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Hoher Besuch in Wusterwitz
Michael
L. Hübner
Es folgte ein Abstecher ins Küsterhaus an der wunderschönen romanischen Dorfkirche, deren großzügige Dimensionierung noch nach Jahrhunderten vom ambitionierten Landesentwicklungsvorhaben Wichmanns kündet. Die Damen und Herren vom Heimatverein führten Steinmeier in die kleine und liebevoll eingerichtete Heimatstube. Die Exponate dürften dem westfälischen Tischlersohn vertraut gewesen sein, insbesondere die ausgestellte Hobelbank. Fasziniert aber war er von dem in jeden Diplomatenkoffer passenden Fahrrad Paul Joseph Z'duns. Dass der mit Götze eng befreundete Fahrradartist das Veloziped, das eigentlich für einen Dreijährigen noch zu klein ist, wirklich fuhr, bewies ein Foto. Steinmeier staunte so sehr, dass er darüber aus dem Zeitplan rutschte. Amtsdirektorin Gudrun Liebener und Bürgermeister Ronald Melchert (CDU) konnten auf dem nachfolgenden Spaziergang an der Uferpromenade den ganzen Stolz der Wusterwitzer, die Kulturscheune gegenüber der Kirche, nur noch von außen zeigen.
Dabei bietet sie den Touristen, die mittlerweile aus ganz Europa kommen, kulturelle Unterhaltung auf hohem Niveau. Insgesamt 120 Betten hält das Amt mit seinem kleinen Hotel, den Pensionen und Ferienwohnungen vor. Die werden auch gut angenommen, erfuhr Steinmeier von den freundlichen Damen der Touristen-Information. Das dürfte nicht nur der lieblichen Landschaft zwischen Wusterwitzer See und Fiener geschuldet sein. Wer so nett und herzlich empfangen wird, wie der SPD-Fraktionsvorsitzende von den Knirpsen des Gemeinde-Kindergartens "Schwanennest", der fühlt sich mit Sicherheit in Kürze heimisch. "Ob er denn noch alle Märchen kenne", wollten die Jüngsten vom Parlamentarier Steinmeier wissen. Aber Kinderchen! Wer hauptamtlich im Deutschen Bundestag arbeitet, der kennt mehr Märchen, als die Brüder Grimm, Oscar Wilde und Hans Christian Andersen zusammen. Von dem könnt ihr noch was lernen! Und am besten lernt ihr von ihm, wie man trotz der vielen Märchenerzähler im deutschen Politikgewerbe ein ehrlicher und anständiger Volksvertreter bleibt. „Wer einmal hierher findet, der kommt wieder“, hieß es im Küsterhaus voller Stolz. Jede Wette, dass man Frank-Walter Steinmeier in Wusterwitz nicht zum letzten Male begrüßen konnte.
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B.St.Ff.Esq., Pr.B.&Co,2009 .07.2012 |