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Lotti

Briefwechsel mit dem "Preußenspiegel"

Betr.: Ihr Artikel "Brücke ab heute wieder komplett" Plaue an der Havel, den 29. März 2006


Sehr geehrte Damen und Herren,

es mögen Ihnen Informationen vorliegen, denen zufolge es tatsächlich Leute gibt, welche die Fähre "Lotti" lieb gewannen. Wir würden diese Zeitgenossen am ehesten unter den Schaulustigen suchen, die den Pendlern regelmäßig die knapp bemessenen Fährplätze eng machten und denen, die sich ohne auszusteigen hin- und herschippern ließen. Wer auf den Pott angewiesen war, wird des Öfteren geflucht haben, daß die Schwarte kracht. Uns jedenfalls sind viele Pendler bekannt, die dem Kahn keine Träne nachweinen und allmorgendlich beten: "Herr, laß Ostern werden!" Diesem Stoßgebet schließen wir uns mit Inbrunst an und würden uns für die Zukunft eine etwas neutralere Berichterstattung seitens Ihrer Zeitung wünschen, die weniger dazu angetan ist, das sicherlich in bester Absicht geschriebene Wort als leichtfertigen Hohn auf unsere angespannte Situation aufzufassen.


mit freundlichem Gruß Hübner


Antwort des Preußenspiegels an den Landboten:

Sehr geehrter Herr Hübner,

es ist keinesweges Hohn gewesen, sondern unsere Beobachtungen. sie
sollten auch andere Meinungen zur Lotti akzeptieren, wenngleich wir aus
eigener Betroffenheit uns ebenfalls die Zeit heranwünschen, dass die
Brücke wieder befahrbar ist.

MFG

René Paul-Peters
PreußenSpiegel


Anmerkung der Redaktion beim Abdruck in der Ausgabe des Preußenspiegels:

die Redaktion bleibt bei ihrer Darstellung, daß es viele Plauer und Kirchmöseraner gibt, die gerne mit der "Lotti" fahren. Hohn und Spott waren nicht beabsichtigt.

8. Volumen
© B.St.Ff.Esq., Pr.B.&Co,2006