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Merz trifft Trump
Roter Stern trifft Nordsee

Kotofeij K. Bajun. Brandenburg an der Havel. Wenn sich Hunde begegnen und es besteht die Aussicht, nicht sofort in den Angriffsmodus schalten zu müssen, dann signalisieren sie mit dem Wedeln ihres Schwanzes freundliche und neugierige Absichten. Zumal, wenn sie sich bereits kennen.

In aller Regel ist dann bereits klar, wer der Erste im Ring ist. Der Unterlegene kommt dann mit gesenktem Kopf, legt die Ohren nach hinten, klemmt die Rute zwischen die Beine und versucht die Schnauze seines dominanten Gegenübers zu lecken. Er weist dem dominanten Tier seinen Hals: Da, bitte! Du kannst reinbeißen. Du kannst mich töten. Aber ich vertraue auf deine Beißhemmung. … bei Tieren klappt das im Allgemeinen.

Etwas komplizierter wird es, wenn man Kanzler ist. Der musculus temporalis und der fehlende Schädelkamm machen das Ohrenanlegen schwer, Rute zwischen die Beine …, na ja, lassen wir das mal, das ist ein unerquickliches Thema – und den Hals physisch zum Reinbeißen anbieten, könnte auch zu Missverständnissen führen.

Das macht man anders. In diplomatischen und Regierungskreisen regelt sich die Rangfolge und die Anerkenntnis der Dominanz des jeweils anderen nach der Frage, wer wem mit einem Besuch aufwartet.

Ein Donald Trump ließe sich im Leben nicht dazu herab, die Bundesrepublik Deutschland in Form einer Antrittsvisite zu würdigen. Gott bewahre!

Schon dreimal nicht, da die absaufenden U.S.A. wenigstens das eine ihr so wichtige strategische Ziel umsetzen konnten, Deutschland mit Hilfe ihrer hörigen deutschen Vasallen und Troßknechte in den wirtschaftlichen und moralischen Ruin zu treiben, von Russland zu isolieren, und mittels Deutschlands nunmehriger Hilflosigkeit die absolute Bedeutungslosigkeit der ehemaligen starken Mitte Europas zu demonstrieren.

Herr Merz kommt nach Washington wie ein tributpflichtiger Stammeshäuptling zu seinem Großkönig. Brav bringt er auch ein Gastgeschenk mit: Die Kopie von Opa Trumps Geburtsurkunde aus Irgendwo in Westdeutschland.

Die Botschaft ist unmissverständlich und interpretationsfrei. Sie ist die zwischen den Hinterläufen eingeklemmte Rute und die angelegten Ohren mit Präsentation des Halses in einem, wenn wir im Bilde bleiben wollen.

Sie lautet: „Siehe, mein Großkönig, du hast doch deutsche Wurzeln. Gedenke doch dessen und lass uns noch ein wenig leben.“ Trump lächelt milde ob dieser aberwitzigen Fehleinschätzung, denn nichts kratzt ihn weniger, als solche albernen Sentimentalitäten.

Er tätschelt dem von Frau Merkel – das ist die letzte Kanzlerin, die noch Eier hatte, wie die Hidalgos sich ausdrücken würden – einst kalt gestellten Fritze die Schulter und lobt ihn, dass dieser jetzt vorhabe, Rheinmetall und Konsorten auf Kosten einer aberwitzigen Staatsverschuldung einen Haufen Geld für Aufrüstung in den Rachen zu schieben, wohl wissend, dass das der letzte Sargnagel ist, den es für die völlige Abschreibung Deutschlands noch braucht.

Denn soweit kann Donald noch rechnen: Fritze kürzt den sozialen und Bildungssektor zusammen, bis es knirscht und verbrennt die so dringend nötigen Gelder, die auch für den Erhalt und die Modernisierung der maroden Infrastruktur gebraucht werden, bei Krauss-Maffei und den anderen Waffenschmieden.

In der Nebenproduktion können die ja noch ein paar Flinten für die Deutsche Polizei zusammenschrauben. Die Polizei wird die nämlich dringend nötig haben, wenn die massiven Einsparungen im Sozial- und Bildungssektor absolut zwangsläufig zu sozialen Unruhen führen.

Wenn die Polizei das nicht mehr stemmen kann, dann wird sich Fritze Merz sicher nicht zu schade sein, bei SPD-Bluthund Noske zu lernen, gleichwohl der aus der politischen Konkurrenzecke stammte. Bluthund Noske ließ nämlich die Reichswehr gegen die aufständischen und hungernden Arbeiter aufmarschieren.

Der Bundeswehr ist das zwar grundgesetzlich verboten. Da wir aber nun seit zehn Jahren so peu a peu daran gewöhnt wurden, dass unser Grundgesetz nur noch denselben Makulaturwert besitzt, wie die allseits beliebten Qualitäts-Leitbilder in großen Firmen und Organisationen, wird so ein Bundeswehreinsatz im Innern nun auch nicht mehr großartig auffallen.

Mit ein bisschen geschickter Propaganda schlägt die Regierungswortschöpfungs- und Faktenweichspülabteilung sogar den Boden zu Helmut Schmidts Kompetenzüberschreitung als Hamburger Innensenator während der 1962er Sturmflut. Ob wir nun von Salzwasser überspült werden, oder von randalierenden Prekariern – wo ist der Unterschied?

Wir wissen, worin der Unterschied zu finden ist: Schmidt war ein Großer, der viele Menschen rettete.

Außerdem hat ja die Bundeswehr dann schicke neue Schießgewehre – die müssen doch auch irgendwo mal zum Einsatz kommen dürfen! Der jetzige Lieblingsfeind der Berliner Kriegstreiber und Scharfmacher, der Moskauer Bär kommt da aus rationalen Erwägungen eher nicht so in Frage. Wer will sich schon die Blöße geben und die selbe Realitätsferne zur Schau stellen wie der Gröfaz, als er aus seinem Tiergarten-Bunker heraus verzweifelt nach Wenck krähte!

Apropos Armee. Es ist ja nun allbekannt, dass die Yankees und die Briten die Zweite Front am D-Day erst eröffneten, als ihnen sonnenklar war, dass die Rote Arbeiter- und Bauernarmee der Sowjetunion gleich bis an die Strände der Normandie und Flanderns durchrennen würde, ohne auch nur noch mal eine Mittagspause einzulegen.

Das war natürlich eine fatale Perspektive! Das musste verhindert werden, dass der Rote Stern mit Hammer und Sichel am Atlantik und dessen Nebenmeer, der Nordsee aufgeht. Da sei der anglikanische Gott davor!

Was die Yankees immer fürchteten, ist ein roter Stern, der über der gesamten eurasischen Landmasse funkelt. Wir denken, in Magadan und Wladiwostok werden dieses Sternes Strahlen noch die ein oder andere Pazifikwelle beleuchten.

Wir erfüllen den Yankees mit hämischer Freude ihren schlimmsten Albtraum und lassen diesen Stern auch gerne schon mal über der Nordsee blitzen. Nein, hinter der Düne stehen keine sowjetischen Panzer und das würden wir den armen Holländern und Belgiern auch niemals antun!

Aber nur mal so … dass man ein Gefühl dafür bekommt, wie das aussehen könnte … Hat Spaß gemacht!


Der Rotarmist Kotofeij K. Bajun meldet: "Vorgerückt bis an den Strand der Nordsee südlich von Seebrügge!
Der Rote Stern leuchtet nun von Blenkenberge bis Magadan - vom Atlantik bis zum Stillen Ozean!
"
Foto: Preußischer Landbote

 

31. Volumen
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06.06.2025