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        Reich-Ranicki schlägt zurück   
      Am 11. Oktober 
        2008 sollte Marcel Reich-Ranicki der deutsche Fernsehpreis verliehen werden. 
        Er wies diesen Preis zurück mit Verweis auf "den Blödsinn, 
        den wir heute abend hier zu sehen bekommen haben." 
      S. M. Druckepennig 
        Endlich! Endlich! Marcel Reich-Ranicki 
        hat die ganze Größe bewiesen, derer er fähig ist. Und 
        das ist sehr viel. Er ist aufgestanden und hat der deutschen TV-Verblödungslandschaft 
        eine runtergehauen, daß es durch alle Gaue des Reiches schallte. 
        Das Echo war das Knallen unserer Sektkorken. Der polnisch-deutsche, hochgebildete 
        und hochkultivierte Jude Reich-Ranicki hat sich als Bannerträger 
        vor das Häuflein Aufrechter gestellt, die das Letzte verteidigen, 
        was an deutscher Kultur noch übrig ist. Er erteilt mutig dem Schund 
        eine Absage und er tut es in aller Öffentlichkeit und es ist ihm 
        egal, welche buntgefiederten Kasper und Möchtegern-Prominenten er 
        dabei aufs Tiefste brüskiert. Man sagt, Kaiser Maximilian sei der 
        letzte Ritter gewesen. Nein – das stimmt nicht. Der letzte Ritter 
        in Deutschland ist Marcel Reich-Ranicki. Ein Held. Ein Heros. Jawohl! 
        Entlarvt die Spitzbuben, die uns mit all dem seichten Schund, dem trivialen 
        Mist und dem räudigen Blödsinn zuschütten, uns an unserer 
        Lebenszeit zu berauben versuchen! Jagt sie zum Teufel! Aber vor allem 
        brüllt es denen Konsumenten von diesem Schwachsinn – brüllt 
        dem doofen Michel seine abartige Blödheit und seinen unseligen Hang 
        zur geistigen Rasenlatscherei ins Gesicht! Denn dieser ist es, für 
        den findige und geldversessene Halunken solchen Unfug stricken. Wir behaupten, 
        von „GZSZ“, „Big Brother“, „Richterin Barbara 
        Salesch“ und „Sturm der Liebe“ ist es nur ein Katzensprung 
        zu Hitler. Denn diesen konnte nur wählen, wessen Hirn vorher recht 
        kräftig aufgeweicht wurde. Nichts anderes aber tun diese Formate. 
        Und sie tun es, weil der Bild-lesende Michel es so will. Wir können 
        diesen bezipfelmützten, spießigen, vereinsmeiernden und völkermordenden 
        Michel nicht aufhalten. Aber wir können unserer abgrundtiefen Verachtung 
        Ausdruck verleihen. Deshalb stehen wir mit donnerndem Applaus hinter einem 
        alten und gebrechlichen und wunderbaren Mann, der mehr Rückgrat bewies 
        als neunzig Prozent der deutschen Bevölkerung. Ein dreifaches HOCH 
        auf Marcel Reich-Ranicki! Er lebe HOCH! HOCH! HOCH! 
      
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