeten zählte
– eine Wirtschaftsmacht sondergleichen. Wer immer als deren Vertreter
die internationale Bühne betritt, dessen Stimme hat nun mal Gewicht.
Nicht, dass die Zwerge es nicht permanent versuchen würden, den Riesen
zu linken, ihn aufs Kreuz zu legen und seine Ressourcen anzuzapfen …
Doch da war sie politisch geschickt und machtbewusst genug, um derlei
Ambitionen suffizient einzugrenzen.
Doch was tat sie im Innern? Nun, sie schrieb in erster Linie die Verkrustung
der Parteipolitik fort, die sich unter ihrem abgesägten Vorgänger und
Ziehvater Kohl bereits durch alle demokratischen Prozesse wie eine Säure
hindurchgefressen hatte. Viele anstehende Probleme überging sie mit
würdelosem Schweigen und saß sie aus, wie sie es offenbar von ihrem
politischen Ziehpapa gelernt hatte.
Sie machte den Rechtsbruch durch höchste politische Instanzen salonfähig,
als sie per ordre de Mufti im Jahre 2015 unkontrolliert die Grenzen
öffnete und das sozialstaatliche Gemeinwesen dem Verfall preisgab. Millionen
von Menschen strömten ins Land, weil Uncle Sam in Syrien Krieg gegen
Russland führte, sich aber weigerte, die überwältigende Mehrheit der
syrischen Flüchtlinge aufzunehmen. Die landeten alle in Deutschland.
Sie verkaufte
diesen politischen und ökonomischen Irrsinn, der das Ergebnis einer
politischen Erpressnug seitens des bankrotten Griechenlands war, als
besonderes Charakterisikum eines vom Bösen grundlegend geläuterten,
neuen, weltoffenen und humanen Deutschlands. Wer immer ihr diesen Mumpitz
abkaufte, bewies damit, dass der eigene Intelligenzquotient bereits
unter den Gefrierpunkt gerutscht und von dem des Frühstücks-Brötchens
locker überrundet worden war. Selbst 100 Meter Feldweg wären nicht dämlich
genug gewesen, auf diese abgefeimte Schönfärberei hereinzufallen. Es
war eine Glanzleistung verlogener Demagogie - und dafür die höchste
Ehrung eines Staates?
Das sagt viel
über diesen Staat aus!
Sie ließ sich also von Griechenland erpressen, pumpte hundert Milliarden
Euro in dieses Reeder- und Steuerhinterzieherparadies, ließ sich als
SS-Mieze konterfeien und entsprechend von griechischen Spitzenpolitikern
öffentlich diffamieren und redete das mit dem neuen, humanistischen
Gesicht des einstigen Jahrmilliarden-Verbrechers Deutschland schön:
„Wir schaffen das!“ Nein, die anderen mussten es schaffen – nicht sie.
Sie sorgte indes für den zunehmenden Frust in der deutschen Wählerschaft,
die nach Jahrzehnten konservativer Herrschaft den frischen Wind wählen
wollten, sich aber nach der gründlichen Planierung der politischen Landschaft
durch die Dampfwalze Merkel nur noch in der Lage sahen, sich zwischen
Scylla und Charybdis, zwischen Pest und Cholera zu entscheiden.
Die Wähler entschieden sich für die Cholera – und das ist fürwahr eine
schwere Last am Erbe der Kanzlerin.
Mit Sicherheit ohne das zu wollen, schuf sie jedoch die Voraussetzungen
für das namenlose Desaster, dem sich Deutschland nunmehr gegenübersieht:
der steile Absturz ins Bodenlose, in die Marginalität, in die nächste
Diktatur, flankiert von Genderblödelei und Sprach-Inquisition.
Dafür das Kreuz in besonderer Ausführung?
Es muss die Frage erlaubt sein, wer sich – gleich den Kolonnen der Putzerfische,
die im Strömungsschatten des großen Hais mitschwimmen – im Zuge dieser
Ordensverleihung mitdekoriert, bauchpinselt und bestätigt.
Was soll dieser Unfug, einen Menschen mit so viel buntem Lametta zu
behängen? Wer feiert sich da selbst? Wer legitimiert durch diesen Akt
das eigene Mitwirken an der heutigen Katastrophe?
Wird die Trägerin durch diese Extrem-Ehrung nunmehr sakrosankt und über
jede kritische Beurteilung ihrer Kanzlerschaft erhaben?
Dieser Mummenschanz hat nichts mehr mit der Bescheidenheit und Demut
zu tun, die einer Demokratie so gut zu Gesicht stehen.
Vielmehr ist der Glitzerkram und die Beweihräucherung ein Charakteristikum
von Autokratien.
Es gibt einen Orden, dem auch wir etwas abgewinnen. Das ist der israelische
„Gerechter unter den Völkern“. Darüber hinaus aber ist das alles für
uns nur belangloser Flitterkram mit einem interessanten Psychogramm
der an solchen Dingen interessierten Gesellschaft. Mehr nicht.