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Hoher Besuch in Wusterwitz
Frank-Walter Steinmeier auf Informationstour


Abb.1 Frank-Walter Steinmeier, Amtsdirektorin Gudrun Liebener und Bürgermeister Ronald Melchert

Michael L. Hübner
Wusterwitz gehört zu seinem Wahlkreis und so besuchte der Westfale Frank-Walter Steinmeier das märkische Dorf, das einst eine Stadt gewesen war, um Land und Leute besser kennenzulernen. Die parlamentarische Sommerpause gewährte ihm den Platz im sonst übervollen Terminkalender. Gegründet wurde Wusterwitz bekanntlich 1191 von einem anderen deutschen Spitzenpolitiker von überragendem Format, dem Magdeburger Erzbischof Wichmann von Seeburg nämlich. Der Geistliche aus dem Fürstenhaus der Wettiner ist zwar eher dem christlich-konservativen Lager zuzuordnen – seine damalige Zielsetzung dürfte sich jedoch mit der seines sozialdemokratischen Politikerkollegen von heute weitgehend decken. Es geht darum, die Ressourcen des noch immer unterrepräsentierten ostelbischen Landes optimal zu nutzen und für die Prosperität der Region umzusetzen. Daher besuchte der SPD-Fraktionschef zuallererst auch die junge Generation, in deren Händen die Gestaltung der Zukunft liegt. Schulleiter Gericke stellte seine Wilhelm-Götze-Schule vor, benannt nach dem Wusterwitzer Original, Puppenspieler und Holzschnitzer Wilhelm "Papa" Götze. Dass ausgerechnet der Sohn von Bernd Lachmann (DIE LINKE) als einziger den SPD-Oberen erkannte und namentlich ansprach, beeindruckte nicht nur Amtsdirektorin Gudrun Liebener.Es ist anzunehmen, dass Lachmann jun. zu Hause ein profunde politische Bildung genießt.


Abb. 2 In der im Küsterhaus untergebrachten Touristen-Information interessiert sich FWS besonders für das Leben der Angestellten.
Abb. 3 Ein solches Bette im Parlament könnte über so manche dröge Sitzung hinweghelfen. Es hat auch einen Flucht-Schutz...

Es folgte ein Abstecher ins Küsterhaus an der wunderschönen romanischen Dorfkirche, deren großzügige Dimensionierung noch nach Jahrhunderten vom ambitionierten Landesentwicklungsvorhaben Wichmanns kündet. Die Damen und Herren vom Heimatverein führten Steinmeier in die kleine und liebevoll eingerichtete Heimatstube. Die Exponate dürften dem westfälischen Tischlersohn vertraut gewesen sein, insbesondere die ausgestellte Hobelbank. Fasziniert aber war er von dem in jeden Diplomatenkoffer passenden Fahrrad Paul Joseph Z'duns. Dass der mit Götze eng befreundete Fahrradartist das Veloziped, das eigentlich für einen Dreijährigen noch zu klein ist, wirklich fuhr, bewies ein Foto. Steinmeier staunte so sehr, dass er darüber aus dem Zeitplan rutschte. Amtsdirektorin Gudrun Liebener und Bürgermeister Ronald Melchert (CDU) konnten auf dem nachfolgenden Spaziergang an der Uferpromenade den ganzen Stolz der Wusterwitzer, die Kulturscheune gegenüber der Kirche, nur noch von außen zeigen.


Abb.4 Das kleinste Fahrrad von Paul Z'dun Doon fasziniert FWS.

Dabei bietet sie den Touristen, die mittlerweile aus ganz Europa kommen, kulturelle Unterhaltung auf hohem Niveau. Insgesamt 120 Betten hält das Amt mit seinem kleinen Hotel, den Pensionen und Ferienwohnungen vor. Die werden auch gut angenommen, erfuhr Steinmeier von den freundlichen Damen der Touristen-Information. Das dürfte nicht nur der lieblichen Landschaft zwischen Wusterwitzer See und Fiener geschuldet sein. Wer so nett und herzlich empfangen wird, wie der SPD-Fraktionsvorsitzende von den Knirpsen des Gemeinde-Kindergartens "Schwanennest", der fühlt sich mit Sicherheit in Kürze heimisch. "Ob er denn noch alle Märchen kenne", wollten die Jüngsten vom Parlamentarier Steinmeier wissen. Aber Kinderchen! Wer hauptamtlich im Deutschen Bundestag arbeitet, der kennt mehr Märchen, als die Brüder Grimm, Oscar Wilde und Hans Christian Andersen zusammen. Von dem könnt ihr noch was lernen! Und am besten lernt ihr von ihm, wie man trotz der vielen Märchenerzähler im deutschen Politikgewerbe ein ehrlicher und anständiger Volksvertreter bleibt. „Wer einmal hierher findet, der kommt wieder“, hieß es im Küsterhaus voller Stolz. Jede Wette, dass man Frank-Walter Steinmeier in Wusterwitz nicht zum letzten Male begrüßen konnte.


Die Jüngsten vom Kindergarten „Schwanennest bereiten FWS in Wusterwitz den wohl herzlichsten Empfang.

22. Volumen
© B.St.Ff.Esq., Pr.B.&Co,2009
.07.2012