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Halloween beim rbb

Jules-Francois S. Lemarcou. Havelsee. Halloween ist eine Unsitte. Das war dieses Fest nicht immer. Bei den Kelten hatte es seine Funktion und Berechtigung. Die kulturlosen Yankees machten daraus einen seelenlosen Klamauk. Die rückgratlosen Nachkriegsaftervasallen der Yankees schleppten es ein wie den Kaugummi, der seine Konsumenten den intellektgeminderten Wiederkäuern angleicht, den Valentinstag und ähnlichen Unsinn und es nimmt Wunder, dass Thanksgiving-Feste und Truthähne den deutschen Feiertagskalender noch nicht überspült haben.

Was wäre der skandalumtoste Rundfunk Berlin-Brandenburg, kurz rbb, dessen hervorstechendstes Charakteristikum bislang in seiner unglaublich drögen, altbackenen, einschläfernden und langweiligen Programmgestaltung bestand, wenn er sich nicht dieser Tendenz zum Kotau vor allem US-amerikanischen Gefaxe anschließen würde. Wahrscheinlich ein ganz brauchbarer Vertreter der deutschen öffentlich-rechtlichen Medienlandschaft. Aber das ist illusorisches Wunschdenken. Die Wahrheit sieht anders aus. Das sind billige Kopisten amerikanischen Fernsehfunks und auch sonst machen sie jeden Scheiß nach – Hauptsache er kommt von dort. Na eben wie – Halloween.

Die Idee zum Halloween 2022 allerdings war originell. Das muss man den Jungs und Mädels von der Masurenallee neidlos lassen. Während alle anderen Sender alte Horrorschinken vom Dachboden kramten und über die Mattscheiben flimmern ließen, fuhren die rbb-ler quasi eine Live-Grusel-Geschichte von Format auf, die dem geistig noch nicht verwirrten Zuschauer alle Haare zu bergen stehen. Das Ganze wurde noch durch den Umstand gewürzt, dass die Sache nicht etwa im Studio gedreht, sondern in der ganz realen Realität umgesetzt wurde.

Sehen Sie, wenn Dracula durch den maroden nächtlichen Rittersaal herangeschwebt kommt, dann kann sich der bibbernde Zuschauer noch immer sagen: Wenn’s echt ist, dann kippt zuerst der Kameramann und der Tontechniker ins Bild. Und dann kann man unters Bett krauchen oder sich im Wandschrank verstecken, Knoblauch fressen, sich mit Hammer und Holzpflock versehen und Omas Kruzifix suchen.

Wir sagen es Ihnen aber gleich: Gegen den rbb hilft das alles nicht. Kein Tageslicht und Kruzifix. Vor dem Halloween-Horror des rbb gibt es kein Entrinnen. Diese Gruselspezialisten arbeiten ohne Netz und doppelten Boden. Alles echt, kein Filmtrick, kein Happy End.

Das arme Schwein, welches es in dieser Spukgeschichte erwischt hat, heißt auch nicht Jonathan Harker oder Pater Malone, sondern Jan Aleksander Karon und ist ein versierter politischer Journalist, der auch schon für ZEIT ONLINE und Cicero gearbeitet hat – also nicht solche belanglosen Wurstpostillen wie den Preußischen Landboten. Auch der rbb versicherte sich seiner exzellenten Dienste und pranzte mit ihm weidlich herum.

Der Mann bezeichnete Somalia als „shithole“, was man vornehm mit Drecksloch übersetzen könnte.

Egal wie es dazu kam, dass sich Somaliland am Horn von Afrika rund um Mogadischu dieses Prädikat verdiente – und wir versichern Sie – das tat dieser Staat redlich, und für den Augenblick egal, wer daran Schuld ist: Karons Bezeichnung ist absolut gerechtfertigt.

Doch die dumm-dämlich-dreisten Weltverbesserer in der Nachfolge der 150 %igen FDJ-Sekretäre an ihren Twitter-Stammtischen, die sich in ihren Echokammern in vierundzwanzig-sieben-dreihundertfünfundsechzig-Schichten gegenseitig zu ihren Träumen über eine rosarote, politisch-korrekte, sterile Paradieshölle beschallen, schnatterten und gakelten los, spuckten Gift und Galle und zwangen doch tatsächlich eine öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt in die Knie, die sich vor diesen Irren auf den Bauch warf, um Erbarmen flehte und einen ihrer besten Reporter verkaufte und verriet. Eiligst distanzierte sich der rbb von seinem besten Pferd im Stall.

