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Und der Gewinner in der Kategorie "Dämlichste und nervigste Fernsehwerbung" ist ...

SMAVA!

Kotofeij K. Bajun. Havelsee. Wir machen es kurz: Was will man von einer Generation auch erwarten, deren Abiturzeugnisse noch nicht einmal als Toilettenpapier zu gebrauchen sind? Mehr als nichts? Dann wäre man mindestens genauso unterbelichtet.

Seit Monaten nervt SMAVA mit einer Kreditwerbung, bei der ein als "Philipp Müller" bezeichneter Komparse grenzdebil an einer offensichtlich über einen Kredit gekauften Grillstation steht und irgendwelche Steaks über der Hitzequelle wendet. Er konnte sich mit SMAVA also den Traum aller deutschen Männchen erfüllen, bei denen sich der allmächtige Vater Israels auch nichts vergeben hätte, sie als Rindviecher auf die Weide zu stellen.

In dem, womit sie ihre Dollars machen, mögen sie ganz gerissen sein, darüber hinaus - dunkeltuten. Fressen, saufen, grillen, Fußball, Formel I oder Eishockey, ficken, im Kreise gleicher Individuen gehaltlose Logorrhö absondern - die Erfüllung eines deutschen Männchendaseins ist hinlänglich beschrieben.

So weit, so grottig. Kein Grund, im Landboten auch nur eine Zeile darüber zu verschwenden. Es sei denn eine des Dankes an SMAVA. Denn jeder, der eine Hirnwindung mehr besitzt als ein Pantoffeltierchen, weiß, dass gefühlte neunundneunzig Prozent dessen, was im Fernsehen beworben wird, Schrott ist. Früher sagte man auch "Ladenhüter".

Der soll durch solche kostenintensive Werbung an den unreflektierten und bildungsfernen Konsumenten verhökert werden. Da die breite Masse doof ist, wie wir seit Le Bon wissen, geht die Rechnung auch auf. Erscheint also der Name SMAVA, so wissen wir, wovor der verblödungsresistente Anteil der Bevölkerung sich hüten sollte.

Marken wie Husqvarna, Boschs "Grüne Serie", Stiehl ... die brauchen keinen Werberummel veranstalten. Man kennt sie, weil sie einfach nur gut sind. Die brauchen auch mangelnden Absatz nicht zu beklagen und können ihren PR-Haushalt auf Sparflamme betreiben. Die wissen auch nichts vom Landboten - keine Bange also, dass wir für diese Trommelei auch nur eine Fuseratze bekämen. Nichts dergleichen.

Das nur nebenbei. Warum also greifen wir diese spezielle Werbung auf? Nun, weil wir davon überzeugt sind, dass es kein Philipp Müller der deutschen Geschichte verdient hat, zum Kloppskopp der Nation herabgewürdigt zu werden.

Na ja, der Generalleutnant von der Führerreserve vielleicht - aber der trug auch den Doppelnamen Müller-Gebhard.

Was uns aber fuchst, ist, dass in diese TV-Abwässer auch der Name des jungen Kommunisten und Wiederbewaffnungsgegners Philipp Müller getunkt wird, der als erster Demonstrant von der westdeutschen Polizei am 11. Mai 1952 bei einer öffentlichen Kundgebung feige und hinterhältig erschossen wurde. Phipp Müller, nach welchem in Brandenburg an der Havel das Jugendklubhaus in der Steinstraße benannt wurde.

Was soll uns das sagen? Dass es SMAVAS Verdienst ist, einen einst tapferen und aufrechten jungen Mann so durch den kapitalistischen Konsumwolf gedreht zu haben, dass er am Ende erfolgreich zu einem anencephalen, stumpfsinnigen Couchkartoffel-Grillmeister verwurstet wurde, dessen Abwesenheit von jeglicher Intelligenz selbst die eingangs gezeigte GALA-Gemeinde noch in den Schatten stellt?

Übrigens: Ministerpräsident Arnold deckte die Düsseldorfer Mörder und uniformierten Lumpen, obgleich er selbst unter den Nazis gelitten hatte. Notwehr - so urteilte ein Gericht damals. Ein weiteres Schandmal der deutschen Nachkriegsjustiz, denn keiner der Demonstranten führte eine Schusswaffe bei sich.

Jetzt, wo es nicht nur darum geht, eine Wiederbewaffnung zu verhindern - die ist längst erfolgt, jetzt wo Rüstungsexporte in ein Kriegsgebiet dazu führen können, dass uns die Russen mit ein paar Atombomben vaporisieren und Deutschland ein für alle Mal von der Landkarte radieren, bekommt die Instinktlosigkeit dieser Werbung eine besondere Dimension.

Das Bild mit dem Grill hat es in der Tat in sich: Ja, die Atombomben werden uns grillen. Wie wir aus Hiroshima wissen, werden wir jedoch nicht nur anbrennen, wir werden Schatten hinterlassend verdampfen. Nur diesmal wird es niemanden mehr geben, der diese Schatten zu dokumentieren vermag. Und wohl dem, der verdampft und nicht hinterher noch jahrelang leiden muss.

Unser Trost besteht darin, dass wir wissen, dass die SMAVA-Werbung dann auch buchstäblich von der Bildfläche verschwindet und niemandem mehr auf den Geist geht.

Und wenn es Robert Habeck und seine grünen Waffenlobbyisten und Kriegsbesessenen dann noch in einen Regierungsbunker schaffen, werden sie, wenn sie dann die Luken wieder öffnen, jeden beneiden, der im atomaren Feuer in Sekundenbruchteilen verglüht ist.

Insofern wünschen wir den Grünen natürlich recht viele Bunker. Vielleicht kann man sich die von SMAVA ja kreditfinanzieren lassen. Helau!

27. Volumen

© B.St.Ff.Esq., Pr.B.&Co,2009

07.05.2022