Gehört der Islam nach Deutschland?
B. St. Fjøllfross
Gehört der Islam zu Deutschland? Ja. Punkt. Hat der Islam Deutschland
geprägt? Nicht in dem Maße, in dem dieses Land von Christen
und Juden geprägt wurde. In etwa das ist auch die landesweite Ansicht,
die nach der Rede des Bundespräsidenten Wulff geäußert
wurde. Nun hatte der Bundespräsident auch gar nichts anderes gesagt.
In Deutschland aber hat sich in den letzten Jahrzehnten eine Unkultur
des Nicht-Zuhörens herausgebildet, eine Unkultur, die den anderen
nicht ausreden lässt, und – wenn sie das mal tut –
nur mit einem halben Ohr hinhört. Das andere Ohr wird erst eingeschaltet,
wenn bestimmte Sichwörter fallen, die geeignet sind, herausgerissen
aus dem Zusammenhang dem Nächsten einen Strick zu drehen. Eben
dieses unselige Prinzip wurde jetzt auch auf die Rede des Bundespräsidenten
zur Anwendung gebracht. Was Michel hörte? Er verstand, dass der
Erste Repräsentant des Staates vor dem Islam einen Kotau vollführte,
der diese als Kampf- und Expansionsreligion aufgefasste gesellschaftliche
Strömung geradezu einlädt das Land zu übernehmen. Was
als Handschlag an die durch Thilo Sarrazins verunsicherten Moslems gedacht
war, setzte den Ängsten des mehrheitlich schon nicht mehr christlichen,
geschweige jüdischen Durchschnittsdeutschen noch einen drauf. Der
Preußische Landbote ist jedoch der Meinung, dass diese Rosskur
den Deutschen sicher mehr als not tut. In der Angst vor allem Fremden
und Neuen, beginnen nämlich die Deutschen sich in ihr Schneckengehäuse
zurückzuziehen, in dem sie dann in ihrem eigenen Saft unheilvoll
schmoren, bis irgendwann einmal der Kessel wieder platzt und anders
aussehende Mitmenschen durch deutsche Straßen und Gassen gejagt
werden. Der nach Millionen zählende Abkauf des jüngsten Buches
Thilo Sarrazins stellt bereits ein erstes Pfeifen des Kesseltülle
dar. Demgegenüber proklamierte schon der größte der
preußischen Könige den viel zitierten Satz, er wolle denen
Heiden und Andersgläubigen Mosqueen und Tempel errichten, so sie
denn honette und industrieuse Menschen sind. Das trifft ganz gewiss
auf die meisten der in Deutschland ansässigen Moslems zu. Mittlerweile
hat sich das Wort des Großen Friedrich auch erfüllt: Viele
Tempel und Moscheen sind seither im Land unter den Eichen erbaut worden.
Problematisch aber sind die Moslems, die recht eigentlich gar keine
sind und sich nur als solche bezeichnen. Damit sind auch die Menschen
gemeint, die ihre tradierten und überkommenen Lebensweisen und
Vorstellungen unter völliger Abschottung ihrer Familien gegen die
hiesige Gesellschaft fortschreiben wollen. Sie bilden zumeist auch das
nährende Umfeld für die Verrückten, welche die Worte
des Propheten so deuten, dass es ihre vornehmste Aufgabe ist, den Islam
mit Gewalt über das Abendland und den Rest der Welt zu verbreiten.
Dass diese Leute sich in Deutschland besonders wohl fühlen, ist
nicht verwunderlich. China würde ihnen blitzschnell zeigen, wo
der Hammer hängt und selbst die christlich-abendländische
Grand Nation, der im Zweiten Weltkrieg doch so nachhaltig die Zähne
gezogen wurde, weist solchen Dschihadisten ganz fix die Grenzen von
Liberté, Fraternité und Egalité. Auch die slawischen
Völker haben sich im Jugoslawischen Krieg der Neunziger Jahre des
letzten Jahrhunderts deutlich artikuliert. Nur Deutschland, das ewig
geprügelte Durchzugsland im Herzen Europas, das ständig um
seine innere Mitte perpendikuliert, wagt es sich nicht, in einem ausgewogenen
Maße zu fördern und zu fordern. Aber eben auch unmissverständlich
zu sanktionieren, wenn denn von Seiten der Einwanderer eine dauerhafte
Verweigerung der Integration vorgetragen wird. Insofern richtet sich
die Rede des deutschen Staatsoberhauptes an seine alteingesessenen Landsleute:
Erst wenn der Michel beginnt, seinen neuen Mitbürgern auch ein
für alle verträgliches Maß an Integrationsbestrebungen
abzufordern und die Integrationsunwilligen kurzerhand aus dem Land zu
werfen, ist eine Basis dafür geschaffen, den Assimilierten Moscheen
und Tempel zu bauen und sie in die gesellschaftliche Mitte zu nehmen.
Das wäre nicht denkbar? Irrtum! Die Geschichte beweist sehr eindrucksvoll
und gerade in Deutschland, wie praxisnah ein solches Szenario ist. Die
Juden kamen ursprünglich aus dem östlichen Mittelmeerraum
und wanderten erst nach der römischen Vertreibung nach Europa.
Sie gaben ihre jüdische Identität nicht preis und wurden desungeachtet
zu Vorzeigedeutschen, die vielleicht mehr für dieses Land taten
als alle Teutonen zusammen. In diese Richtung muss es gehen mit den
islamischen Zuwanderern – oder es wird auf Dauer gar nicht gehen.
Dann stehen dem Lande nicht nur verbale Auseinandersetzungen ins Haus,
dann wird es wieder heißen, wir oder sie. Das Schicksal des einst
mächtigen Byzanz, das, alt und dekadent, zahnlos und intrigant
geworden, von einem jungen und dynamischen Islam vom Baum geschüttelt
wurde wie eine faule Frucht, steht noch drohend über dem okzidentalen
Himmel. Wir Preußen wollen auf den Islam nicht verzichten. Wohl
aber verzichten wir auf Fanatiker und Islamisten, die den Propheten
mehr mit Füßen treten, als das ein Kurt Westergaard je könnte,
der das im übrigen gar nicht beabsichtigt hatte. Wir wollen einen
Islam auf Augenhöhe, dessen Moscheen wir so besuchen, wie wir unsere
Tempel, Kirchen oder Synagogen besuchen. Wir wollen einen Islam, der
das Licht der Wissenschaft und der geistigen Freiheit so hochhält,
wie er das tat, als Europa in seinem christlichen Dogmatismus zu versinken
begann. Diesen Islam wollen wir dann zu Deutschland zählen, wie
der Bundespräsident es in seiner Rede postulierte. Der Rest möge
sich zum Shaitan scheren!