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Anja liebt Verbote
Das Nachrichtenmagazin "Stern"
sondert wieder Unsinn ab
Don M. Barbagrigia. Havelsee.
Wenn ein großer Stern
kollabiert, entsteht mitunter ein Schwarzes Loch. Dessen Gravitation
krümmt den es umgebenden Raum bis zum Ereignishorizont kreisrund, so
dass selbst Lichtstrahlen diese Schwerkraftmonster nicht mehr verlassen
können, sondern auf ewig gefangen sind. Analog dazu hat der Kollaps
des Nachrichtenmagazins „Stern“ im Jahre 1983 wahrscheinlich ebenfalls
zu einer Art Schwarzem Loch geführt. Nur ist es hier weniger Licht,
sondern offensichtlich Geist, Bildung und Verstand, welchen diesen event
horizon nur noch in Richtung Singularität zu passieren in der Lage sind.
Nach außen gelangt davon jedenfalls kaum noch etwas.
Man nennt sie auch die Generation Z., deren Vertreterin Anja Reumschüssel
vom Stern ist.
Seitdem sich dieses Nachrichtenmagazin seinen Ruf mit den Hitler-Tagebüchern
ein für alle Mal ruinierte, ist es mittlerweile völlig egal, wen die
Redaktion mit der Befüllung ihrer Kolumnen betraut.
Manchmal aber sollte man doch lieber einen dressierten Affen in die
engere Wahl ziehen, ehe man einem Mädchen die Gelegenheit gibt, die
eigene Abwesenheit von Bildung und Verstand zu publizieren, das in „Ätsch-Bätsch“-Pose
die Arme vor der Burst verschränkt etwas unterbelichtet in die Kamera
blickt.
Anja, für die der Geschichtsunterricht mutmaßlich ein einziges Fegefeuer
war, wird nicht wissen, wie ein Hakenkreuz aussieht, einen Sturmbann
für ein meteorologischen Zauberspruch halten und die Abkürzung DDR mit
„Double Data Rate“ übersetzen und einem elektronischen Speicherbaustein
zuordnen. Wenn’s soweit reicht. Kann aber auch sein, sie lächelt beseligt
in Groupie-Fantasien, weil vor ihrem inneren Auge die gleichnamige norwegische
Band auftaucht.
Warum gehen wir so rabiat mit Anja um? Weil sie in ihrer schrankenlosen
Geistlosigkeit an exponierter Stelle die Grundfesten der Demokratie
angreift!
Sie verkündet nämlich in ihrer Kolumne ihre Weisheit, dass Verbote besser
seien als ihr Ruf, dass sie Leben retten würden. Das ist genau die angstbehaftete
Vollkasko-Michelin-Männchen-Mentalität der Wessis, die jedes Risiko
scheuen und im Glashaus ewig leben wollen, weil sie die Grundprinzipien
des Lebens nicht begriffen haben.
Leben ist nun mal Risiko und es ist nun mal Selektion und Leben bedeutet
nun mal auch Tod.
Wo solche Risiken vermeid- oder minimierbar sind, da soll die Gesellschaft
aktiv werden! Aber doch nicht mit Verboten. Anja hat ihren Kindergarten
mental noch nicht verlassen. Sie glaubt, sie muss erwachsene Menschen
entmündigen, sie behandeln wie Kleinkinder und schwingt sich zur Erzieherin
der Nation auf. Unbeschadet der Tatsache, dass sich viele „Erwachsene“
verhalten wie Vollidioten, ist eine solche Attitüde eine anmaßende Übergriffigkeit,
die jede Dimension sprengt.
Aber das blenden diese postmodernen Schwätzer und Schwätzerinnen aus
und liebedienern und katzbuckeln gegen ihre Chefredaktionen, wie diese
es spätestens seit 2015 gegen die jeweilige deutsche Bundesregierung
tun. Eine einzige uns bekannte Ausnahme bildet noch die tapfere Berliner
Zeitung, welche mit Mut und Verve gegen die in vorrauseilendem Gehorsam
selbstkastrierende Gleichschaltung der vierten Gewalt ankämpft.
