Zweierlei Maß
– die Polarisierung der Welt nimmt groteske
und lebensgefährliche Züge an
B. St. Fjøllfross. Rathenow. Gebetsmühlenartig
predigt der Landbote: “Recht hat, wer die Macht hat – solange er sie
hat!“
Dieses Dogma muss nun zwingend dem nachfolgenden Aufsatz vorangestellt
werden. Wird das versäumt, so läuft der Betrachter des derzeitigen globalen
und extrem gefährlichen Chaos Gefahr irre zu werden.
Der russische Bär marschiert in die Ukraine ein, weil er sich von der
amerikanischen Raffgier und durch die pure Existenzangst der Yankees
akut bedroht fühlt.
Getroffene Hunde jaulen am lautesten und so stimmt der Westen unisono
seinen Hassgesang von der russischen Aggression und dem russischen Angriffskrieg
an. Das Wort „Präventivschlag“ wird dabei tunlichst vermieden.
Nun aber wehren sich zeitgleich die Juden in der Levante ihrer Haut
und bügeln den persischen Mullahs eine über – weil die seit Jahrzehnten
die Hamas füttern, ausbilden, mit Waffen versorgen und aufstacheln.
... und weil sie mit dem Uran herummachen ... Wie’s Trump und der Teufel
wollen, springen ihnen die Yankees bei und zerhämmern mit ihren bunkersprengenden
Bomben auch noch gleich ein paar persische Bunker.
Die Perser greifen im Gegenzuge amerikanische Stützpunkte an und drohen
die Straße von Hormus zu sperren. Die Russen, die Chinesen und die Perser
sind dicke miteinander – der Drache entsendet auch seine Flugzeugträger
an diese sensible Küste des Indischen Ozeans – langsam aber sicher vermeint
man den Pulverdampf eines sich abzeichnenden Dritten Weltkrieges in
der Luft zu riechen!
Was tut sich zwischen der Levante und dem Hindukusch?
Um in den Worten des Verlorenen Kanzlers zu sprechen, die Hamas erledigt
am östlichen Mittelmeer die „Drecksarbeit“ für Teheran und indem die
Juden den Mullahs im unvermeidlichen Gegenzuge mal einen unfreundlichen
Besuch abstatten und ihnen zeigen, dass diese Gottesstaatler auch auf
dem eigenen Klo nicht sicher sind, schützen sie sich nicht nur präventiv,
verunsichern und schwächen die Terroristen von der Hamas, sondern –
und da liegt der wortbrüchige Kanzler nicht mal so verkehrt – erledigen
die Drecksarbeit für den Westen, der seit dem verbrecherischen Sturz
Mossadeghs durch die Angloamerikaner und dem Sturz des verbrecherischen
Schahanschahs nicht mehr unter Kontrolle zu bekommen ist.
Der Kanzler schätzt die Sache also zutreffend ein, befleißigt sich jedoch
einer selten bescheuerten Wortwahl. Das ist kein Klartext – das ist
pure Instinktlosigkeit.
Also – die einen greifen präventiv an und das ist gerechtfertigt und
die anderen greifen ebenfalls präventiv an – das aber ist blanke Aggression.
Wird da mit zweierlei Maß gemessen?
Natürlich wird es das! Alles ist wie immer eine Frage des Standpunktes.
Doch wer legt den Standpunkt
fest? Wer erhebt sich über andere und sagt: "Du darfst Atombomben
haben und du nicht!"?
Warum dürfen die USA ein riesiges
Atomarsenal besitzen und sie verwehren es dem IRAN? Mit welchem Recht?
Mit dem Recht des Stärkeren und keinem anderen!
Die USA sind ein überwiesener
Verbrecherstaat mit einer endlos langen internationalen Kriminalakte:
Korea, Vietnam, Irak, Libyen, Serbien, Afganistan, Persien, Chile ...
Guantanamo ... Eine Nation, die andere Nationen um eigener Interessen
Willen mit Krieg überzieht - bei der wird Atomwaffenbesitz als selbstverständlich
angesehen?
Nur zu näheren Erläuterung: Jeder
Staat, der Menschen im Namen des Gesetzes umbringt, zählt für uns per
definitionem zu den Verbrecherstaaten - denn die Todesstrafe ist in
unseren Augen ein Verbrechen. Wer menschliches Leben nicht zeugungsfrei
erschaffen kann, der darf auch keines nehmen! Zeugungsfrei Leben schaffen
aber ist einzig das Monopol Gottes!
