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Weltwirtschaftskrise im Anmarsch

Don M. Barbagrigia
Der Landbote hätte es nicht prophezeit? Doch, hat er. Wie der einsame Rufer in der Wüste. Wobei wir uns der Witzlosigkeit unserer Unkenrufe jederzeit bewusst waren. Die Wüste nämlich ist nicht nur eine geographische Gegebenheit, sie ist auch überall dort, wo Menschen, um mit Lichtenberg zu sprechen, zwar im Vollbesitz ihrer Sinne sind, diese aber nicht gebrauchen. …und es auch nicht nötig zu haben glauben. …und wenn’s dann schief geht, immer noch von höherer Gewalt oder der ewigen Schuld der anderen faseln. Dass es krachen musste, war klar. Zugegeben, wir rechneten auch mit dem Kometen, der Westflanke des Teide, dem Erdbeben von Kalifornien oder Osaka oder dem Ausbruch des Yellowstone-Supervulkans. Also alles Ereignisse, die auf lange Zeit dem globalen Wirtschaftsgefüge Milliarden und Abermilliarden entzogen hätten. All diesen Katastrophen aber hätte eine Nemesis, eine Unvermeidbarkeit angehaftet, welche die überlebende Menschheit zur Solidarität gezwungen hätte. Dass aber ausgerechnet die übelste aller Naturkatastrophen, die Mikrobe der Menschlichen Dummheit erbarmungslos zuschlug… Wenn man die Klassiker der marxistischen Ökonomie studiert, dann war dieser Irrsinn berechenbarer als all die vorgenannten Ereignisse. Fußte doch diese Dynamik des internationalen Raubtierkapitalismus auf ganz realen Beobachtungen.
Schlimm ist die Verharmlosungsstrategie der internationalen Medien. Sicher, sie wollen Panik vermeiden. Die aber folgt unweigerlich ihren eigenen Gesetzen. Natürlich plündern die Leute jetzt ihre Konten in der Hoffnung ihre Spargroschen zu retten. Und die Leute sind dumm. Bei GZSZ, Big Brother oder in der Lindestraße hat ihnen niemand etwas von der großen Inflation von 1929 erzählt. Was soll denn die Kohle zu Hause? € 50.000 unterm Kopfkissen... Na schön! Dann wäre ja im Falle einer Hyperinflation das Frühstücksbrötchen am morgigen Tage gesichert. Und übermorgen?
Andere rennen ins Gold. Auch nicht schlecht. Es bringt keine Zinsen, essen kann man es nicht und irgendwann wird der Goldpreis auch wieder dramatisch fallen. Das Geld wird so oder so vernichtet. Nein, es bleibt ein unumstößlicher Fakt: Dieser Wirtschaftskollaps war überfällig. Der Nackte Affe tickt so. Nun, wenn die Ärmsten der Armen dieser Welt nichts mehr, und vor allem nichts mehr zu verlieren haben, dann werden sie die Brotreserven der ersten Welt stürmen. Und alle überlegene Kriegs- und Waffentechnologie wird den G8-Ländern und ihren Vasallen nichts nutzen. Denn wie fliegt man Angriffe auf die eigenen Städte? Es wird im Gefolge dieser Krise zu einer erheblichen Destabilisierung des öffentlichen Rechtsraumes und des gesamtgesellschaftlichen Gefüges kommen. Anarchie wird noch als blande Umschreibung gelten. Wenn dieser Orkan vorüber ist, dann ist diese Welt eine andere.
Bei der Bundesregierung sollte man sich noch für das hilflose Kasperletheater bedanken, dass sie mit ihren Garantieerklärungen abgibt. Ein Land, mit über 1,5 Billionen Euro verschuldet, garantiert eine Summe von 1 Billionen Euro? Woher nimmt sie die? Das Tafelsilber ist längst verhökert, das ist bekannt. Wollen die Berliner die Gelddruckmaschinen anwerfen? Etwas anderes wird ihnen kaum übrig bleiben. Und wie nennen wir dies? Richtig: Inflation. Hyperinflation. Rezession. Klar haben die Leute dann wieder ihre € 20.000 auf der Hand. Das weiter oben beschriebene Brötchen kostete dann aber € 50.000. Schönen Dank für die Garantie, liebe Bundesregierung.
Frau Dr. Merkel führt aus, etwas anderes als diese Erklärung und die umfangreiche Stützung systemrelevanter Banken und Kreditinstitute wäre nicht in Frage gekommen. Nein? Wirklich nicht? Wie wäre es denn stattdessen mit einer Maßnahme gewesen, die mit dem verbrannten Geld den deutschen Mittelstand gestützt hätte. Lasst die Hasardeure unter den Kreditinstituten krachen gehen und alle ihre Schuldner seien per Dekret über Nacht von ihren Verbindlichkeiten entbunden! Nur dann kann das Land wieder zu einem wirtschaftlichen Neuanfang finden. Der Mittelstand ist der einzige Wirtschaftsfaktor, der das schwer schlagseitige Schiff Bundesrepublik Deutschland wieder flott bekommen kann. Was nutzt es, wenn die banquerotten Finanzriesen noch eine Weile weiter taumeln? Das Vertrauen in diese Schurken ist eh zum Teufel! Nur Verrückte vertrauen denen noch ihre Sparpfennige an. Zurück zu einer soliden Basis, muss die Devise des Tages heißen. Alles andere bringt uns dem Abgrund mit jedem Tag nur einen großen Schritt näher.

12. Volumen
© B.St.Ff.Esq., Pr.B.&Co,2008