Baaks

zurück zum Landboten

 

Faule Früchtchen nach Afrika!
Rotzgören machen Erziehungsurlaub

Don M. Barbagrigia
Der den „gebildeten“ Schichten West-Deutschlands nahestehende Fernsehsender RTL strahlt seit einiger Zeit ein Format aus, das sich mit den angeblich härtesten Eltern der Welt befasst. Gören, die in Deutschland nicht mehr in den Griff zu bekommen sind, werden von ihren inkompetenten Altvorderen gemeinsam mit Angestellten des Senders in die Dritte Welt geschickt, wo man ihnen Manieren beibringen will. Watt'n Treppenwitz der Geschichte! Erst kamen die Kolonialeroberer nach Afrika um die Neger gerade zu biegen, gleichwohl die das gar nicht nötig hatten und nun sollen die Neger dem verzogenen Gezücht ihrer ehemaligen arroganten und größenwahnsinnigen Peiniger Anstand und Benimm beibringen. Allah – unerforschlich sind DEINE Wege!
Gasteltern, natürlich Christen und leider, leider keine Muselmänner, bei denen noch geordnete Verhältnisse herrschen, werden also vor die Aufgabe gestellt, in wenigen Wochen verlorene 16 oder 17 Jahre aufzuholen, die von einer idiotischen Erziehungspolitik, einem wahnsinnig gewordenen Gesetzgeber, einer noch wahnsinnigeren Exekutive von Jugendamt bis Familien- und Strafgericht, sowie völlig überforderten Eltern verpfuscht wurden. Und das mit einem Ergebnis, das vorhersehbar war und seit Jahren vom Landboten präzise antizipiert wurde: Die Gesellschaft der Dekadenz wird überflutet von einem Tsunami egoistischer Rotzblagen, die das Leben in Luxus als absolut selbstverständlich voraussetzen und sowohl in ihrer Familie als auch im Staatswesen parasitieren. Ein nachhaltig wirkendes Korrektiv des kindlichen und jugendlichen Fehlverhaltens auf heimischem Boden zu applizieren ist schlechterdings unmöglich. Warum? Siehe unsere Attributisierung von Gesetzgeber und seinen Exekutoren, die zwar regelmäßig zulassen, das Säuglinge und Kleinkinder asozialer Eltern vor Hunger, Dreck und Misshandlung elend verrecken, im gleichen Atemzug aber alle Hebel in Bewegung setzen, wenn rechtschaffene Eltern ihren missratenen Blagen auch nur einmal anständig auf die Pfoten hauen. Die Rechtschaffenden sind nämlich leichter zu kriegen. Bei den Asozialen weiß man nie, ob man nicht zum Feierabend vor dem Dienstgebäude mit einem Baseballschläger begrüßt wird. Aber das nur nebenbei.
Tja, ja, die physische Gewalt... Die ist seit 1968 obsolet. Zwar durfte noch in den staatlichen und kirchlichen „Erziehungseinrichtungen“ munter weiter geprügelt und vergewaltigt werden – aber innerhalb der Familien war Schluss mit Lustig! Der Staat Bundesrepublik Deutschland hat sich auf die kalte, schleichende Gewalt der Behördenwillkür eingeschworen, die über die Zeit hinweg genauso effektiv verletzt oder gar tötet, wie die ausgetickten Jugendlichen, die ein Ergebnis westdeutscher Jugendfürsorge sind. Nur kann man den jugendlichen Tätern ihre Verbrechen leichter nachweisen. Die sind auch dämlich genug, keine rechte Begründung für ihre Art von Aggression aufzufahren, wie das die Ämter seit Jahrhunderten betreiben. Nun wird aber just diese unselige Ernte zum Politikum. Das Volk wird unruhig. Das Thema rutscht langsam auf die Agenda. Im selben Maße aber wird aber auch die Politik, die sich vier Jahrzehnte lang so menschlich, human und milde gab, nervös. Die eigene Insuffizienz verlangt nach neuen Wegen. Die Entscheidungsträger können nur schöne Worte, verpackt in Schachtelsätzen, die so verwirrend und kompliziert und nicht nachvollziehbar sind wie die behördlichen Ganovenstückchen, ins Feld führen. Sie können im Nachgang ihr Bedauern in blumige Worte fassen, wenn wieder einmal ein couragierter Bürger zu Tode gekommen ist, der den unkontrollierbaren Bastarden versucht hat Einhalt zu gebieten.