Anja aber trällert fröhlich-dümmlich drauflos, auf dass ihr auch noch
im nächsten Monat ein entsprechender Gehaltszettel zuteilwerde. Und
so debil, wie sie in das Objektiv der sie ablichtenden Fotoapparates
lächelt, sind wir überzeugt, sie glaubt das auch wirklich, was sie da
an demokratiegefährdender Logorrhö absondert.
Konrad Adenauer formulierte in seiner Regierungserklärung vor dem Bundestag
anlässlich der Unterzeichnung der Pariser Verträge am 3. Dezember 1952
so: „Wir stehen vor der Wahl zwischen Sklaverei und Freiheit. Wir wählen
die Freiheit!“
Verbote sind das Standard- und Universalwerkzeug einer Diktatur, Anja!
Hallo? Ist in Deinem Oberstübchen noch jemand zu Hause?
Natürlich retten Verbote Leben. Bei den Nazis konnte das Verbot die
BBC zu hören Leben retten. Denn wurde man dabei erwischt, hörte man
als letztes nur noch das Geräusch des Fallbeils, unter welches man vom
Volksgerichtshof wegen Feindsenderhörens geschickt wurde.
In der DDR konnte das Verbot, sich der innerdeutschen Demarkationslinie
zu nähern Leben retten. Jawoll Anja! Man lief dann nämlich nicht Gefahr
erschossen zu werden wie Günter Litfin, Peter Fechter, der italienische
kommunistische Genosse Benito Corghi, Chris Gueffroy und alle, die in
der Zeit dazwischen umgemäht wurden, weil sie von Deutschland nach Deutschland
wollten.
Natürlich muss es in einer Demokratie auch Verbote geben. Das erste
und ernsthafteste Verbot muss lauten, das Grundgesetz, das die bürgerlichen
Freiheiten garantiert, in Frage zu stellen. Und genau das macht die
Tintenkleckserin von einem anderen STERN.
Natürlich muss es verboten sein, umgekehrt in eine Einbahnstraße hineinzufahren,
Mitmenschen zu betrügen, zu beklauen, zu schlagen, zu vergewaltigen,
zu ermorden oder Waffen in Kriegsgebiete zu liefern. Es sollte auch
verboten werden, Waffen überhaupt zu produzieren. DAS könnte mal wirklich
Leben retten.
Aber Anja ist es ja um andere Sachen zu tun. Sie will ein Tempolimit
auf Autobahnen. Aber das schafft man durch Überzeugung und Konsens und
nicht durch VERBOTE, Anja!
Wenn man den Geschichtsunterricht zwangsweise über sich hat ergehen
lassen, dann weiß man natürlich nichts von den fruchtlosen Bemühungen
der Antialkoholikerinnen in den U.S.A., die in den Jahren zwischen 1919
und 1933 durch den 18. Zusatzartikel zur amerikanischen Verfassung die
Prohibition durchsetzten.
Diese Prohibition hat mehr unschuldige Leben gekostet, Anja vom anderen
STERN, als sie bewahrte. Denn die Leute wollten saufen, um jeden Preis
wollten sie saufen. Und Al Capone lieferte – Schnaps und Blei. Wir zitieren
aus dem Online-Lexikon Wikipedia:
Die Prohibition brachte
hervor:
• 13 % mehr schwere Verbrechen
• 81 % mehr Fälle der Trunkenheit am Steuer (wobei hier allerdings der
gleichzeitige Anstieg der Zahl der überhaupt vorhandenen Autos berücksichtigt
werden muss)
• 9 % mehr andere Delikte
Harte Drogen sind in
der Bundesrepublik Deutschland und in den U.S.A. verboten. Aber sie werden
auf Teufel komm raus konsumiert. Zumindest in Deutschland hört man zwar
nicht mehr so viel von den todgefixten Kindern vom Bahnhof Zoo wie in
den Siebzigern. Wenn aber ernsthaft diskutiert wird, den Cannabis-Anbau
für den Eigenkonsum zu legalisieren, dann heißt das klipp und klar im
Umkehrschluss, dass man des Problems nicht Herr wird. 1826 Drogentote
im Jahre 2021. Eine Steigerung von 15,5 Prozent zum Vorjahr. Das sind
exakt 5 Tote pro Tag, Anja – ein großes Dorf bzw. eine kleine Kleinstadt
verliert Deutschland jedes Jahr an verbotene Drogen.
