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Skandal des Schwachsinns
„Oben-ohne-Photos“ von Kate Middleton sorgen für Sturm im Wasserglas

B. St. Fjøllfross
"Quam frustra e murmure quanto", rief Kardinal Mazarin einst nach der Niederschlagung der Fronde. "Was für ein Getöse und wie vergeblich!" Das fällt einem zuerst ein, wenn man sich den Rummel besieht, den die Medien gerade um die sogenannten "oben-ohne-Bilder" der Herzogin von Cambridge veranstalten. Was da passiert, entzieht sich unserem Verständnis. Wie kann ein elender Knipser davon leben, dass er in die Privatsphäre eines jungen Ehepaares einbricht und eine nur spärlich bekleidete junge Frau ablichtet. "Es ist doch aber die Frau Prinz Williams!" Nein! Es ist Kate Middleton und sie ist gebaut wie Millionen anderer Frauen auch. Wozu taugen solche Fotos? Dass Millionen unterbelichteter Zeitgenossen neugierig überprüfen können, ob eine "hochgestellte" Persönlichkeit unter ihren Kleidern anders oder aber ähnlich aussieht wie sie selbst? Und dann? Was dann? Sich in halbseidene Tagträume versenken, welche um diese Middletonschen Brüste kreisen? Gott, wie erbärmlich! Und warum macht das Königshaus so einen Wirbel um die Geschichte? Damit schreibt der Londoner Palast diesen Blödsinn fort. Kate Middleton oder Lieschen Müller – beide sind normale Frauen und nur eine aberwitzige, dümmliche Phantasie erhebt die Person der Herzogin über die des Milchmädchens. Wozu benötigt der Plebs solcherlei Prominenz? Damit er weiß, wohin er seinen Hintern reintretenshalber wenden kann? Damit er Projektionsflächen für seine aberwitzigen Träume vorgekaut bekommt?
Darf deswegen niemand über die proletenhaften Eskapaden des schwedischen Königs reden, damit der schöne Schein gewahrt bleibt. Braucht das dumme Volk eine Gallionsfigur, ehern, lupenrein und erhaben, frei von all den Lastern, mit denen sie selbst behaftet sind, um sich über den eigenen Dreck hinwegzutrösten? Warum ist das Menschengeschlecht zu feige, mit Tatsachen umzugehen? Warum ist man bereit für die Lüge zu töten? Zumal wenn viele dieser Lügen bekannt und die Wahrheiten dahinter ein offenes Geheimnis sind. Kratzte man all diesen falschen Lack herunter, das Leben wäre um vielfaches einfacher: Kate Middleton wäre eine normale, hübsche und attraktive junge Frau mit ganz gewöhnlichen Brüsten, die nicht interessanter und auch nicht uninteressanter wären als die von Lieschen Müller und der König von Schweden wäre ein normaler Mann, dessen Frau nun mal nicht mehr die einstige knackige Schönheit Silvia Renate Sommerlath ist, die sie vor vierzig Jahren zweifelsohne gewesen war. Daher empfindet Opa Bernadotte einen ebenso normalen Trieb, sich mit etwas jüngeren Weibchen zu umgeben. Opa Bernadotte ist eben nur ein normaler Greis, der nicht in der Lage ist, seinen kleinen Begierden zum höheren Wohl der Gesellschaft, zum Vorbild für sein Volk, zu widerstehen. Er nutzt seine Möglichkeiten der verpönten Lust zu frönen, wie das Millionen seiner "Landeskinder" sofort und ohne zu zögern ebenfalls täten, könnten sie es.
Eine intakte Familie taugt zum Vorbild, wenn sie tatsächlich intakt ist, alles andere ist Onanie. Und genau dass ist der Grund für das Gewese um die nackten Brüste der Kate Middleton. Massenhafte Onanie. Es ist das Ausweichen in virtuelle Welten in den insuffizienten Hirnen von Abermillionen Menschen, denen eine reale Welt nicht genug ist oder die ihre Vorstellungskraft missbrauchen, um aus der Realität in dusslige Träume zu flüchten. Jede Katze, Ratte, Ente, jedes Schwein verhält sich intelligenter und vernünftiger! „Oben ohne“ bezieht sich eben nicht auf die nackten Brüste eines Mädchens namens Kate, sondern auf den fehlenden Verstand von Abermillionen Nackter Affen!

22. Volumen
© B.St.Ff.Esq., Pr.B.&Co,2009
22.09.2012