Doch zurück zum Thema: Eine Nation,
die 1962 und 1983 die Welt an den Rand der Vernichtung brachte, hat
ein Recht auf den Besitz von Atomwaffen?
Es kommt der Verdacht auf, sie
verwehrt anderen diese Waffen, um ihr Machtmonopol zu wahren.
Wir nehmen nicht die Schurken
von Nordkorea oder die verrückten Mullahs in Schutz! Aber diese Bigotterie
ist unerträglich.
Was werden die Amerikaner als
Nächstes trun? Die Pakistanis bombardieren, die ja auch über die Atombombe
verfügen? Die Inder, die Franzosen, Engländer, die Russen, die Chinesen?
Und zu allem sagt eine heuchlerische
Bundesregierung Ja und Amen? Mit wieviel zynischer Verachtung bespuckt
diese Regierung ihre Wähler noch? Es reichte nicht, dass die Vorgängerregierung
deutlich den Volkswillen verhöhnte. Nun, da es seit 2015 und seit Corona
klar ist, dass man diesem deutschen Volk so ziemlich alles zumuten kann,
ohne dass es aufmuckt, lässt diese Regierung jegliche Zurückhaltung
fallen.
Wir sind aber (noch) nicht
gezwungen, die Position und die Ansichten der hiesigen Kriegstreiber
und Möchtegern-Diktatoren zu teilen.
Wir folgen der Weisheit eines
anderen Herren, der entscheidend mithalf, Weltgeschichte zu schreiben:
Was nämlich riet die FBI-Größe Mr William Mark Felt sr. al. Deep Throat
1973 den Herren Woodward und Bernstein?
„Folgen Sie der Spur des Geldes!“ („Follow the money!“)
Gustave Le Bon hat das alles
bereits schlüssig nachgewiesen.
Wer das Geld besitzt, kann sich die Deutungshoheit und damit die Meinungsbildung
erkaufen und das doofe Volk entsprechend manipulieren. Klappt immer
wieder!
Es reicht, wenn man die unliebsamen Tatsachen nicht mehr erwähnt, die
eigenen Narrative unentwegt wiederholt und im Übrigen auf die Vergesslichkeit,
Blödheit, Bildungsferne, Unreflektiertheit, geistige Rasenlatscherei
und Manipulierbarkeit der doofen Masse vertraut.
Den paar übrigen Querulanten stopft man das Maul, diffamiert oder ignoriert
sie – je nachdem, welche agitatorische Reichweite man ihnen nachweisen
kann.
Das sind die Alleinstellungsmerkmale und Grundprinzipien einer jeden
Autokratie, also einer Gesellschafts- und Regierungsform, welche demokratische
Prinzipien der Meinungsvielfalt und des gewaltlosen Diskurses das Klo
hinunterspült.
Diese Prinzipien stellen also die Leitbaken des Weges dar, welcher die
einst demokratisch verfasste Bundesrepublik Deutschland hinab in die
offene Diktatur des internationalen Kapitals führt.
Doch Vater Newton lehrte „actio est reactio“.
Immer wieder beginnt es im Volke zu gären. Mächtiger werdende Oppositionen
bilden sich heraus, die das herrschende System attackieren, bei welchem
dann ständige Rückzugsgefechte zu konstatieren sind.
Irgendwann einmal übernehmen diese Oppositionsgruppierungen dann den
Laden und – scheitern, weil sie nie etwas anderes waren als „dagegen!“,
und weil sie auch nichts Neues können und im Übrigen auch nur von Nackten
Affen gebildet werden, sprich, nach dessen immerwährenden, ubiquitären
und destruktiven Dynamiken funktionieren. … also genau, wie die von
ihnen vordem bekämpften gesellschaftlichen Kräfte; manchmal sogar noch
um etliches schlimmer.
Es ist also nichts gebessert. Am gründlichsten haben das die Opportunisten
erkannt, die individuell schon immer am besten alle Fährnisse des Lebens
umschiffen, weil sie wie niemand sonst in der Lage sind, ihre Mäntelchen
in den gerade vorherrschenden Wind zu hängen, dabei die Köpfe unten
behalten und sich selbst keinen Wert zumessen, der irgendetwas mit Charakter,
Ehre und persönlichem Anstand zu tun hätte.