Dachte man schon, die Lumpereien der größenwahnsinnigen und von Hybris gepeinigten Ex-Intendantin Schlesinger, die nach dem 2016er Viktoria-Kleber-Skandal den rbb endgültig zu einem privaten Selbstbedienungsladen zu öffentlichen Lasten herabgehunzt hatte, hätte das Ende der Fahnenstange markiert – mehr ginge gar nicht – dann wird man nunmehr eines Besseren belehrt.

Die NVA, die Nationale Volksarmee der DDR, mag ja ein zweifelhafter Verein gewesen sein, aber für eines stand sie: Kameradenverrat und Kameradendiebstahl sind Verbrechen, die schlimmer sind als Vater und Mutter zu erschlagen. Gerade in einem Sender, der vorrangig dort präsent ist, wo diese Lex NVA einst ungeschriebenes Gesetz war, sollte man davon noch gehört haben. Wir entschuldigen uns im Vorfeld bei unseren geliebten Mitkreaturen der Gattung sus scrofa und sus scrofa domesticus: Aber Kameradenschweine waren und sind der letzte Dreck auf Gottes weiter Erde! Pfui Teufel!

Unser Vorschlag für diese charakterlosen Gesellen und ihre schwachsinnigen Twitter-Vormünder lautet: Schicken wir diese ganze Truppe mal auf einen mehrmonatigen unbezahlten Urlaub nach Somalia – aber ohne fünf-Sterne-Logis und Vollpension – mitten rein in die Clans und Slums von Mogadischu, von Garoowe,. Merka, Erigabo, Baki, Jahwar oder Bu’aale! Mit Familie! Ihre Töchter sollen mal direkt vor ihren Augen vor beschneidungsfanatischen Irren fliehen müssen. Jeden Tag eine MPi am Kopf um sich die letzten paar Abfälle rauben zu lassen, die man noch eben auf der Müllhalde ergatterte, um den irrwitzigen Hunger etwas zu besänftigen. Maschinenpistolen und pfeifende Kugeln, Gebrüll und Vergewaltigung, Verstümmelung und Entführung …

Und dann wollen wir hören, wie sie ihre Wohlstandsklappen noch einmal aufreißen und ihren Sermon über die von ihnen schon bis zum Überdruss gepeinigte Welt absondern. Eine kleine Kreuzfahrt vor der somalischen Küsten würde es auch tun. Das wäre für uns alle eine sogenannte win-win-Situation: Die Schwadroneure würden ihren Horizont erweitern und – insofern sie das Abenteuer überlebten, möglicherweise künftig den Rand halten und den Mund nur noch auftun um sich ihre Wunden aus Somalia zu lecken. Wir wären sie zumindest für eine Weile los – wenn nicht sogar für immer.

Das, was uns aber besonders fuchst, ist, dass wir von der Bundesrepublik Deutschland kontinuierlich zu den unerträglichen Zwangsabgaben durch den unsäglichen GEZ-Raubzug gepresst werden. Die GEZ-Gebühren haben solange eine Berechtigung, wie durch sie eine kritische, solide, ausgewogene, multifokale, multispektrale, demokratische Medienlandschaft finanziert wird und nicht Patricia Schlesingers Luxusbüro, exorbitante Intendanten-Gehälter und -partys und dafür im Gegenzug eine elende Hofberichterstattung und Kriegspropaganda im Namen einer zunehmend freidrehenden Regierungstruppe abgeliefert wird, der nach eigenem Bekunden durch die Außenministerin die Wähleransichten völlig wurscht sind.

Es gab einmal einen SFB – einen Sender Freies Berlin. Man erkannte ihn an seiner ausnahmslosen Qualität und dem kleinen Berliner Bären, der schon mal zu den Werbepausen launig mit dem Langen Lulatsch schaukelte. RIAS und SFB – das war was. Das hatte was! Vorbei.

Nun hat der rbb geschafft, was vor ihm nur Karl-Eduard „Sudelede“ von Schnitzler gelang: Die Halbwertzeit der rbb-Präsenz auf unseren Bildschirmen liegt bei 0,25 Sekunden - Tendenz fallend.
Es reicht, dass wir für die Lebenserhaltung dieser überflüssigsten aller Medienanstalten zu zahlen erpresst werden – sie auch noch konsumieren zu müssen, käme einer Folter oder Verbannung in die USA gleich.

Der Himmel bewahre uns und erhalte und den mdr! Der setzt Maßstäbe an Qualität. Für den blechen wir gerne.

27. Volumen
© B.St.Ff.Esq., Pr.B.&Co,2009
.10.2022