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Ökoextremisten proben die Revolution

Don M. Barbagrigia. Brandenburg an der Havel. Sie wollen Aufmerksamkeit um jeden Preis – die selbsternannten Klimaaktivisten. Nichts ist ihnen heilig. Sie müssen die Welt retten, es koste was es wolle. Wovor und für wen?

Sie sagen, das geschehe um die Menschen für den Kampf gegen die drohende Klimakatastrophe zu mobilisieren. Die Klimakatastrophe ist ein Produkt der menschlichen Dummheit, just so, wie die Aktionen der Kulturterroristen selbst, die sich an unersetzliche Gemälde heften, diese beschmieren und sich nun gar auf Straßen kleben und dabei menschliches Leben auf ihr Gewissen laden, welches sie doch angeblich beschützen wollen.

Im Naturkundemuseum zu Berlin nötigt gar eine Frau ihren Sohn sich mit ihr am Skelett eines Sauriers festzupinnen. Wo bleibt das zuständige Jugendamt, dass in diesem Falle mit dem Schlachtruf „Zugriff!“ und dem Verweis auf eine Kindeswohlgefährdung das Kind in Verwahrung nimmt? Wo bleibt die Polizei, welche die Vandalin erst einmal in Moabit oder wahlweise in der Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik unterbringt?

Das Anliegen dieser Leute ist durchaus berechtigt, der Weg zu ihrem Ziel an stumpfer Dämlichkeit nicht mehr zu überbieten. Sie beschreiten denselben Weg wie die Palästinenser während der Olympischen Spiele zu München im Jahre 1972 und haben nichts daraus gelernt!

Hat der Mord an den Juden den Palästinensern in der Welt irgendwelche Sympathien eingetragen? Nicht die Bohne! Außer bei vielen durchgeknallten Arabern herrschten Abscheu und Entsetzen.

Das sind exakt die Gefühle, die viele Menschen diesen aktivistischen Idioten entgegenbringen, die sich allesamt vorkommen wie die Heilige Jungfrau von Orleans. Das hehre Ziel gerät naturgemäß in den Hintergrund. Man sieht nur den angerichteten Schaden. Das bedeutet, die „Aktivisten“ desavouieren ihre eigene Sache.

Ihr Vorgehen ist plump und brutal und zeugt von wenig Geist und Verstand. Der Spaß aber hört definitiv auf, wenn Sie Einsatzfahrzeuge daran hindern zu einem Notfallort zu gelangen und dadurch diejenigen zu Schaden kommen, welche sie doch zu schützen behaupten: Kreaturen und Menschen!

Die Juristen sollen sich überlegen, wie sie diesen Tatbestand unter den normierten Mordmerkmalen subsumieren können und dann – können diese Dummbratzen, die nicht weiter denken, als von zwölf bis Mittag, den Klimawandel in ihrer Gefängniszelle aufhalten.

Ansonsten ist es wie bei Breyvik: Im Vorfeld haben sich diese hirnlosen Vandalen von ihren zerstörerischen Aktionen einen profunden und tiefgreifenden Ruck versprochen, der die Gesellschaft auf ihr ideologisches Gleis hebt – was ganz augenscheinlich weder nach den Verbrechen des NSU und Breyviks, noch nach den Aktionen der Gemäldebeschädiger und Straßenblockierer geschah. Was all diese Einzeller nicht auf dem Schirm haben, ist, dass jede Gesellschaft einem Ozeanriesen vergleichbar ist: Wenn bei denen das Ruder herumgerissen wird und der Befehl „Volle Kraft nach achtern!“ ertönt, dauert es auch noch fünf Seemeilen, bis der Kahn überhaupt erste Reaktionen zeigt.

