Tumult
in der Grabeskirche
S. M. Druckepennig
Armenische und griechisch-orthodoxe
Christen dreschen über dem Grabe Christi in der Stadt Jerusholaym
(Jerusalem) aufeinander ein. Genial! Über dem Grabe Christi! Über
dem Grabe des Rebben, der für Friedfertigkeit eintrat und die Ordre
gab, diejenigen zu lieben, die einem fluchen und die linke Backe hinzuhalten,
wenn man auf die rechte gewatscht würde. Dafür litt er fürchterlich,
dafür starb er einen grauenhaften Tod. Und die seine Botschaft
weiter tragen sollen, an exponiertester Stelle, die führen sich
auf wie heidnische Barbaren. Es ist wie auf denen Konzilen der Frühzeit
der Christenheit, als sich der oströmische Kaiser Julian Apostata
angewidert von diesen Christen abwandte. Sie haben sich nicht geändert,
sie sind die alten Bestien geblieben, selbst in ihren frommen Gewändern.
Sie sind das lebendige Beispiel dafür, dass sich der Nackte Affe
in seiner Bosheit immer treu ist, egal welch güldenes religiöses
Gewand man ihm überzieht. Herr, spuck sie doch aus! Aber, ich weiß,
ich weiß, sie gehören zu Deinem Geheimplan, der über
kurz oder lang dafür sorgen wird, dass das Gezücht des Nackten
Affen von dem Antlitz der Erde verschwindet. Sie, bei denen die Sintflut
nichts fruchtete und nicht die Auslöschung Sodom und Gommorhas.
Als Priester Christi verkleidet dreschen sie über dem Grabe des
Heilands aufeinander ein, das Lumpenpack. Es widert einen an. Des Landboten
Schutzgöttin ist die Dame Bastet von Bubastis aus Ägypten.
Seit über zwei Jahrtausenden hat sie keine Priester mehr. Keine,
die sich gegenseitig an die Kehle gehen könnten. Wir danken dem
Schicksal dafür. Denn, ein Nackter Affe als Priester an einer Schlüsselstelle
ist wohl unweigerlich ein Schweinehund – egal, welchem Gott oder
welcher Göttin er dient. Soll sie der Teufel holen, diese Lumpen!
Mutter Basht, wir werden auf niemanden eindreschen. Nicht mit den Fäusten,
nicht mit den Stiefeln! Wir werden Deiner nicht höhnen, das ist
versprochen.