Dass die Regierung der Bundesrepublik nun schon langsam in die Rolle
des Insolvenzverwalters eines senil-überlebten, rechthaberischen und
starrsinnigen Systems hineinschlittert, mag man daran erkennen, dass
der renommierte Deutschlandfunk – einst ein Leuchtfeuer des freien,
unabhängigen und demokratisch orientierten Journalismus, am 25. Juno
2025 in den Morgenstunden ein ausführliches Interview mit dem außenpolitischen
Sprecher der AfD-Fraktion im Bundestag, Matthias Frohnmaier, führte.
Frohnmaier ist erkennbar kein intellektueller Totalausfall und parlierte
sehr vernünftig und überzeugend – was ja das ungemein Gefährliche an
den Leuten von Rechtsaußen ist. Denn ein Wolf, der sich einen Schafspelz
überstreift, verliert damit weder Klauen, Reißzähne noch seinen wölfischen
Instinkt.
„Die Gesprächsverbindungen mit Russland nicht abreißen lassen …“, wer,
insofern er oder sie noch eine Hirnwindung mehr als eine Amöbe besitzt
und nicht zum Kreise der kriegsbesoffenen Einpeitscher aus der Lobbyecke
der Rüstungsschmieden und den Lakaien an Uncle Sams Hundeleine gehört,
könnte dem ernsthaft widersprechen?
Mit einem weiteren logischen Höhepunkt demaskierte Frohnmaier Leute
wie Merz, Pistolius und Panzer-Toni übrigens bravourös: Er führte aus,
dass es von Russland doch schlichtweg hirnschellig sei – hätte das Riesenreich
tatsächlich ernsthafte Absichten, Deutschland und Europa zu überfallen
– damit zu warten, bis sich Westeuropa hochgerüstet hätte. Dann würde
es doch wohl ganz klar den jetzigen deutschen Zustand gnadenloser Schwäche,
mangelnder Munition und um die Ecke schießender Flinten ausnützen.
Es geht also beweisbar nur um die Bedienung der Interessen der Waffenlobby
– die russische Gefahr ist der Teufel, den man für’s blöde Volk an die
Wand malt. Mit dieser zweckdienlichen Propagandastrategie haben die
Deutschen ja bereits genug Erfahrungen gesammelt …
Der Deutschlandfunk entschuldigt sein Gespräch mit dem hochrangigen
„Aussätzigen“ mit der 20,8 %igen Wählerschaft, welche die AfD mittlerweile
hinter sich versammeln konnte.
Man kann die verfemte „Paria“ also nicht mehr zur Gänze ignorieren oder
verteufeln, will man als Rundfunkanstalt nicht die letzten Hörer verlieren,
welche eh schon unter dem Eindruck staatsgelenkter Medien massiv in
ihre jeweiligen Blasen in den sozialen Netzwerken abwandern. Seit dem
gigantischen Corona-Skandal eines angeblich zum Schutze der Bevölkerung
initiierten diktatorischen Probelaufs ist ja bereits so viel Staatsvertrauen
den Bach runter gegangen.
Wie also verlaufen die aktuellen Polarisierungslinien? Zum einen lassen
sie sich entlang der Fördergebiete der letzten Rohstoffressorts festmachen.
Zum anderen zeichnen sie sich innerhalb der Stratigrafie der modernen
Gesellschaften ab: Arm gegen Reich, Macht gegen Machtlosigkeit, Überzahl
gegen Minderheit.
Symptomatisch für diese Rückzugsgefechte ist der am selben 25. Juno
2025 ausgerufene „12. bundesweite Aktionstag gegen Hasspostings“. Mit
Polizeirazzien und staatlichen Repressionen will die staatstragende
Elite nunmehr die Wut bekämpfen, die sich beim unbeherrschten Volke
in böser, ungehemmter und aggressiver Weise artikuliert.
Das entspricht in etwa der Ardennen-Offensive oder Theodor Busses Aufmarsch
bei Halbe. Der als edle Wehrhaftigkeit der Demokratie verkaufte Aktionismus
legt lediglich die Symptome der schweren Erkrankung offen, an welcher
das einst demokratische Gemeinwesen Bundesrepublik Deutschland mittlerweile
laboriert. Darüber hinaus facht er die Wut derer an, die zu ihrer ohnmächtigen
Ablehnung des Staates nun auch noch dessen Faust zu spüren bekommen.