Wenn diese Knallchargen aber auf eine Revolution hofften, dann sollen sie im Geschichtsunterricht nicht so viel schlafen oder von der Ökorevolution träumen, sondern mal hinhören, was die Frau Lehrerin oder der Herr Lehrer sagen und nachlesen, was in ihren Geschichtsbüchern steht: Keine uns bekannte Revolution hat jemals die Dinge langfristig zum Besseren gewendet. Wohl aber zum Schlechteren. Die alten Regime waren zwar oft repressiv, aber – je gefestigter sie ihre Macht sahen, desto leutseliger und umgänglicher waren sie. Überschritt man eine gewisse Grenze nicht, so beschränkten sich die alten Regime aufs Drohen oder mal ein paar symbolische Katzenköppe.

Es waren jedesmal die postrevolutionären Strukturen, die den Leuten statt dem ersehnten und befreiten Paradies die Hölle auf Erden brachten. Das war bei den Protestanten und den Jakobinern der Fall, bei den Bolschewisten, den Mao-Chinesen, den Nazis und den islamischen Revolutionsgarden und und und … Das ist auch ganz natürlich: Denn diese „erfolgreichen Revolutionäre“ wussten ganz genau, was es sie gekostet hatte die Macht zu erlangen – und diese zu sichern, dafür setzten sie im Namen des Fortschritts, der Menschheit und einer goldenen Zukunft alle Mittel der hemmungslosen Gewalt ein, welche den von ihnen abgelösten Regimen kaum je in den Sinn gekommen wären.

Just diese Attitüde darf auch den Ökoterroristen unterstellt werden – sie unterscheiden sich in nichts von ihren revolutionären Vorkämpfern, für welche Sache diese auch immer angetreten sein mochten.

Auch sie haben die Rettung des Planeten als sakrosanktes und argumentativ unangreifbares Ziel definiert und wie alle Revolutionäre vor ihnen: den Feind gleich mit!

Bei den Protestanten waren es die Katholiken, bei den Jakobinern der Adel, bei den Bolschewisten die Ausbeuter und Kulaken … und dann die „Abweichler“ …, bei den Nazis die Kommunisten, bei den islamischen Revolutionsgarden der Schah und die sich um ihn scharenden Ungläubigen usw.

Irgendwann bricht dann regelmäßig so ein revolutionäres Regime zusammen und hinterlässt nicht nur Trümmer, die das Land in einem verwüsteteren Zustand liegen lassen als es je vor der Revolution gewesen ist. Auch die Idee, mit der diese Revolution einst antrat, ist in den Herzen der Mehrheit der Menschen auf lange Zeit verbrannt– so edel sie im Ansatz auf gewesen sein mag. Das traurige Beispiel des Sowjet-Bolschewismus steht an dieser Stelle pars pro toto.

Auch dieser Umstand bewegt uns, die wir ebenfalls die Rettung des Weltklimas im Sinne des Überlebens der Menschheit und der Kreaturen für unumgänglich halten, dazu, ein hartes Vorgehen gegen diese verwirrten Schwarmgeister und Ökoextremisten zu befürworten.

Andererseits – jede Spezies hat, nüchtern betrachtet, ihre Zeit. Die Welt funktionierte drei Milliarden Jahre vor dem Nackten Affen und sie wird die Milliarde Jahre, die dem Leben auf diesem Planeten eh nur noch bleibt, auch wiederum ohne den Nackten Affen funktionieren. Gar kein Problem. Der Nackte Affe und der Wahn von der Erkenntnis stellen im Kosmos keine notwendigen und essentiellen Faktoren dar. Also was soll’s? Die Erde hat den Gammastrahl und die sibirischen Trapps überstanden, den Kometen und … in Mittelamerika ging es auch irgendwann weiter, nachdem die Maya sich selbst den ökologischen Ast abgesägt hatten, auf dem sie saßen. Mag sein, dass das fatalistisch klingt – realistisch ist es in jedem Fall.

Insofern wird man uns nachsehen, wenn wir uns dagegen verwahren, dass wir in der uns noch verbleibenden Zeit in eine Welt hineingestoßen werden, die von hysterischen Frauen regiert wird, welche sich mit ihren Kindern an Saurierknochen festkleben.

27. Volumen
© B.St.Ff.Esq., Pr.B.&Co,2009
08.11.2022