Hoher
Besuch beim Bundeswehrverband
Bundesvorsitzender Oberstleutnant Kirsch spricht
in der Hammerstraße
Michael L. Hübner
Als der Landesverband Ost, Bezirk
3, ERH Brandenburg des Deutschen Bundeswehrverbandes am Donnerstag im
Clubhaus der Ruderer vom RCHB in der Hammerstraße tagte, konnte
er im Präsidium hohen Besuch begrüßen: Oberstleutnant
Ulrich Kirsch, frisch gebackener Bundesvorsitzender, beehrte die Ortsgruppe
der einer Soldaten-Gewerkschaft nicht unähnlichen, unabhängigen
Interessenvertretung aller Soldatinnen und Soldaten. Der 86 Mitglieder
umfassende Kameradschaft Ehemaliger, Reservisten und Hinterbliebener (ERH)
Brandenburg wurde von ihrem Chef Oberst Dieter Belfin vertreten. Belfins
kurze Übersicht verdeutlichte das Besondere am Standort Brandenburg:
In dieser Kameradschaft trifft Ost auf West, 39 Soldaten dienten der NVA,
davon 22 , die ihren Dienst bei der Bundeswehr fortsetzten. 20 Bundeswehrangehörige
kamen damals nach Brandenburg um die neuen ortsansässigen Militärverbände
aufbauen zu helfen. Des ungeachtet war von Spannungen innerhalb der Mannschaft
20 Jahre nach dem Fall der Mauer nichts zu spüren. Im Gegenteil –
einhellig wurde den Ausführungen des Bundesvorsitzenden, der gerade
von einer Besprechung mit Bundesverteidigungsminister Jung kam, zugestimmt,
als dieser einen Überblick über die Aktivitäten des Bundeswehrverbandes
gab und auf Problemfelder hinwies, deren Bewältigung sich die Organisation
auf die Fahnen geschrieben hat. Da ging es um die Altersversorgung von
Soldaten. Es ging um eine von vielen Soldaten als ungerecht empfundene
Zusatzbesoldung von bestimmten Gruppen von Piloten oder Militärärzten,
die derzeit verstärkt der Bundeswehr den Rücken kehren und mit
diesen finanziellen Anreizen zum Bleiben bewogen werden sollen, wohingegen
Kampfpiloten im Einsatz auf diese Zulage verzichten müssen. Es ging
um Fälle, in denen Zeitsoldaten nach schwerer Verwundung im Kampfeinsatz
eine weitere Probezeit abzulegen hatten, wenn sie in der Bundeswehr verbleiben
wollten, was von Oberstleutnant Kirsch als Unding bezeichnet wurde. Der
Bundeswehrverband bietet Rechtsschutz, kämpft für seine Soldaten
– einzige Voraussetzung: die Soldaten müssen eben Mitglied
im Bundeswehrverband sein. Um diese Präsenz zu verstärken wird
der Bundeswehrverband im Hohenstückener Bürgerhaus noch in dieser
Woche eine Informationstafel hängen. Über eine ständige
Präsenz in Form eines Büros im Bürgerhaus wird derzeit
nachgedacht. |