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Land-Unter für die
"Brandenburger Heimatblätter"

J.-F. S. Lemarcou
Der Brandenburger Arbeitskreis für Stadtgeschichte e.V. gibt ein kleines, aber feines Blatt heraus. Zwei, drei mal im Jahr ist es zu haben. Fünfzehn lange Jahre schon können sich interessierte Brandenburger über die Geschichte ihrer Heimatstadt aus berufener Quelle informieren.
Ein ganz wichtiger Beitrag zur Kultur der Dreistadt und zum Selbstverständnis ihrer Bürger wird hier geleistet. Brandenburg ist ohne jeden Zweifel die wichtigste Stadt der Mark. Die kulturhistorischen Veröffentlichungen, auf welche die Brandenburger in den letzten Jahrzehnten zurückgreifen konnten, stehen in ihrem Umfang in keinem Verhältnis zu dieser Bedeutung. Der Arbeitskreis Stadtgeschichte arbeitet mit ungeheurem Engagement daran, eben dieses Manko nach Kräften auszugleichen.
Nun ist es aber so, daß so ein Heftchen just nicht so wohlfeil ist, wie seine geringe Größe es vielleicht vermuten läßt. Da steckt viel Arbeit drin.
Möglicherweise lassen sich das Recherchieren und die Niederschrift der Texte noch aus der Kostenrechnung heraushalten. Das ist bei den Autoren oftmals reines Herzblut. Will keiner reich dran werden.
Spätestens aber bei Druck und Bindung fangen die Mäuse das Piepsen an! Eine Druckerei kann nicht mal eben zum Spaß fünfhundert Hefte erstellen, mit all den Bögen verschiedenen Papiers, den Tinten, den Maschinen und den Arbeitskräften – alles reineweg um Gotteslohn.
Könnten sie schon – aber nur, wenn sie morgen banquerott zu sein beabsichtigen. Also muß ein Obolus bestimmt werden, mit dem sich die späteren Leser an den Kosten der Lektüre beteiligen. Manche nennen es „Schutzgebühr“, andere sagen schlicht und ergreifend „Endverbraucher-Preis“.
In Zeiten sich täglich verschlechternder Wirtschaftslage bei steigenden Herstellungskosten ist das mit dem Preis so eine Sache: Dreht man an der Preisschraube, so könnte man zwar theoretisch mehr einnehmen, vorrausgesetzt, die Zahl der Käufer bleibt dieselbe. Die unerbittlichen Gesetze des Marktes sprechen jedoch eine andere Sprache: Höherer Preis, weniger Kundschaft. Meist viel weniger. Um so viel weniger, daß man am Ende Miese macht.
Und da wir schon das Wort „Ende“ herbeizitieren, das ist es dann meistens auch – für das Produkt nämlich.
Um genau dieses Produkt, diese Brandenburger Heimatblätter aber wäre es jammerschade.
Wem die Brandenburger Geschichte am Herzen liegt, der kann und wird nicht auf diese erstklassige und unterhaltsame Quelle historischen Wissens verzichten wollen.
Einen Ausweg aus diesem Dilemma könnten Mäzene bieten. Die Mittelbrandenburgische Sparkasse beispielsweise hält einen Fonds vor, aus dem heraus sie kulturelle Projekte bisweilen unterstützt. Auch einige andere Betriebe der Heimatstadt heben sich bei Festveranstaltungen gerne werbewirksam mit ihrem Engagement hervor. Alles nach dem Motto: „Tue Gutes und rede darüber!“ Ja genau! So wollen wir’s halten. Obschon wir das Pferd von hinten aufzuzäumen gezwungen sind: “Wir reden darüber – Sie tun Gutes!“
Das ist es, worum es uns geht. Helfen Sie, so Sie denn ein heimatverbundener Betrieb, eine Institution oder eine Behörde sind, einem kleinen, aber feinen Blättchen, das Ihnen und Ihrer havelstädtischen Kundschaft eine Brücke zu den Wurzeln bewahrt, zu dem Stolz und dem Bewußtsein ein Brandenburger zu sein – alteingesessen oder zugezogen – völlig wurscht – aber hier zuhause! Helfen Sie, daß dieses Blättchen weiterhin berichten kann und seine Leser findet. Denn hie ist guot Branneborch allewege!

8. Volumen
© B.St.Ff.Esq., Pr.B.&Co,2006