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Warnung vor dem Blitzgerät
Teile der Konservativen preschen mit unseriösem Angebot vor

Don M. Barbagrigia
Der Preußische Landbote steht den Konservativen sehr aufgeschlossen gegenüber. Aber manchmal, manchmal... Der Skandal um Saskia Ludwig, die der Jungen Freiheit ein Interview gewährte, hat uns tief getroffen. Man ist CDU-Mitglied oder man redet mit der Jungen Freiheit. Beides zusammen geht nach unserer Auffassung nicht. Und jetzt das: In einem populistischen Husarenritt fordert die Koalition die Legalisierung von Blitzer-Warnern. Das ist für ein preußisches Blatt völlig inakzeptabel. Nicht, dass unser Fuhrpark noch nie teuer abgelichtet wurde. Es ist auch nicht so, dass wir uns über die Bußgeldbescheide gefreut hätten. Der Verantwortliche wurde auf Streichholzschachtelformat zusammengefaltet und der Überweisungsträger mit dem Zahlungsgrund "Raubritter, Strauchdiebe und Wegelagerer" versehen. Letzteres ist zwar idiotisch aber es lässt kurzfristig etwas Dampf aus dem Kessel. Die Ursache jedoch ist eindeutig in einem Fehlverhalten unsererseits zu suchen. Gesetze wurden nicht geschaffen um sie zu übertreten, sondern um sie einzuhalten. Anders ist kein reibungsarmes Zusammenleben innerhalb einer Gesellschaft möglich. Wer Gesetze verletzt, macht sich an der Gesellschaft schuldig und handelt daher asozial. Der Druck, den die Legislative aufbaut um ihren paraphierten Regeln Geltung zu verschaffen, ist in jedem Falle gerechtfertigt.

Wofür also soll ein solches Warngerät gut sein? Es dient per se nur denen, die bewusst vorhaben, sich über die bestehenden Verkehrs- und Geschwindigkeitsfestlegungen hinwegzusetzen. Es legalisiert ergo den Vorsatz der Gesetzesuntreue, ja, es ist nachgerade ein Aufruf, das Gesetz zu missachten. Das leistet einer katastrophalen Desintegration Vorschub. Dagegen legen wir schärfsten Protest ein. Das hat nichts mehr mit konservativen Werten zu tun. Das ist eine würdelose Anbiederung an die plebejische Schichten und deren schrankenlosen, asozialen Egoismus um ein paar Wählerstimmen zu gewinnen. Mag sein, dass die CDU mit solch unseriösen Offerten das ein oder andere Votum zu ihren Gunsten mobilisieren kann. Die wahren Konservativen aber werden sich durch derlei Gebaren abgestoßen fühlen und sich infolge dessen abwenden. Die daraus resultierende Milchmädchenrechnung ist denkbar einfach: Viele Gute gehen – ein bisschen Plebs rückt nach. Das nennt man dann eine destruktive Bilanz.

Insofern wäre anzuraten, dass nicht die Warnung vor Blitzgeräten sondern die vor insuffizienten Geistesblitzern legalisiert werden sollte.

22. Volumen
© B.St.Ff.Esq., Pr.B.&Co,2009
22.09.2012