Was also tun? Die Kriminellen unter den Jugendamtsmitarbeitern versuchen es seit Jahr und Tag, Intensivtätern mit Erlebnistourismus zu begegnen. Da werden Dreizehnjährige Autoknacker, die in ihrer Verbrecherkarriere bereits über 400 Automobilbesitzer schwer geschädigt haben, und die man auf Grund ihrer Strafunmündigkeit nicht belangen, sondern nur ihren überforderten Eltern zurückgeben kann, nach Südamerika geschickt, wo eine hart arbeitende deutsche Putzfrau im Leben nicht hinkommt. Leider ist der Schrei der Entrüstung bereits verhallt, der Druck auf die verantwortlichen Politiker hat nachgelassen. So konnte sich dieses aberwitzige, völlig abwegige und sauteure Projekt etablieren. Die Ausgetickten werden noch immer in alle Welt verfrachtet, wo, ach man hört den deutschen Michel beglückt und selig aufatmen, die kohlrabenschwarze Frau Lehrerin der wasserstoffblonden Mistgöre aus Deutschland noch immer mit der Rute drohen... nota bene: nur DROHEN darf. Die Göre muss dann noch ein Gemeindeklo putzen... Aha. Und wenn sie sich geweigert hätte, was dann? Nahrungsentzug? Nicht doch für ein deutsches It-Girl. Den fetten Arsch verjacken, bis er grün und blau ist und das Luder drei Tage lang verzichtet, ihn breit zu sitzen? Der Gott der spätrömischen Dekadenz bewahre uns vor solchen ketzerischen Gedanken, die ja nach westdeutscher Lesart einer Kindesmisshandlung entsprechen! Also, was wäre denn nun geschehen, wenn sie sich geweigert hätte, irgend etwas zu tun? Hä? Die Antwort ist klar: Gar nichts wäre passiert. Überhaupt nichts. Niente! Es ist alles nur Show!
Mit dem Format wird die Sehnsucht nach dem verlorenen Paradies in Afrika bedient, wo die edlen Wilden noch erfolgreich Erziehung praktizieren können, nach der sich der deutsche Michel bezüglich seines Nachwuchses sehnt und die ihm von seinem Souverän, dem Gesetzgeber so schnöde sanktioniert wurde. Dennoch – das Konzept die schwer erziehbare und ausgeflippte Brut zu korrigieren, ist zunächst zwar nicht schlecht. Aber es ist so oberflächlich, so lau und so lasch wie der ganze Westen. Das hat keine Substanz. Das ist Schwachsinn. Nicht nur, dass die ganze Sache nach abgekartetem Schmonzes riecht. Das, was wir da geboten bekommen, mag, wie bereits erwähnt, bestenfalls für westdeutsche nach-68er-Verhältnisse als streng gelten. Die Alten, die Ehm Welk in seiner bezaubernden Kummerow-Bilogie um die vorletzte Jahrhundertwende schilderte, hätten sich an den Kürbis gefasst. Allerdings hatten die es jahrhundertelang ebenfalls übertrieben – und zwar in die andere Richtung. Auf einem anderem Boden hätte auch der deutsche Nationalsozialismus nicht gedeihen können. Aus dieser Ecke betrachtet, mag Michel ruhig sein: Seit 1968, als das Pendel in die entgegengesetzte Richtung auszuschlagen begann, ist die sich zu retablieren suchende Idee des Nationalsozialismus in Deutschland nur noch das marginale Problem einiger weniger verirrter Wirrköpfe, die sich nicht genug beachtet fühlen.
Doch genau dieses Jahr 1968 legte auch die Grundlagen für die verheerende Entwicklung, die den Heranwachsenden das Recht auf Vorbilder, Autoritäten und Grenzen nahm. Sind wir Savonarolaner? Gar Taliban? Wollen wir einen Gottesstaat? I bewahre. Nein, darum geht es nicht. Dass dieses restriktive Gesellschaftsmodell ebenfalls nicht auf Dauer zu halten ist, beweist die Tendenz, welche die iranische Jugend derzeit an den Tag legt. Die mittelalterlichen Sittenwächter haben abgewirtschaftet, auch wenn es unglücklicherweise noch viele Steinigungen gemäß der Sharia brauchen wird, ehe denn auch der fundamentalistische Islam ein Zeitalter der Aufklärung erreicht. Menschen lassen sich ihre Lebenslust, ihre Vergnügungen und ihr Recht auf Selbstverwirklichung nicht auf unbegrenzte Zeit beschneiden. Es geht aber darum, dieses Recht mit den