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Europa radelt in den Untergang

B. St. Fjøllfross. Rathenow. Mit wem vergleicht man widerwärtige Zeitgenossen innerhalb einer Hierarchie? Bildlich gesprochen, mit Radrennfahrern: Nach oben buckeln – nach unten treten.

Die Partei, die das Radfahren als umweltschonende Mobilitätsvariante nach vorne getrieben hat, waren die Grünen. Das gehörte zu ihren respektablen Leistungen. Nicht respektabel aber ist, dass diese Grünen – einmal an der Macht – in autokratischer Manier versuchten, das deutsche Volk zu einem Volk nicht nur von tatsächlichen, sondern eben auch bildlich gesprochenen Radfahrern zu machen. Als ob dieses Volk diesbezüglich seit Jahrhunderten nicht schon genug geprüft wäre.

Weniger respektabel ist ebenfalls, dass das grün-autokratische Virus nunmehr von der gesamten Parteienlandschaft der ehemals demokratischen Mitte Deutschlands Besitz ergriffen hat. Nicht im Sinne des Pazifismus wohlgemerkt, unter dessen Banner die Grünen einst angetreten waren.

Sondern im Sinne des Rückbaus der einst starken deutschen, demokratisch verfassten sozialen Marktwirtschaft zu einer bösartigen, bürokratisch überbordenden Autokratie, die wieder mit Fanatismus den Majestätsbeleidigungs-Paragrafen aus seinen finstersten wilhelminischen Zeiten reitet wie die Wilde Jagd und nach außen hin schwächer und schwächer und mit jedem Tage lächerlicher wird.

Einen Kleingärtner zur Strecke zu bringen, weil er eine schwarz-rot-goldene Fahne mit einer Banane in der Mitte hisste, das können sie. Dazu reicht es noch.

Ihn anklagen, bluten lassen - wegen der angeblichen Schmähung eines nationalen Symbols und damit des gesamten Gemeinwesens! Das ist aberwitzig - zumal Deutschland sich im internationalen Korruptionsindex tatsächlich im Vergleich zum Vorjahr vom Platz 9 von 180 um sechs Plätze verschlechtert hat und nur noch einen CPI von 75 vorweisen kann, was ebenfalls einem Punkteverlust, in diesem Falle von 3 Punkten entspricht*. Wo lag der Mann also verkehrt mit seiner materialisierten Satire?

Die Grünen in Machtpositionen reüssierten bereits als Verschleuderer des Volksvermögens in bis dato unbekanntem Ausmaß. Ihre politischen Sukzessoren knüpfen an diesen desaströsen Kurs nahtlos an.

Trump hat in Schottland wie ein Bully Flintenuschi am Nasenring durch die Arena geführt, als diese auf seinem Golfplatz mitten im ehemaligen Europa zu ihm angebettelt kam. Er hat für Europa einen vernichtenden „Deal“ ausgehandelt, bei dem Europa der wirtschaftliche Garaus gemacht wird und Amerika alles gewinnt.

Der absaufende Yankeestaat hat noch einmal einen Dummen gefunden, der ihm die Verlangsamung seines Sterbeprozesses bezahlt, indem er das eigene Fell komplett dran gibt.

Selbst die Chinesen behandeln deutsche Delegationen nur noch mit kalter Geringschätzung, wovon aber in den deutschen systemhörigen Medien selbstredend nichts mehr zu erfahren ist.

Die Amerikaner haben die Soziodynamik des vergreisenden Alten Kontinents ganz richtig eingeschätzt: Eine Europäische Union, die aus inhomogenen Nationalstaaten besteht, deren Interessen außen- wie innenpolitisch kaum auf einen Nenner zu bringen sind, sind einem Bund Vereinigter Staaten, die sich bei allen wirtschaftlichen Gefällen doch unter einer Flagge vereinen, nicht gewachsen. Wie auch.

Selbst die einzelnen Nationalstaaten sind sich in ihrem Innern nicht grün: Spanien - Katalonien, Deutschland - Bayern, Italien - Norditalien vs. Sizilien, Großbritannien hat gleich ganz die Kurve gekratzt ... Starke gehen - korrupte, schwache und hilfsbedürftige erheischen Einlass, so wie jüngst die Ukraine.

Europa ist eine alte Eiche, deren Stamm mittlerweile hohl und morsch ist und die beim nächsten Orkan in sich zusammenbrechen wird.

Mit der irrsinnigen und von allen guten Geistern verlassenen Einmischung in den Ukraine-Krieg hat sich Europa selbst über- und vom geopolitischen Schachbrett genommen. Die Sanktionen gegen Mütterchen Russland haben trotz aller Wunschphantasien der hirnverbrannten Europäer dem Bären nicht geschadet und waren blanker ökonomischer Selbstmord.

