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Herr Jens-Peter Last, Arzt
Der Arzt Jens-Peter Last (li) und sein
Freund, der Schriftleiter des Preußischen Landboten, B. St. Fjøllfross
B. St. Fjøllfross
Am 31.Mai 1963 wurde das Haupt
der Hanse, die stolze Travestadt Lübeck, um einen Sohn reicher.
Und wenn ich reicher sage, dann ist das genauso gemeint. Allerdings
trat die Bürgerschaft ihr kleines Juwel zwischenzeitlich an die
Hauptstadt des Reiches ab, die sich dann über einige Jahre hinweg
alle Mühe gab, dem Rohdiamanten einen rechten Schliff zu verpassen.
Und geschliffen hat man ihn – das kann ich Ihnen sagen! Dann aber
wurden ein kluger Chef und ein ebenfalls kenntnisreicher Oberarzt auf
die Preciose aufmerksam und griffen zu. Seitdem darf sich die altmärkische
Kleinstadt Gardelegen über ein Schnäppchen freuen, wie es
gewiß nicht alltäglich gehandelt wird.
Mit einundvierzig Jahren erst hielt Herr Last das Diplom in der Hand,
welches ihn in den Ärztestand aufnahm. Über eine kleine Strecke
dieses mühsamen Weges durften wir ihn, der uns ein sehr enger Herzensfreund
wurde, begleiten.
Ich glaube schon einschätzen zu können, wie hart dieser Marsch
für ihn war. Bin ich doch selbst ein emeritierter Studiosus medicinae.
Auch ich stand einst vor der Aufgabe, das Studium ohne jegliche Unterstützung
beenden zu müssen, weil mich Fehlentscheidungen, Prioritätsverkennungen
und unverzeihliche Verzögerungen im Studienablauf von jeglichen
Subsidien abschnitten. Was sich da vor Einem erhob, das werden alle
Bergsteiger nachfühlen können, wenn ich die Eigernordwand
nenne. Das Physikum alleine war unter diesen Bedingungen ein nur unter
brachialen Bedingungen zu bewältigender Überhang.
Ich warf mein Seilzeug entnervt hin und begann, kleinere Brötchen
zu backen. Für das Kloster Lehnin, dem ich entstamme, habe ich
damit nicht eben Ehre eingelegt. Als die dortigen frommen Brüder
nach dem erfolgreichen Attentat auf ihren ersten Abt Siebold um 1185
n.Chr. auskneifen wollten, stellte sich ihnen die Gottesmutter in den
Weg und rief: „Reddeatis, nihil deerit vobis!“ (Für
alle Nichtlateiner: Kehrt um, es soll euch an nichts mehr fehlen!) Alle
folgten ihrem Befehl und machten sich wieder an das unsäglich harte
Werk ihres Auftrags. Außer meine Wenigkeit. Ich schlug mich in
die Büsche, zeigte der Schutzpatronin einen Piepmatz und verduftete.
Für mich aber kam dieser Mann, von dem hier die Rede ist. Mein
damaliger Kommilitone Jens-Peter Last nahm die Herausforderung an. Er
überwand den Eigernordwandüberhang, er trotzte allen Widrigkeiten,
bitterster Armut und Einschränkung und kämpfte sich bis auf
den Gipfel. Wenn die Not am größten war, griffen ihm gute
Freunde etwas unter die Arme und zogen auch schon mal kräftig am
Seil. Merke: Gute Menschen sollten ein Gottgegebenes Anrecht auf gute
Freunde haben!
Doch die Hauptlast bewältigte er selbst. Und wo er hinkam, da waren
die Menschen angetan von ihm und seinem Auftreten. Sich seiner selbst
wohl bewußt, wird man keine Spur von Arroganz an ihm finden. Interessiert
an Allem und aufgeschlossen und neugierig, dabei von hanseatisch vornehmer
Zurückhaltung, und doch ein lustiger und freundlicher Charakter
– und, davon bin ich zutiefst überzeugt – auch ein
durchaus fähiger Handwerker.
Zu diesem Schluß muß wohl auch sein Chef gelangt sein. Denn,
einen Monat vor Beendigung der regulären Probezeit, verkündete
er seinem neugewonnenen Mitarbeiter, der nur um weniges jünger
als er selbst ist, daß er ihn gern behielte und für seine
weitere Ausbildung zum Facharzt Sorge tragen wolle.
Gibt schon die Weitsicht zu Bewunderung Anlaß, die diesen Chefarzt
schon beim Bewerbungsgespräch des damals einundvierzigjährigen
Aspiranten dessen Qualitäten erkennen ließ, so ist diese
großartige Nachricht dem gesamten Landboten einen donnernden Applaus
wert. Rotkäppchen halbtrocken heißt der Sekt, mit dem wir
auf Ihr Wohl anstoßen, lieber Herr Chefarzt Dr. Falkenberg; darauf,
daß Sie engstirnigen Personalchefs landauf landab eine Lektion
erteilen und nicht zuletzt auf einen echten Sohn des Hippokrates, des
Galen und unseres medizinischen Allvaters Theophrast Bombast von Hohenheim,
genannt der Paracelsus. Wir erheben unser Glas auf einen Durchhalter,
einen Nieaufgeber, einen Freund von Format, auf den wir stolz sind.
Auf Dich, Jens-Peter, Sohn Lübecks, Chirurgus! Und wir rufen Dir
zu:
„NIHIL DEERIT TVVM!“
B.St.Fjøllfross
Kotofeij Kryisowitsch Bajun
Sabine R. Katzentraum
Scholcher M. Druckepennig
Akinokawa Michi san
Jules-Francois Savinien Lemarcou
Miquele Barbagrigia
Michael L. Hübner
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