Die ändern doch nicht der Strafen wegen ihrer Gesinnung! Wie naiv wäre
eine solche Vorstellung! Die werden noch verrückter! Das ist alles.
Hass erwächst zumeist aus einem Gefühl der Machtlosigkeit und der Angst
um die eigene Existenz. Hass ist sicher eine Tochter der Menschlichen
Dummheit und war noch nie in irgendeiner Weise produktiv oder gar konstruktiv.
Ihn daher mit Strafen zu belegen, ist ebenso hilflos und töricht wie
entlarvend. Man muss die Wurzeln des Hasses freilegen und dort ansetzen.
Man muss ihm den Nährboden entziehen.
Das funktioniert mit Zuhören, Reden und Kompromissen, welche die Interessen
des Anderen berücksichtigen; keinesfalls jedoch mit erkennbar verlogener,
einseitiger und interessengeleiteter Propaganda und Gewalt.
Auf der Plattform YouTube kursierte ein Bild, das einen in seinem Zookäfig
abgewandt liegenden und vor sich hin dösenden Tiger zeigte, der seine
Gonaden einem Besucher arglos präsentierte. Der Besucher, ein junger
Mann, machte eine Geste, die andeutete, er wolle dem Tiger im nächsten
Augenblick schmerzhaft gegen die Hoden schnipsen: Das Bild war untertitelt
mit der sarkastischen Text: „Die
schnellste Art, Gott zu begegnen …“
Nun, dieser junge Mann verkörpert solche Gestalten wie den amtierenden
yankeehörigen Kanzler, seinen Paladin Pistolius sowie Panzertoni und
Konsorten. Den Tiger könnte man auch durch einen Bären ersetzen. Das
käme aufs Selbe hinaus.
Das Schlimme ist, dass diese realitätsfernen Falken und wahren Erben
von Wandlitz allesamt wähnen, sie wären durch die Bank kleine Churchills
und Roosevelts und würden außer den Interessen der Waffenschmieden und
der internationalen Finanzmagnaten noch eine pluralistische Werteordnung
samt Freiheit und Demokratie verteidigen.
Gemäß dieser Logik war natürlich
auch die Größte DDR der ganzen Welt ein freies Land: Auch dort durfte
jeder frei und ungehindert sagen, was die DDR-Obrigkeit wollte.
Dass man echte Freiheit und Demokratie rund um die Moskauer Kremlmauern
oder in Teheran vergeblich sucht, das steht wohl außer Frage. Aber diese
Leute sind derzeit nicht unsere akute Sorge, auch wenn uns die bourgeoise
Propagandatrommel das einhämmern will, um nach bewährtem Muster von
der anstehenden innenpolitischen Krise abzulenken, die unaufhaltsam
auf uns zurollt!
Das werden sie aber in Kürze sein, wenn ein Teil des deutschen Volkes
noch länger einer antidiplomatischen, auf Krieg gebürsteten Regierung
die Stange hält, die eine enorme und nie abzutragende Schuldenlast auf
die Schultern der nachfolgenden Generationen häuft, während das Stimmvieh
in seiner Not und gefühlten Alternativlosigkeit Leuten in die Arme rennt,
die sich als Alternative anbieten, tatsächlich auch die Einzigen sind,
die momentan wirksam Klartext sprechen – aber dennoch in letzter Konsequenz
eine Rechnung präsentieren werden, welche den Deutschen alles andere
als erwünscht sein kann.
Worin wir eine Lösung des Dilemmas sähen, fragen Sie? Nun, wofür hatten
wir das Zeitalter der Erleuchtung und der Aufklärung?
Das Ergebnis dieser Epoche hätte nicht darin bestehen sollen, dass die
Völker nur entscheiden dürfen, wer sie am Nasenring durch die Arena
und auf die Schlachtfelder trotten lässt, sondern dass sie selbst frei
und ungebunden aufrecht gehen lernen – und eine gesunde Resilienz gegen
Kriegstreiber und Scharfmacher entwickeln.
Das Rüstzeug dafür ist vorhanden und schlummert in den Schubladen der
jüngeren Geschichte. Insofern können wir sagen, wir waren 1983 schon
mal weiter.