Geht Dir ein Licht auf, Anja, die Du geistig im Mittelalter hängen geblieben
bist? Verbote wecken nur den Einfallsreichtum und die Kreativität derer,
die sie umgehen wollen. Sie ändern gar nichts, sondern sie verschärfen
im Gegenteil nur den Missstand. Auch die aus den Verboten abgeleiteten
drakonischen Strafen ändern nichts. Kein Rädern und Ausweiden und Köpfen
und Hängen und kein elektrischer Stuhl und keine Gaskammer oder Giftspritze
haben weder in Deutschland noch in den U.S.A. noch sonst wo in der Welt
je die Menschen von den Kapitalverbrechen abgehalten, die mit jenen drakonischen
Strafen bewehrt sind oder waren.
Verbote sind Restriktionen, verkörpern die Gewalt von Macht. Vater Newton
lehrte uns actio est reactio! Das erzeugt Widerstand, Kampf, Gegengewalt,
Destabilisierung, Anarchie und Umsturz.
Anja ist noch zu jung, um davon irgendeine Ahnung zu haben. Sie kennt
auch nicht den Römerbrief des Apostels Paulus, in welchem jener schrieb:
„Da sie sich für weise hielten, sind sie zu Narren geworden.“ Diese Sentenz,
wenn sie diese Worte denn für sich reflektiert hätte, hätten ihr eine
Warnung sein können.
Ein Letztes, was Plapper-Anja nicht auf dem Schirm hatte, was sich aber
seit 2020 deutlich unter der Corona-Hysterie abzuzeichnen begann: Verbote
sind deshalb so brandgefährlich, weil sie Löcher im Deich darstellen.
Löcher, durch welche die Sturmflut hereinbricht, die alles hinter dem
Deich Liegende ersäuft. Wer zieht die Grenze? Wer, Anja? Wer sagt STOP,
wenn sich Verbote als ein kurzfristig bequemes Mittel zum Durchregieren
erwiesen haben. Wer hält die Wucht der Sturmflut auf, wenn der Deich erst
einmal hinweggespült wurde?
Dieser Deich schützt die Küste vor dem blanken Hans und die Demokratie
vor der Diktatur.
Um Anja ist uns im Falle einer Diktatur nicht bange. Ihr Auftritt qualifiziert
sie zur FDJ-Sekretärin für Agitation und Propaganda. Blöd wäre nur, wenn
wir uns in ihr täuschten und sie wäre nicht dumm, sondern nur naiv. Der
Unterschied liegt darin, dass Naivität durchaus kurabel ist – in Konzentrationslagern
oder Zuchthäusern wie Bautzen II oder Brandenburg/Havel zum Beispiel,
in denen Leute wie eine naive Anja dann die Ernte einfahren würden, welche
sie selbst ausgesät haben.
Wir glauben ihr gerne, dass sie es gut gemeint hat. Aber das Gegenteil
von Gut ist nicht Böse, sondern gutgemeint. Und wenn es Anja in eine Diktatur
zieht, dann hat Genosse Kim Jong Un bestimmt noch ein Plätzchen frei für
sie. Wir jedenfalls sind mit deutschen Diktaturen fertig. Wir verteidigen
unsere Demokratie mit Zähnen und Klauen – auch gegen von geistloser Logorrhö
gepeinigte Mädchen wie Anja. Eine Demokratie aber macht aus, dass wir
nicht einmal gewillt wären, ein Verbot zu akzeptieren, welches Anja einen
Maulkorb umschnallte. Wahrscheinlich jedoch war sogar so ein Verbot völlig
vergebens.
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