Der Bär drehte sich nämlich nur um und erschloss sich neue Handelspartner. Europa ist Vergangenheit! Das war von den europäischen Eliten ein sauberer Schuss ins eigene, europäische Knie.

Nun noch das Zoll-Diktat der „lieben Freunde und Verbündeten“ von jenseits des Atlantiks!

Ja, wem verkaufen wir denn jetzt noch unser Aluminium? Den Russen vielleicht? Ach nee, geht ja nicht mehr! Die dämlichen Sanktionen – und außerdem wäre der Bär schön doof, wenn er in absehbarer Zeit auch nur eine Brante in Richtung des Alten Kontinents ausstrecken würde. „Ihr habt die Türe zugemauert? Jetzt bleibt sie zu! Конец конца!“

Indien, Brasilien, China – die großen Märkte … Die winken nur gelangweilt ab. Afrika! Der von den Europäern über Jahrhunderte hindurch kolonial und neokolonial ausgeplünderte Erdteil ...

Das wäre möglich. Das wäre die Chance für die Afrikaner, das gestohlene Gut wenigstens zum Teil wieder hereinzuholen, indem diesmal sie die Preise diktieren!

Wenn die das tun, ist in Europa Land unter, da sich die europäische Industrie von ihren Kriegstreiber-Regierungen ja schließlich von den billigen russischen Energieträgern hat abschneiden und damit zur Wettbewerbsunfähigkeit verdammen lassen.

Das „Zollabkommen“ von Schottland hat den Schlussstrich unter einem verfehlten, jahrzehntelangen, von seniler Erstarrung gezeichneten, arroganten und besserwisserischen Auftreten der Europäer gesetzt. Europa ist erledigt.

Alle zaghaften Versuche, diese verfehlte Politik zu korrigieren, kommen viel zu spät und wer zu spät kommt, den bestraft – wie der Genosse Generalsekretär der KPdSU bereits so treffend bemerkte – das Leben. Das gilt eben nicht nur für die damaligen Greise von Wandlitz und Moskau.

Deutschland insbesondere braucht sich über seine Stellung in der Welt keine Sorgen mehr zu machen – es hat schlicht keine mehr.

Die deutsche politische Kaste kann sich also getrost auf die Verfestigung autokratischer Strukturen und die schrittweise Demontage der Demokratie konzentrieren: Mit einer regierungshörigen Medienlandschaft, die sich nur noch in Halbwahrheiten und Weglassungen ergeht wie einst die Aktuelle Kamera der DDR; mit der gerichtlichen Verfolgung von erbosten Bürgern, welche Vertreter dieser Kaste ihrem Empfinden nach als Schwachköpfe titulieren und im Jammern darüber, wie schlecht doch die Welt geworden ist, dass man sogar von den eigenen amerikanischen Herrchen jetzt so offensichtlich misshandelt und getreten wird.

Wir gedienten DDR-Bürger kennen das Szenario bereits. Das war doch ab Mitte der Achtziger genauso, als plötzlich der „Sputnik“ aus den Auslagen der Kioske verschwand und das, was in Moskau passierte, die alte Wandlitzer Garde zutiefst verstörte. Der „Große Bruder“ Sowjetunion ließ die ach so treue, hörige, devote und speichelleckende Größte DDR der ganzen Welt einfach fallen wie einen fauligen Apfel. Aus war’s mit der Bonzenherrlichkeit von Wandlitz!

Was unabdingbar und mit eiskalter Logik folgte, war der Kollaps der DDR.

Die Kommunisten lehrten, dass sich Geschichte in aufwärts führenden Spiralen wiederhole. Sie lehrten auch, dass die Praxis das einzige Kriterium der Wahrheit sei.

Wir werden in absehbarer Zeit überprüfen können, ob die zweite die erste dieser Thesen glanzvoll bestätigt, wenn wir Zeuge dessen werden, wie Europa das Schicksal seines einst prominentesten Dampfers, der HMS TITANIC, teilt, in der Mitte auseinanderbricht und dann in rasendem Tempo dem eisigen, tiefen und pechschwarzen Abgrund entgegenrast.

Man merke sich das Datum der Kollision mit dem Eisberg: 28. Julei 2025, 41.377 Tage nach dem Absaufen des Luxusliners. Aber was soll’s – sich in den Abgrund stürzen ist ja für Europa seit den Tagen des Dreißigjährigen Krieges schon eine Routine-Übung geworden. Also Augen zu – und durch!

*Quelle Trensparency International Deutschland e. V.

31. Volumen
© B.St.Ff.Esq., Pr.B.&Co,2003
30.07.2025