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Danebrog - im Sturm zerzaust

B. St. Fjøllfross
Schon oft bewies die Geschichte der Menschheit einen feinen Sinn für Ironie. Diesmal aber hat sie sich wohl selbst übertroffen: Sollte es wirklich das kleine, feine, unscheinbare, friedliche und jeder Großmannssucht abholde Dänemark sein, das nunmehr den eventuellen Anlaß zum Dritten Weltkrieg gab. Der vielbeschworene Clash of Civilisations - man erinnere sich dieses Standardwerks der politischen Prophetie aus der Feder Herrn Huntingtons - scheint nun stattzufinden. Die Bilder, die uns von einem tobenden Mob auf den Straßen islamischer Länder zeigen, wollen uns dies jedenfalls glauben machen.

Was passiert da? Warum stürmt eine entfesselte Menge gegen die Botschaften Dänemarks und Norwegens und verbrennt skandinavische Fahnen, die sie vorher noch nie gesehen hat?

Ein dänischer Karikaturist hatte Mohammeds Antlitz zum Ziel seiner Kunst gemacht, eine dänische Zeitung druckte das Werk ab, eine norwegische Gazette zog nach. Also glauben die Muselmänner, mache man sich über den Propheten lustig. Und wer über Allah, den Propheten und den Koran lacht, der lacht über sie. Ja verstehen denn die Leute gar keinen Spaß?

Nein, tun sie nicht. Und an dieser Humorlosigkeit ist etwas dran, worüber es sich ernsthaft nachzudenken lohnt.

Wir wollen an dieser Stelle nicht auswalzen, daß wir Monty Python mit ihrem legendären "Leben des Brian" haben. Das würde nicht ins Bild passen. Denn mit Monty Python lachen wir über uns selbst und unsere abendländische Leitreligion. Abgesehen davon, daß vor reichlich vier Jahrhunderten in einem solchen Falle die allerchristlichste Inquisition ebenfalls Amok gelaufen wäre und die Ketzerfeuer von Toledo noch einmal richtig angeblasen hätte, würde es sich wiederum um keine vergleichbare Reaktion handeln. Die Inquisition hätte um eines Machterhaltes Rabbatz gemacht.

Auf den Straßen des Orients aber formieren sich die Machtlosen. Und genau da sind wir am Kern des Problems angelangt.

Wer flippt denn aus? Die Muselmänner, die es geschafft haben, sich eine bescheidene Existenz im Abendland zu etablieren? Mitnichten. Man hört verhaltene Kritik, aber auch bezeigtes Unverständnis für die zerstörerischen Krawalle ihrer orientalischen Glaubensbrüder. Nun, man wird sich hüten, als Minderheit den Hals zu weit aus dem Fenster zu strecken. Ein satter Bauch fühlt sich selten zum Märtyrertum berufen!

Wie sieht es mit den aberwitzig reichen Ölstaaten rund um den persischen Golf aus? Endlose Autokorsos von schweren westlichen Luxuskarossen auf den Prachtmeilen Kuwaits oder Qatars, deren Teilnehmer ihren Haß auf die Dänen aus den getönten Scheiben herausbrüllen?

I wo! Die älteste Nationalfahne der Welt brennt in den Gossen der islamischen Welt. Es sind die Zerlumpten, die Hungerleider, die sich wie die Wahnsinnigen gebärden.

Da muß doch mehr dahinterstecken, als eine unsensible Karikatur eines unbedarften dänischen Zeichners! Tut es auch!

Unseren Redaktionskoran brauchen wir dazu kaum zu befragen. Er schaut uns traurig an, wie er da im Regal tapfer seine Stellung zwischen Vulgata und Talmud behauptet. Was der Prophet uns durch seine Suren mitteilt, verstehen wir gerade so wenig wie Hunderte Millionen Moslems. Jene wurden zwar in ihrer Kindheit und Jugend mehrheitlich auf die Kenntnis des Korans getrimmt, zwischen Auswendiglernen und Verstehen klafft dennoch ein enormer Spalt. Nicht wahr, liebe Christen? Das Vaterunser ist ein so wunderbares Gebet. Würde jeder, der es einst vor seinem Schulpastor daherleiern mußte, seinem Geiste nach gehandelt haben, dann brennten jetzt auf den Straßen Kabuls keine Danebrogs. Unser Wort drauf!

Statt dessen handelten die Vaterunser-Leute nicht anders als es Muselmänner im Prinzip auch tun: Sie besinnen sich nicht auf Gottes Wort, sonder verfolgen ihre eigenen Interessen. Wenn sich Gottes Wort dem anpassen läßt - um so besser! Wenn nicht - auch egal!