Ansprüchen und den Forderungen der Gesellschaft abzugleichen, in Übereinstimmung zu bringen und sozial verträglich zu gestalten. Hemmungslos egoistische Mistgören sind daher auf ein solches Maß zu reduzieren. Wie? Indem man sie nach Ghana reisen lässt, wo hart arbeitende Normalsterbliche nie hinkommen? Sie dort bei privilegierten Familien leben lässt? Das ist doch weichgespülte Idiotie! Ab, zu Fuß 500 km hinter den winterlichen Ural, nach Kamtschatka oder Sachalin! Für jede begangene Straftat noch einmal 50 km drauf. Nur wirklich Überlebenswichtiges in den Tornister und unter Führung eines Gebietskundigen aussetzen und zurück laufen lassen. Sie wollen auf ihren bockigen Ärschen sitzen bleiben wie die kleinen Rotzlöffel im Supermarkt, denen Mutti kein Überraschungsei gekauft hat? Na dann... Und Tschüß! Kein Gequatsche, keine Diskussionen! Der Ortskundige geht seinen Stiefel weiter und fertig ist die Laube. Sollen sie mit der Taiga palavern oder mit der Steinigen Tunguska! Lebenserhaltungsrationen wird auf Minimum reduziert und dann friss oder bleib auf der Strecke. Das wäre ein Ansatz. Aber – huch – das kann man doch den armen westdeutschen Rotzlöffeln nicht antun. Kann man nicht? Man muss sogar. Wenn man nicht täglich in der Zeitung lesen will, dass wieder ein 18jähriger jemanden auf dem U-Bahnsteig umgebracht hat. Einfach so. In der Havelstadt Brandenburg wurde vor nicht allzulanger Zeit eine alte Frau für 20 Euro erstochen, die auf dem Rückweg vom Krankenhaus war, auf dessen Intensivstation ihr Mann lag. Kann sich jemand den Augenblick ausmalen, wie dem schwerkranken Alten zumute war, als sich am nächsten Tage die Türe zu seinem Zimmer öffnete und statt seiner schon innig erwarteten Frau ein Polizist eintrat, der ihm den fürchterlichen Tod seines Eheweibes künden musste? Der Landbote will hier und an dieser Stelle einmal ganz deutlich Position beziehen: Uns geht das Wohl zweier alter Leute, die ihr Leben in Rechtschaffenheit aufgebaut haben, die dieses Land nach dem Kriege aus der Scheiße gezogen haben, vor die Interessen eines jugendlichen Kriminellen! Möge er in Torgau oder Schwedt gebrochen und zertreten werden, bis er nur noch ein winselndes Skelett ist, nicht mehr in der Lage auch nur eine Mücke zu erschlagen! Möge er im Zuchthaus Bautzen oder Brandenburg verschimmeln! Wir wollen ihn nicht zurück, resozialisiert oder nicht. Er hat sein Leben entwertet, er hat keine Menschenrechte mehr, auf die er sich berufen könnte. Er hat sie verspielt. Ein für alle mal! Und wir wollen diese Konsequenz Jugendlichen in Aussicht stellen, die sich aus persönlichen Erwägungen heraus auf diesen Weg begeben. Doch diesem Staat war seine Jugend von jeher scheißegal. Den Nazis und den Kommunisten nicht – wenngleich sie die Erziehung der Jugend in den Kontext des enormen Missbrauchs stellten, mit dem sie ihren Nachwuchs überzogen. Die Bundesrepublik aber bringt nun die faule Ernte ein, die das Verhätscheln und die endlose, aus ebenso infinitem Desinteresse geborene Ignoranz seinerzeit ausgesät hat. Die Eltern von heute sind zum größten Teile quer durch alle gesellschaftlichen Schichten kaum mehr in der Lage, an ihre Sprösser irgendwelche Halt vermittelnden Werte weiterzugeben. Weil sie so etwas selbst nicht mehr kennen gelernt haben. Da haben wir den Salat! Kopiert wurde nur diese verlogene und bis zum Ekel plakatierte amerikanische Kinderliebe aus den Filmen. Diese führte schon zu jammervollen Ergebnissen. Was sich hier nun abzeichnet, das nimmt bereits die Dimensionen einer nationalen Katastrophe an. RTL wäre nicht RTL, wenn sie diese Apokalypse nicht umgehend für sich verwursten würden. Und was dabei herauskommt, ist noch jämmerlicher. Wen zum Teufel wundert das noch!

17. Volumen
© B.St.Ff.Esq., Pr.B.&Co,2009
27.08.2010