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Ein Käfig voller Schwachsinn

Kotofeij K. Bajun
Zwanzig Jahre nach Kriegsende begann die Firma Bing-Crosby-Productions aus den USA mit der Erstellung der Serie "Hogan's Heroes", die im Deutschen Fernsehen unter dem Tietel "Ein Käfig voller Helden" ausgestrahlt wurde.

Den Inhalt dieser Serie bilden die Geschehnisse in dem fiktiven deutschen Kriegsgefangenenlager Stalag 13 in der Nähe der deutschen Stadt Hammelburg. Eine Gruppe amerkianischer und englischer Kriegsgefangener, ergänzt durch den Quotenfranzosen LeBeau, geschart um den smarten amerikanischen Luftwaffen-Oberst Hogan, formiert in dem deutschen Kreigsgefangenenlager eine hocheffektive Widerstands- und Sabotagezelle, deren Erfolge durch die generelle Imbezillität der Deutschen ins Unermeßliche gesteigert werden.

Die Folgen dieses cineastischen Machwerks sollen dem komischen Genre zugerechnet werden. Komisch sind sie jedoch keineswegs. Sie sind einfach nur peinlich. Vor allem aber für ihre Konsumenten. Denn die Amerikaner werden durch dieses, ihr Filmprodukt als das demaskiert, was sie wirklich sind – saudämlich und an Ignoranz nicht mehr zu überbieten!

Die Klischees, die in Hogan's Heroes ausgewalzt werden, verursachen allein schon Übelkeit. Die Geschichtsverdrehung ist abenteuerlich – aber den Catch-22, den sich die Yankees mit dieser Serie selbst gedreht haben, schlägt dem Fass den Boden aus.

Warum, so muss doch die Frage lauten, brauchten die Amerikaner so lange, um den Krieg zu gewinnen, wenn sie es doch samt und sonders nur mit infantilen Idioten zu tun hatten! Was muss man für ein Trottel sein, wenn man Jahre braucht, um einen noch größeren Trottel niederzuringen! Das ist das Armutszeignis, dass sich die Amerikaner selbst ausstellen. Und das ist auch das einzige, was an dieser Serie stimmig ist.

Ganz abgesehen davon, dass sich die feigen Amis den Krieg von der Roten Armee gewinnen ließen. Tauch wirklich mal ein Russe in dieser monströsen Zelluloid-Verschmutzung auf, dann wird er nicht viel besser als ein primitives Vieh gezeichnet, dumm und feige. Wieviele Spiegel müssen wohl die Amerikaner am Set vorgehalten haben, um einen solchen Charakter authentisch entwerfen zu können!

Das Deutsche Reich hat die schlimmsten Menschehitsverbrechen aller Zeiten begangen. Das steht außer Frage. Und keine Sühne der Welt macht diese Schuld wieder wett. Unter diesem Aspekt ist die Ausstrahlung von Hoga's Heroes in Deutschland gerechtfertigt – als Teil einer demütigenden und geradezu bestialischen Kollektivstrafe.

Entschuldigt seien die Darsteller des Generals Burkhalter, Leo Aschkenasy, des Obersten Klink, Werner Klemperer, des Feldwebels Schulz, Johann Banner und des Corporals LeBeau, Robert Max Widerman alias Robert Clary. Sie alle waren Opfer des nationalsozialistischen Wahnsinns und mussten fliehend ihre Heimat verlassen um das nackte Leben zu retten. Clary ist sogar Buchenwald- und Auschwitz-Überlebender. Sie alle haben durch ihre Rollen die Möglichkeit bekommen, sich an ihren einstigen Peinigern auf eine sublime Art zu rächen – und der Preußische Landbote wäre die allerletzte Gazette im Reich, die sich nicht mit diesen Männern für diese ihnen vom Schiksal eröffnete Chance aus dem tiefsten Grunde des Herzens heraus freuen würde.

Es ist ja auch nicht so, dass wir den Amis den Triumph über das abgrundtief Böse freuen würden. Schließlich haben auch sie Opfer bringen müssen. Und ohne ihre wirtschaftliche Unterstützung hätte es auch die Rote Armee kaum geschafft, die faschistische Bestie in die Schranken zu weisen. Aber hätte man das nicht geschickter machen können? Gab es nicht die Verfilmung von Catch-22 oder die legendäre Serie M*A*S*H, die Maßstäbe setzten? So schlägt das gutgemeinte Anliegen von Hogan's Heroes in sein komplettes Gegenteil um. Eine fade, kaulauerdurchtriefte Posse, einfallslos, roh und stupide, und permanent auf drei angebliche Kardinalschwächen der Deutschen abzielend: Notgeilheit, Fressucht und die ewige Angst vor der Ostfront. Wenn etwas das Schandprädikat "Low Budget" verdient – dann "Ein Käfig voller Helden". Schade um das Potential! Schade um großartige Schaupieler, wie die oben genannten vier Naziopfer. Sie hätten ein besseres Podium verdient, um den Nazis ihre Verachtung in die braunen Fratzen zu hämmern.

 
B
12. Volumen

© B.St.Ff.Esq., Pr.B.&Co,2012

20.12.2016