Kein Muselmann, der den Koran und damit Allahs Wort auch nur halbwegs ernst nimmt, käme auf die Idee, gegen seine Mitmenschen Gewalt auszuüben.

So einfach aber liegen die Dinge nicht!

Wenn man genug Empathie besitzt, sich unter den Turban eines Afghanen zu versetzen und die Welt mit seinen Augen zu betrachten, dann werden die Vorgänge schon überschaubarer. Was sieht er, der Fahnenverbrenner? Er sieht ein Abendland, vertreten vom alten Europa und den Vereinigten Staaten von Amerika, in dem - gemessen an seinem kargen Dasein - schranken- und gottloser Luxus herrscht. Sodom und Gomorrha. Viva und MTV. Da machen junge Burschen spastische Verrenkungen zu einem sinnlosen Gedröhne und junge, beinahe nackte, völlig hirnlose Gaken stecken sich nach ihren Freß- und Sauforgien den Finger in den schönheitsoperierten Hals.


Angesichts dieses Irrsinns würde der Afghane auch gern kotzen. Er kann es aber nicht: sein Magen ist leer. Seine Tochter kann es auch nicht. Ihr Magen ist auch leer. Was diese gedankenlosen Einzeller aus der "Ersten Welt" sinnlos in sich hineinfressen, davon hätte er gerne auch nur einen Bruchteil für sich und seine Kinder. Das kann er sich jedoch aus dem turbangeschmückten Kopf schlagen. Diese kiffenden Krakeeler denken gar nicht daran, mit ihm zu teilen. Sie wissen nicht einmal, daß es ihn gibt. Aber sie leben auf seine Kosten. Seine Tochter wird an Unterernährung und unbehandelten Krankheiten sterben, damit diese vollgefressenen Strolche vor Langeweile nicht wissen, wie sie ihr Leben am Schlechtesten vergeuden sollen.

Jetzt aber wird er einen ohrenbetäubenden Krawall machen, daß den Rappern die i-Pods von den Löffeln fliegen. Denn Allah hat ihn verlassen. In seinem Herzen weiß er es. Allah gönnt denen, die IHN nicht kennen wollen und sich einen Dreck um SEINE Gebote scheren, ein Leben im Überfluß. Der fromme Moslem aber, der die Hadsch auf sich nimmt, der sich fünfmal am Tag nach Mekka beugt, der den Ramadan geflissentlich einhält, dieser fromme Mann muß in schreiender Armut sein erbärmliches Leben fristen und zusehen, wie seine Kinder zerlumpen und verhungern. Er kann sie nur noch zu Selbstmordattentaten schicken, weil dieses Sterben wenigstens nicht so lange andauert, nicht so qualvoll ist.

Das ist die Saat des Zorns. Das Konterfei Mohammeds ist nur noch der Auslöser. Der zeichnende Däne nur noch der arme Tropf, der im Yellowstone-Nationalpark spielend den falschen Stein umgewendet hat und damit den lange brodelnden Supervulkan zum Bersten brachte.

Beim Zertrampeln und Verbrennen des Danebrogs geht es sowenig um einen religiösen Hintergrund, wie es das beim Dreißigjährigen Krieg der Fall war. Hier wird eine andere Sache verhandelt. Im Strombett des gekränkten religiösen Empfindens kanalisiert sie sich: In Wahrheit trampeln die geschundenen Muselmänner auf dem sie mißhandelnden Abendland herum, auf dessen gnadenloser Arroganz und Ignoranz.

Das Abendland sollte genau aufhorchen. Es ist nicht ganz klar, ob es noch fünf vor oder schon fünf nach zwölf ist. Haben wir jedoch noch die Chance, den ausbrechenden Wahnsinn einzudämmen, dann sollten wir sie nutzen. Bevor wir gemeinsam mit den Muselmännern in einem Atompilz verglühen. Ob das ein amerikanischer, französischer oder pakistanischer Atompilz sein wird, kann uns bei der Hitze von mehreren Millionen Grad völlig egal sein.

Übrigens, wenn die Erste Welt die Dritte bisher nur als Ansammlung potentiell konsumierender und auszubeutender Ameisen sah, dann sollte man sich gegenwärtigen, daß eine Milliarde Ameisen zusammen das respektable Gewicht von etwa drei Tonnen auf die Waage bringen. Wem das auf die Füße fällt ...!

7. Volumen
© B.St.Ff.Esq., Pr.B.&Co,2006